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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Rian. Vor ihnen befand sich mit einem Mal ein schmaler Pfad, der in die Mitte des Sees führte. Das Wasser ragte rechts und links von ihm in die Höhe wie Felsen über einen Hohlweg.
    »Ist das eine Einladung oder eine Falle?«, fragte David.
    Rian winkte ab. Sie hatte bereits den ersten Fuß auf den schmalen Pfad gesetzt.
    Seufzend folgte David ihr. Es war ein sonderbares Gefühl, zu sehen, wie das Wasser rechts und links immer höher und höher stieg, je weiter er in die Seemitte voranschritt. Als es ihm schließlich über den Kopf reichte, zog er unbehaglich die Schultern hoch. Noch immer war er sich nicht sicher, ob die Herrin vom See sie wirklich zu sich in ihr Schloss eingeladen hatte oder nur ein makabres Spielchen mit ihnen trieb. Die magische Energie, die er überall in der Umgebung spüren konnte, ließ ihn vorsichtig handeln, denn in ihr schwang etwas mit, was ihm Unbehagen bereitete. Es war wie eine Ahnung von Boshaftigkeit, anders konnte er es nicht ausdrücken. Als schwebe ein uralter, rachsüchtiger Geist über dem Wasser, und David selbst war unfähig herauszufinden, ob dieser ihm wohlgesinnt war oder nicht.
    Rian schien dieses Unbehagen entweder nicht wahrzunehmen, oder aber sie hatte sich entschieden, es einfach zu ignorieren. Sie war David bereits einige Dutzend Meter voraus und schritt so energisch voran, dass er sich beeilen musste, um mit ihr mitzuhalten.
    Die
Wände
ringsherum veränderten ihre Farbe. Waren sie zunächst hellblau gewesen, schimmerten sie bald türkis, das langsam immer dunkler wurde, bis es in fast gänzliches Schwarz überging. In den oberen Schichten hatte David noch treibende Wasserpflanzen gesehen und Fische, die verwundert ob des plötzlichen Hindernisses vor dem Pfad geschwommen waren und in die Luft geglotzt hatten wie ihre Artgenossen aus einem Aquarium. Nun aber entdeckte er in den grünlichen Schichten nur noch winzige Schwebteilchen und abgestorbene Pflanzenreste, die wie Skelette in der sanften Dünung hin und her schwankten.
    Als sie fast die Mitte des Sees erreicht haben mussten, änderte sich die Farbe der
Wände
erneut. Rings um sie begann es, silbrig zu glitzern. Es sah aus, als schwebten kleine Lichtfunken in dem schwarzen Wasser und vermehrten sich, je tiefer die Zwillinge kamen. Das Kribbeln auf Davids Haut verstärkte sich schlagartig, und die Lichtfunken schossen auf ihn zu. Völlig mühelos durchdrangen sie die Wasserwand und begannen, ihn einzuhüllen.
    David hörte Rian überrascht aufkeuchen. Die Funken schienen auf irgendeine magische Weise lebendig zu sein. Er fühlte ihre Gegenwart und ihre Gedanken, die ihn umgaben wie ein sanftes Wiegenlied, das aus tausenderlei winzigen Kehlen drang. Undeutlich nur verstand er, was gesagt wurde.
    Fürchtet euch nicht
.
    Die Herrin vom See ist nahe
.
    Und sie freut sich über euer Kommen
.
    Schließlich war der Vorhang aus Funken so dicht geworden, dass David Rians Gestalt kaum noch erkannte. Er wollte die Hand nach der Schwester ausstrecken, um sie nicht zu verlieren, als ein greller Lichtblitz ihn geblendet die Augen schließen ließ.
    Und als er sie wieder öffnete, stand er auf einer weitläufigen, sanft ansteigenden Wiese. Rian befand sich direkt neben ihm und hatte den Mund vor Staunen weit geöffnet. Verblüfft betrachtete er ein großes Schloss, das doch mehr eine Burg war und am höchsten Punkt des Geländes stand. Wohl ein Dutzend große und an die hundert kleine Türmchen krönten die schneeweißen Mauern, und auf der Spitze eines jeden wehten goldene Banner in einem sanften, aber beständigen Wind.
    David blinzelte; sein Verstand weigerte sich zu begreifen, dass sie sich tatsächlich auf dem Grund des Sees befanden. Erst als er bemerkte, dass der Waldrand, den er auf der anderen Seite der Burg zu sehen glaubte, aus Seetang bestand, wurde ihm klar, dass sie tatsächlich im Reich der Herrin vom See angekommen waren. Er wandte sich um und sah gerade noch, wie sich der Pfad, der sie hergebracht hatte, mit zurückströmendem Wasser wieder schloss.
    Im nächsten Moment erschallte vielstimmiges Hundegebell. Eines der Tore in den dicken Türmen öffnete sich, eine filigrane Zugbrücke senkte sich heraus, obwohl es gar keinen Burggraben gab, den sie überspannen musste. Kaum hatte die Brücke das Gras berührt, schossen mehrere schneeweiße Hunde aus dem Tor und kamen auf die Zwillinge zugerannt.
    Hechelnd und freudig mit dem Schwanz wedelnd, sprangen sie erst an Rian, dann an David hoch und umkreisten sie ein

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