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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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nicht zurückkehrte?
    Vermutlich war Annuyn bald überfüllt, obwohl es hieß, das Reich habe keine Grenzen. Vielleicht würde bald die gesamte Anderswelt zum neuen Schattenreich verkommen, in dem es nur die Dunkle Königin gab und … nun, ihn, Gofannon, der ein Gott war und der Sterblichkeit länger trotzen konnte. Wer von beiden hielt wohl länger aus, der Getreue oder der Gott?
    Sie erreichten eine bescheidene kleine Holzhütte am Ende des letzten Zweiges, und Gofannon konnte nur staunen. Versteckte Ainfar sich etwa dort? Es sah einem Elfen gar nicht ähnlich, sich nicht feiern zu lassen und freiwillig so einfach zu leben.
    Die Wache hatte kaum gegen das Holz gepocht, als eine Elfe die Tür öffnete. Gofannon erkannte sie als Eledula, die Antilopenfrau. Lebten die beiden demnach fröhlich zusammen, während sich vor ihrer Tür ein Krieg zusammenbraute?
    Als die Elfe ihren Besucher sah, fuhr ihre lange Zunge hektisch über die schwarz glänzende Tiernase. »Danke«, sagte sie zu der Wache und lud Gofannon mit einer Geste ein, näher zu treten. »Kommt herein, edler Augur.«
    Der Wachmann verneigte sich kurz und kehrte auf seinen Posten zurück.
    »Ich bin Abair«, sagte der Gott und musste sich beim Eintreten bücken. »Ich muss mit Ainfar sprechen.«
    »Er ist nicht hier«, gab Eledula Auskunft. »Er hat eine Besprechung mit seinem Bruder Regiatus, wird jedoch sicher bald kommen.«
    Die Hütte bestand aus dem Haupt- und einem Nebenraum als Schlafzimmer, in dem kaum mehr als ein großes, bequem aussehendes Bett Platz hatte. Eine Herdstelle gab es nicht, was bedeutete, dass die beiden die Mahlzeiten im Schloss einnahmen. Also gehörten sie unmittelbar zum Hofstaat, was bedeutete, dass Ainfar eine Sonderstellung einnahm.
    »Wieso lebt Ihr so abgeschieden?«, erkundigte sich Gofannon, nachdem er sich gründlich umgesehen und an den Tisch in der Raummitte gesetzt hatte.
    Eledula bot ihm Elfenwein und getrocknete Früchte an, die er dankend nahm.
    »Nach der langen Verbannung im Schattenland können wir uns erst langsam wieder in das gewohnte Leben einfügen und genießen ein wenig Zurückgezogenheit«, antwortete die ehemalige Hofdame Bandorchus. Sie besaß fein geschwungene, goldfarben schimmernde Hörner, die einen gewissen Reiz auf den Gott ausübten.
    »Dann habt Ihr also nicht den Eid geleistet, den der Getreue gefordert hat?«
    »Nein.«
    Erstaunlich. Auf Gofannon hatte der Trick des Getreuen keinen Einfluss gehabt, weil er kein Elf war. Nach wie vor war er ein freiwilliger Anhänger. Aber wie hatte die Antilopenfrau entkommen können? Ainfar musste sie irgendwie davor bewahrt haben.
    »Welche Gefühle hegt ihr füreinander?«, lautete daher die nächste Frage.
    »Wir leben zusammen«, sagte Eledula ruhig. »Und wir haben vor, eine Familie zu gründen – in dieser neuen Zeit.« Ihr mit feinem Fell bedeckter Nasenrücken zuckte nervös. »Aber Ihr werdet uns sagen, dass das nicht möglich ist, nicht wahr?«, fragte sie leise. »Deswegen seid Ihr hier, Unglücksprecher.«
    »Ich habe nur Ainfar etwas zu sagen, Euch nicht«, versetzte Gofannon. »Möglicherweise zeitigt dies auch Auswirkungen auf Euch. Das kann ich jetzt nicht sagen; zunächst muss ich durch Handauflegen Gewissheit erlangen. Nur dann kann ich die visionären Zerrbilder klar erkennen.«
    Die Anweisung des Getreuen war eindeutig gewesen: Töte Ainfar und Fanmór. Gofannon würde Eledula nichts antun, wenn es nicht erforderlich wurde. Er mordete nicht wahllos oder gar aus Spaß. Vor allem durfte er seinen Fluch nicht vergessen – damit sich sein Handeln nicht zur Niederlage entwickelte.
    Eledula war nun deutlich beunruhigt. »Man fürchtet die Mondelfen nicht zu Unrecht.«
    »Denkt Ihr, für uns ist es leicht, wenn wir immer nur die schlechten Dinge sehen, nie die guten?«, erwiderte er. »Deshalb halten wir uns weitgehend fern.«
    »Hättet … Ihr nicht einfach bleiben können, wo Ihr wart? Wieso muss Ainfar erfahren, was ihn erwartet? Warum gönnt Ihr uns nicht Unbeschwertheit, wenn das Kommende sowieso nicht zu ändern ist?« Die Antilopenfrau stand auf und neigte leicht den Kopf. »Abair, dem Gastrecht wurde Genüge getan. Ich bitte Euch, verlasst mein Haus. Ihr könnt draußen auf meinen Gefährten warten.«
    »Gewiss.« Gofannon stand auf, entbot der Gastgeberin seinen Gruß und ging nach draußen. Im Grunde war ihm der Rauswurf sehr recht, konnte er doch so mit Ainfar abseits gehen und dann in Ruhe sein Werk verrichten.
    Der Gott musste sich

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