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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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wirst du leicht noch weitere Kämpfer finden, die froh sind, mit dir in die Schlacht zu ziehen. Dann gehst du über die Berge und wirst von Norden her im Fjordland einfallen. Meinen guten Freund Dumgar schicke ich mit fünfhundert Kriegern von Süden. Er wird die Königsstadt verbrennen und den Fjord hinaufmarschieren, um sich mit deinen Truppen zu vereinigen. Sei ihm ein guter Berater. Er ist manchmal etwas unbedarft.« Orgrim sah Branbart fassungslos an. »Ich bekomme zwanzig Krieger? Und ich führe nicht das Kommando, sondern soll Dumgar beraten?«
    Der König nickte lächelnd. »Ja, so soll es sein. Ohne einen fähigen Kopf wie dich an seiner Seite wäre Dumgar sicher rettungslos verloren. Du bist mein bester Feldherr. Ich vertraue darauf, dass eure gemeinsamen Siege genauso strahlend sein werden wie der heutige Tag.«
    Skanga zog sich zurück. Branbart hatte sie verblüfft. Er hatte sich dem Unvermeidlichen gefügt. Orgrim war an seinem Ziel. Endlich war er Herzog. Und zugleich war er auf eine Weise gestraft, dass es ihn wohl kaum schlimmer hätte treffen können. Sollte Dumgar Erfolg haben, dann würde der Herzog vom Mordstein allein allen Ruhm ernten. Wurde er aber besiegt, dann würde Branbart Orgrim dafür verantwortlich machen. Skanga ging den Eisschiffen entgegen. Dort irgendwo würde sie sich einen ruhigen Platz suchen und schlafen.
    Schwer stützte sie sich auf ihren Stab. Nach einem Sieg spürte sie die Last der Jahrhunderte stets besonders deutlich. Es war lange her, dass sie gut gelaunt zu Siegesfeiern gegangen war. Sie zog sich stattdessen zurück. Sollten diese Welpen ruhig feiern, die nicht wussten, was es hieß, dem Atem der Zeit standzuhalten. Die es nie wissen würden…
    Die Schamanin stutzte. Sie spürte den Boden unter ihren Füßen erzittern. Ganz leicht nur. Da war etwas, tief im Berg.
    Shahondin hatte dorthin keinen Weg finden können. Die Nor-mirga waren berühmt für ihre Zauberer. Aber nicht ein Zauberweber hatte in der Schlacht gekämpft, dachte Skanga beunruhigt. Wo steckten sie? Was geschah tief im Innern des Berges? Sie straffte sich. Diese Schlacht war noch nicht gewonnen. Vielleicht wollten die Elfen, dass sie in den Berg kamen?
    Wieder spürte sie das leichte Beben. Sie musste herausfinden, was dort in der Tiefe geschah!

VON VERGESSENEN HELDEN

    … »Gebaut für Jahrhunderte, verloren in Tagen.« So sprechen heute viele von Phylangan. Doch es sind meist stolze, noch junge Krieger, die nicht dort waren in jenen Tagen des Untergangs. Sie ahnen nichts vom einsamen Mut jener, die sich mit all ihrer Kraft gegen das Unabwendbare stemmten.
    Unvergessen bleibt Ollowain, der "Wächter der Shalyn Falah. Er war stets dort, wo man das Lied der Klingen sang. Seine küh len Scherze gaben jenen Kraft, die scheinbar endlos "Wacht hiel ten. Doch wie viele andere gab es, deren Namen heute niemand mehr im Munde führt! Da war Gondoran, jener Holde, der Herr der "Wasser aus dem fernen Vahan Calyd, ein Freund des Fürsten Orimedes, der einen einsamen Kampf in der Dunkelheit focht und selbst dann noch unerkannt blieb, als er dem Steinernen Garten einen letzten Sieg schenkte.
    Vergessen jener Menschensohn von edlem Geblüt und übler Zunge, der mit seinen Männern Tunnel einriss und Gänge mit Steinen verfüllte, um den Trollen den ^Weg zum Himmelshafen zu verwehren. Selbst wenn sie vor Müdigkeit kaum noch die Hacken heben konnten, zögerte keiner der Menschensöhne, in die Schlacht zu ziehen, wenn der übermächtige Feind auf ein Neues durchgebrochen war. Nie wird man erfahren, woher sie diesen Mut nahmen, bestand doch der Lohn, den sie zu erwarten hatten, aus den Narben, die sie auf ihren sterblichen Leibern trugen.
    Vier große goldene Tore gab es in dem weiten Tunnel, der jenseits der Himmelshalle zum verbliebenen Hafen führte. Man hatte ihn so gebaut, dass mit umgelegten Masten selbst die größten Eis segler quer durch den Berg von einem Hafen zum anderen gelan gen konnten. Nach jenen Toren heißen heute die letzten Schlach ten, die in Phylangan geschlagen wurden. Es waren das Tor der Gärten, das zur Himmelshalle führte, das Lilientor bei der Nekro pole, in der jene, die den "Weg ins Mondlicht verfehlt hatten, in Eis eingeschlossen ruhten, das Alte Tor, nahe dem Fürstenpalast Landorans, und das Himmelstor, das letzte Bollwerk vor dem ver bliebenen Hafen. Einen Tag brauchten die Trolle für jedes der Tore, um es mit Rammböcken und Äxten zu zerstören. Und wenn ihnen das gelang, erwartete

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