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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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sie ein ^Weg, auf dem sie für jeden Schritt mit Blut bezahlten.
    Verzweifelt kämpft en die Verteidiger von rasch errichteten Bar rikaden aus oder schlü pft en durch enge Tunnel, um durch verbor gene Ausfallpforten überraschend in den Flanken der Angreifer aufzutauchen. Sie ließen brennende Eisseglerrümpfe den ab schüssigen Tunnel hinabgleiten und trieben den Trollen mit mann großen Blasebälgen, die man aus den Essen der Schmiedehallen geholt hatte, Flammen und Rauch entgegen. Zweiundzwanzig Tage kämpften jene, denen man höchstens eine ^Woche gegeben hatte. Dann zerschmetterten die Trolle das Himmelstor.
    Eine Reiterattacke, geführt von Orimedes und seinen Kentau ren, warf die überraschten Feinde noch einmal zurück Doch jeder wusste, dass nun die Zeit gekommen war, den Steinernen Garten zu verlassen. Und die Überlebenden losten aus, wer zurückbleiben sollte, um den Flüchtenden noch ein paar Stunden zu erkaufen.
    Ein weißer Stein bedeutete einen Platz auf den letzten Eisseg lern, die die Festung verließen. Ein schwarzer Stein verhieß den Tod….
    Aus: DER BLICK DES FALKEN, S. 912 ,
DIE LEBENSERINNERUNGEN
VON FENRYL, GRAF VON ROSENBERG

GOLD UND STEINE

    »Lass dich von meiner Nase nicht täuschen, Dalla.« Lambi klopfte sich auf den Hosenlatz. »Hier unten ist noch alles in Ordnung.«
    Die Hure des Königs verknotete den Verband an seinem Kopf. Dann sah sie ihn mit ihren grünen Augen an. Lambi war rothaarigen Frauen gegenüber immer voreingenommen gewesen. Sie brachten nichts als Ärger, hieß es.
    Er dachte an den Stein, den er in der Hosentasche trug. Egal was für Ärger er sich einhandelte, er würde nicht lange dauern. Er grinste.
    »Na, wie wäre es mit uns beiden? Bis zum Abmarsch bleibt gerade noch genug Zeit.«
    Dalla legte ihm die Hand auf die Brust, dort, wo sein Herz war. »Ich weiß, dass hier bei dir alles in Ordnung ist, Lambi. Das ist das Einzige, was mich an Männern interessiert.«
    Der Jarl konnte sein Glück kaum fassen. »Dann wollen wir also? Ich kenne da einen Ort, ganz in der Nähe, der ist… «
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss nach den Verwundeten sehen, das weißt du.«
    »Gerade hast du mein Herz verwundet. Das wird mich umbringen, wenn du dich nicht sofort darum kümmerst!«
    Dalla lachte. Dann stand sie auf. »Möge Luth dir einen langen Faden spinnen.«
    »Mit Rothaarigen hab ich nie Glück«, murmelte Lambi gerade laut genug, dass sie es noch hören konnte. »Die laufen mir immer davon.«
    Die Heilerin schüttelte den Kopf, dass ihr die roten Locken nur so um die Schultern tanzten. »Vielleicht fragst du einfach nur zur falschen Zeit.« Sie schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln, dann war sie hinaus zum weiten Hafentor und stieg auf einen der Eissegler, auf dem man die Verletzten untergebracht hatte.
    Lambis Hand spielte mit dem Stein in seiner Hosentasche. Die richtige Zeit zum Fragen würde er nicht mehr finden. »War ohnehin nur eine Rothaarige«, murrte er. »Hätt es mit ,ner Blonden versuchen sollen.« Er ging hinüber zu dem Schlitten mit der roten Plane. Es war der Letzte, den sie am Morgen beladen hatten. Ragnar, einer seiner Krieger, saß auf dem Kutschbock. Er war ein bulliger Kerl mit kurzem weißblondem Haar. Eigentlich war er Holzfäller, aber solange Lambi zurückdenken konnte, hatte Ragnar nie eine Gelegenheit ausgelassen, sich zu prügeln. Sein vernarbtes Gesicht und die breite, mehrfach gebrochene Nase erzählten mehr als alle Geschichten.
    »Komm mir nicht auf die Idee durchzubrennen, du alter Hurenbock. Mit dem, was auf der Kutsche liegt, könntest du dir alle Freudenhäuser in Gonthabu kaufen und lebenslänglich kostenlos vögeln.«
    Der Kutscher lächelte verschwörerisch. »Dafür haben wir dich zum Jarl gewählt, Lambi. Du hast immer die besten Einfälle. Darauf war ich noch gar nicht gekommen.«
    Aus den Augenwinkeln sah Lambi Alfadas in Richtung des Schlittens eilen. Der hatte ihm hier gerade noch gefehlt! So sehr er Alfadas schätzte, es gab Dinge, die würde der Elfenjarl niemals verstehen, und von denen musste er auch gar nichts wissen.
    »Fahr ab, Ragnar!«
    »Aber… «
    »Fahr, verdammt, wenn dein Jarl es dir befiehlt!«
    Alfadas winkte ihnen mit den Armen.
    »Jetzt fahr«, zischte Lambi und winkte lächelnd zurück.
    »Er will doch, dass ich bleibe«, wandte Ragnar ein.
    »Und ich will, dass du fährst, einfältiges Riesenkalb!«
    Ragnar legte die Zügel nieder. »Der Herzog hat mir zwei Mal das Leben gerettet. Wenn er etwas von

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