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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Kontakt?«
    »Wir alle haben derzeit weite Wege zurückzulegen, denn die Welten befinden sich im Umbruch. Ich weiß nicht, ob wir durch unsere Visionen Schlimmeres verhindern können, aber wir werden nichts unversucht lassen.«
    Der Weg schlängelte sich über zwei Hügel, und sie ließen das Schloss und das Treiben zurück. Stille umgab sie dort draußen. Die Tiere zogen sich immer tiefer in die Wälder und in jene Gebiete zurück, die bisher nicht so stark vom Verfall bedroht waren. Von Bäumen und Büschen rieselten die Blätter, die vorherrschenden Farben waren Braun und Gelb. Die Wiesen waren verdorrt, und es gab nur vereinzelt Blüten. Für die Elfen, die in starker Verbundenheit mit ihrer Welt lebten, ein niederschmetternder Anblick. So manche der Alten konnten es nicht ertragen, sie versteinerten oder schwanden dahin, und auch die Tiere traf es immer öfter. Auf dem Weg lag ein toter Vogel, und kleinere Tiere lagen verstreut in den Wiesen.
    Gofannon störte das Sterben nicht weiter, er hatte einstmals hauptsächlich in der Wüste gewirkt und in karstigen Steingebirgen. Üppigkeit und Überfluss waren ihm nie angenehm gewesen.
    »Den Elfen ist der Blick in die Zukunft seit jeher verboten«, sagte Ainfar unterwegs. »Dennoch tritt die Hellsichtigkeit immer wieder auf, insbesondere bei Eurer Art.«
    »Ja, doch betrifft diese nicht die Allgemeinheit, sondern bezieht sich immer nur auf ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Person. Ein allgemeiner Ausblick kann nicht erzwungen werden, und das ist gut so.«
    »Vor allem, wenn die Visionen nur eine
Möglichkeit
darstellen, wie Ihr sagt.« Ainfar wirkte ungeduldig. »Wie lange wollt Ihr mich auf die Folter spannen?«
    »Also schön, ich kann niemanden mehr in der Nähe spüren. Dennoch werden wir in den Wald gehen, denn ich weiß nicht, welcher Vogel dort oben vom Feind geschickt ist und uns beobachtet.«
    »Da habt Ihr recht.«
    Gofannon wurde selbst ungeduldig, konnte es kaum mehr erwarten. Bald hatte er sein Ziel erreicht. Der Auftrag des Getreuen verhieß ihm einen gewissen Schutz, der wiederum seinen Fluch schwächte und eine Niederlage in einen Sieg verwandeln konnte. Der Getreue hätte ihm den Auftrag niemals gegeben, wenn er an Gofannons Erfolg gezweifelt hätte. Also konnte nichts schiefgehen …
    »Dann wisst Ihr von Bandorchu, Abair?«, fuhr Ainfar fort.
    »Sie hat ihre neue Residenz in Tara aufgeschlagen, ja. Das ist inzwischen allgemein bekannt. Von überall her strömen Anhänger zu ihr. Sie hat ein Kopfgeld auf diejenigen ausgesetzt, die ihr nach dem Verlassen des Schattenlandes nicht gefolgt sind. Sie sagt, jeder sei ihr verpflichtet, da sie für würdige Bedingungen gesorgt habe.«
    »Vor allem in den Kerkern«, spottete Ainfar. »Wollt Ihr mir sagen, dass jemand meine Spur aufgenommen hat und mich ihr ausliefern will?«
    Gofannon lächelte. »Das ist sicherlich der Fall, aber kaum von Bedeutung. Ihr seid nur ein kleines Rädchen im Getriebe. Gewiss, Ihr habt durch Euer beherztes Eingreifen die Kinder Fanmórs in Newgrange gerettet, wie ich hörte, und Ihr werdet als Held gefeiert, weil Ihr freiwillig ins Schattenland gegangen seid, um für den Riesen zu spionieren. Bandorchu wird einen besonderen Hass auf Euch pflegen, dessen bin ich sicher.«
    »Der Getreue nicht minder, da ich ihn hintergangen habe.« Der Tiermann lächelte ebenfalls. »Ich denke, ich kann das Baumschloss nicht so schnell wieder verlassen.«
    »Das solltet Ihr tunlichst vermeiden – doch wie ich bereits sagte, hat all dies für mich keine Bedeutung. Solche Dinge geschehen jeden Tag und bekümmern uns Mondelfen nicht. Wir sehen nur Umwälzungen.«
    »Also gut.« Ainfar blieb stehen. Sie waren nur noch von Bäumen umgeben, die meisten davon kahl. Sterbendes Holz, längst von den Baumgeistern verlassen. Ihre Stimmen waren verstummt. »Geradeheraus: Worum geht es?«
    Gofannon in der hohen Gestalt des Mondelfen wandte sich ihm zu. »Ich habe gesehen, dass Ihr Fanmór ermordet.«
    Der Tiermann war so geschockt, dass er für einen Moment kein Wort herausbrachte.
    »Versteht Ihr nun, warum ich Euch allein und abgeschieden sprechen musste? Wenn das geschieht, ist das Schicksal der Crain und ganz Earrachs besiegelt.«
    »Das ist unmöglich«, stieß Ainfar schließlich hervor. »Ich bin Fanmór treu ergeben und keinem fremden Willen unterworfen.«
    »Ich irre mich nicht, Ainfar.« Gofannon hatte Mühe, ein Kichern zu unterdrücken. »Gerade das hat mich umgehend aufbrechen lassen. Es

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