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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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gut.«
    »Ach was, du bist die absolute Sensation und hast ihm den Tag gerettet! So gut gelaunt habe ich ihn lange nicht mehr erlebt. Ich stelle dich den anderen als meine Freundin aus Deutschland vor, dann wird keiner Fragen stellen.« Jónína hob die Hand zum Gruß, bewegte flatternd die Finger und ließ Nadja allein.
    »Oh weh«, wiederholte Nadja in die Stille hinein. Das war mehr, als sie bei der Sonne, dem Universum und dem ganzen Rest bestellt hatte. Sie war dankbar für alles, hoffte aber, dass sie dadurch nicht weiter in Schwierigkeiten geriet – oder andere in Schwierigkeiten brachte.
    Aber darüber wollte sie später nachdenken.
    Hauptsache, es gab endlich etwas zu essen.

3 Der Anschlag
    Die Elfen machten ihm ehrerbietig Platz, als sie seiner ansichtig wurden. Hoch erhobenen Hauptes, den Augurenstab wie einen Wanderstock benutzend, schritt Gofannon in der Gestalt des Mondelfen auf das Baumschloss zu. Die kleine Schleppe seines Sterngewandes raschelte, während er beschwingt Fuß vor Fuß setzte.
    Wie dankbar war er dem Getreuen nun! Er bekam seine Rache, und er war frei. Gedemütigt war er einst davongekrochen, und stolz kehrte er nun zurück – und niemand ahnte es! Das war das Beste daran. Er würde sein Werk verrichten und sich erst am Schluss zu erkennen geben. Er würde die Crain demütigen, wie sie einst ihn geschmäht hatten.
    Die Wachen vor dem großen Schloss verneigten sich vor ihm. Es waren zwei riesige Steinelfen, denen Axt, Säbel oder Speer nichts anhaben konnten, mit gewaltigen Hellebarden.
    »Erlauchter Herr«, begann der linke Wachmann.
    Der rechte setzte fort: »Bei wem dürfen wir Euch anmelden?«
    »Ich bin Abair, der Wahrsprecher«, sagte Gofannon und ließ seine Mondaugen in besonderem Licht scheinen. »Ich muss jemandem eine Vision mitteilen, der aus dem Schattenland zurückkehrte. Ainfar, dem Tiermann.«
    Es machte nichts, dass er das Ziel seiner Suche offenbarte. Er hatte nicht vor, allzu lange zu verweilen, vor allem konnte er jederzeit die Gestalt wechseln, wenn es brenzlig wurde.
    »Gewiss, Augur.« Die Wachen zögerten.
    »Braucht ihr eine Legitimation?«, fragte der verkleidete Gott. »Aber gewiss, darauf solltet ihr bestehen; man weiß dieser Tage nie, wer sich in einer Gestalt verbirgt.«
    Besonders bei Ainfar
, dachte er. Der Tiermann war als Spitzel mit ins Schattenland gegangen und hatte sie alle zum Narren gehalten. Gofannon erinnerte sich voller Grimm, ihm selbst kurz vor dem Ende begegnet zu sein.
    Er streckte die schmalen, langen Finger aus und hielt sie vor die Stirn der linken Wache. Die andere Hand legte er an seine eigene Stirn und schloss die Augen.
    »Dein Bruder wird nie wieder zu dir zurückkehren«, sprach er mit hallender Stimme. »Er wurde schon vor langer Zeit von einem Zyklopen zerschmettert und liegt geborsten an einer fernen weißen Klippe.«
    Die Wache stieß einen stöhnenden Laut aus.
    Gofannon öffnete die Augen. »Zu beklagen sind wir Mondelfen, da wir immer nur von Unglück und Tragödie berichten können, nie vermögen wir das Glück zu sehen. Und in diesen Tagen wird alles dunkler denn je zuvor.«
    Der andere Steinelf hob abwehrend die Hand. »Sagt mir nichts, ich bitte Euch! Ich wiege mich lieber in der Qual der Ungewissheit, als solche Kunde zu erfahren.«
    Gofannon zeigte eine ernste und angemessen betrübte Miene; niemand konnte ahnen, wie sehr er diesen Moment genoss und innerlich lachte.
    »Der Mann, den Ihr sucht, lebt dort unten.« Der Wachposten zeigte am See vorbei, zu den äußersten Ausläufern des Baumes. »Ainfar, der Retter der königlichen Zwillinge, ein großer Mann. Ich bedaure, dass Ihr zu ihm gehen müsst.«
    »Ich werde Euch begleiten und bei ihm anmelden«, sagte der erste Steinelf, der soeben die Nachricht über seinen Bruder erhalten hatte. »Folgt mir, edler Abair.«
    Man achtete kaum auf sie, und das war dem Gott nur recht. Der Baum war gewachsen, seit er ihn zuletzt gesehen hatte, doch seine vielen kahlen Äste boten einen erschütternden Anblick. Auch das Land verlor an Farbe, und das Zwielicht war matt. Lediglich die farbenfrohen Gewänder der Elfen, die flanierten oder geschäftig dahineilten, zeigten einen letzten Rest der einstigen strahlenden Blüte.
    Es herrschte lebhaftes Treiben, was Gofannon tröstete. Noch hatten die Elfen also nicht aufgegeben. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Bandorchu Herrscherin eines Totenreiches werden wollte. Aber blieb ihr denn anderes übrig, sofern die Unsterblichkeit

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