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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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lebendig und farbenfroh aussehen ließ. In den Zweigen bewegten sich träge Orchideentäuscher, die süßen Duft verströmten, der sich verstärkte, wann immer sie nach Beute schnappten. Funkelnde Drachenfliegen schwebten zwischen den Ästen, und winzige Juwelensänger flöteten zarte Töne.
    Fast konnte man meinen, die Farben des Goldes, abgestuft von Hell bis Bronze, seien absichtlich so gewählt worden, um der Halle einen neuen Anstrich zu verleihen: Herbst statt Frühling, in warmen, sanften Tönen.
    Der Hofstaat hatte sich dem angepasst; dunklere Töne in der Kleidung waren vorherrschend, aufgehellt nur durch Beige und Gold. Die Gewänder waren aufwendiger und pompöser denn je gestaltet, überall raschelte und rauschte es, glitzerten Elfenkristalle im Haar und edler Schmuck an schlanken Hälsen und Armen.
    Man schwatzte und unterhielt sich, Barden sangen in verschiedenen Ecken ihre Weisen, Akrobaten boten ihre Künste dar. Geschäftig eilten Diener hin und her, balancierten Speisen und Getränke auf Tabletts.
    Am Ende der Halle saß der Herrscher auf seinem Thron, sichtlich in düsteren Gedanken versunken. Hinter ihm und an den Seiten waren zum ersten Mal Wachen postiert, und in der Nähe hielten sich die Berater auf, warteten geduldig auf eine Ansprache oder einen Befehl.
    Pirx wuselte auf Regiatus und die Blaue Dame zu, die beisammenstanden, und Grog folgte ihm langsamer.
    Noch jemand befand sich bei den beiden Beratern: eine elegante Antilopenfrau, die erst seit Kurzem bei Hofe lebte. Eledula, die nach der Befreiung aus dem Schattenland in Fanmórs Umfeld eine neue Heimat gefunden hatte. Pirx wusste, dass sie Ainfars Gefährtin war, des Helden von Newgrange.
    Regiatus bemerkte den Igelpixie sofort und neigte den Hirschkopf zu ihm hinab, darauf bedacht, ihn nicht versehentlich mit den Geweihspitzen aufzuspießen. »Pirx«, sagte er. »Was gibt es Neues?«
    Eine derartige Aufmerksamkeit hatte der kleine rot bemützte Igel früher nie erhalten. Doch er war eine wichtige Persönlichkeit geworden, nicht zuletzt, weil er Fanmór über die Vorgänge in Newgrange rechtzeitig informiert hatte. Außerdem galten er und Grog als Vertraute der Zwillinge.
    »Leider nichts«, antwortete Pirx. »Ich habe gehofft, Ihr wüsstet etwas.« Dabei sah er die Blaue Dame an. Immerhin hatte ihre Verwandte, die Dame vom See, sie gebeten, David und Rian zu ihr zu schicken. Seither hatten sie nichts mehr von den Zwillingen gehört.
    »Auch ich habe keine Nachricht erhalten«, sagte die Blaue Dame bedauernd.
    »Und was ist mit Nadja?«, fragte der Grogoch kummervoll. »Haben wir wenigstens von ihr eine Spur gefunden?«
    Regiatus schüttelte das Hirschhaupt. »Nichts.«
    »Was sollen wir nur tun?«, rief Pirx schrill. »Wir können hier doch nicht herumsitzen und …«
    Wütendes Zischen ringsum brachte ihn zum Verstummen. Wieder einmal war der Pixie angeeckt; in Fanmórs Nähe derart die Stimme zu erheben war mehr als ungehörig. Erschrocken blickte er zum Thron, und tatsächlich rührte sich der Riese und richtete die glutschwarzen Augen auf ihn.
    »Uihje«, machte Pirx leise und stand kurz davor, sich instinktiv einzuigeln. Der Herrscher hob die Hand und winkte ihn zu sich, also folgte er gehorsam und mit zittrigen Knien. »B…bitte um Verzeihung, Königliche Hoheit«, setzte er an, doch seine Stimme blieb weg, als Fanmór ihn packte, auf die ausgestreckte andere Handfläche setzte und in Augenhöhe hob.
    »Kleiner vorwitziger Rotmützel«, brummte der Riese. »Nun sag mir, was dich bewegt.«
    »M…mit Verlaub«, antwortete Pirx tapfer, »aber irgendwie ist alles zum Stillstand gekommen. Ich möchte nach meinen Freunden suchen! Vor allem Nadja braucht uns jetzt, mit dem Kind und allem. Und nachdem so ziemlich jeder hinter ihr her ist …«
    Fanmórs Blick ging in die Ferne. »Also schön«, sagte er und erhob sich. »Regiatus, Blaue Dame, Grogoch – und wer seid Ihr?«, fragte er die Antilopenfrau.
    »Ich bin Eledula, die Gefährtin Ainfars, der soeben im Gespräch mit dem Mondelfen ist«, antwortete die zierliche Frau.
    »Ainfar, so? Also schön, kommt ebenfalls mit. Folgt mir.« Immer noch mit Pirx auf der Hand, der sich erschrocken an seinem königlichen Daumen festklammerte, stampfte der Riese um den Thron herum zum Ende der Halle. Zwischen zwei großen Fenstern, durch die eine leise Brise hereinwehte, führte ein von Schlinggewächsen gebildeter Durchgang in einen Besprechungsraum, wo sie ungestört waren.
    Berater und

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