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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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…«
    »Wie meint Ihr das?«, rief Nadja, doch gleich darauf wusste sie es. Die erste Geburtswehe setzte ein, und sie krümmte sich vor Schmerz.

7 Fanmórs Rache
    Die Sturmkrähe gehörte zu den schnellsten und geschicktesten Fliegern. Sie war immer dort, wo sich etwas ereignete, und trug die Kunde darüber weiter.
    Dennoch musste Gofannon einsehen, dass er auf diese Weise nicht entkam. Die Grenzwächter waren auf dem Posten und schafften zusätzliche Schutzwälle, sodass er die Grenze nicht erreichen und nach einer Lücke suchen konnte.
    Aber warum sollte er auch nach Tara zurück? Er hatte versagt. Ainfar war zwar tot, aber Fanmór immer noch am Leben. Der Getreue würde ihn nicht für seinen halben Erfolg loben, sondern für den Misserfolg bestrafen, und nicht einmal ein Gott konnte sich ausmalen, auf welche Weise der Finstere das tun würde.
    Wieso also versuchte er, ausgerechnet dorthin zu fliehen? Er käme ohnehin nie mehr in Bandorchus Nähe, und nachdem Alebin fort war, würde der Getreue sich vermutlich ganz ihm, ganz dem unglücklichen Gofannon widmen.
Denk nach, alter Narr! Dir bleibt nur ein Ort, an den du gehen kannst
.
    Die Welt der Sterblichen. Gut, warum auch nicht? Blieb er eben dort und sprang als Geist von Attentäter zu Attentäter, bis Fanmórs Fluch erloschen war. Allzu lange würde das nicht mehr dauern. Gofannon hatte sich den Riesen genau angesehen und einen deutlichen Verfall seit der letzten Begegnung bemerkt. Fanmór wurde alt. Selbst wenn die Unsterblichkeit zurückkehrte, war sein Niedergang nicht mehr aufzuhalten.
    Der Gott aber war noch lange nicht am Ende. Sein Exil bei den Menschen würde nur ein Zwischenspiel sein, bevor er in der Lage war, sich ein neues Reich aufzubauen. Ein sterblicher Gott hatte einem sterblichen Elfen immer noch etwas voraus: Er konnte sich vom Glauben der Menschen ernähren und sich so am Leben erhalten.
    Gewiss, es würde eine magere Existenz sein, nur noch durchscheinend materiell, aber das genügte ihm, um für die Zukunft zu wirken. Dieses neue Reich würde außerhalb von Bandorchus Einflussbereich liegen, sollte sie obsiegen – und daran zweifelte Gofannon nicht mehr, seit er Fanmór gesehen hatte.
    Dessen Hofstaat war armselig. Er hatte kaum Unterstützung Mächtiger, was kein Wunder war, nachdem er es sich schon lange vorher mit den meisten verscherzt hatte. Er war stets ein Despot gewesen, starrsinnig und unnachgiebig. Das hatte er sich leisten können, solange er selbst zu den Mächtigsten gehörte, jedoch war es damit vorbei. Der Thron von Earrach stand auf tönernen Füßen. Aber all das kümmerte Gofannon nicht länger.
    Anstatt seinem Verlangen nachzugeben, hätte er auf seinen Verstand hören und verschwinden sollen, als es noch möglich war. Aber auch Götter – oder gerade sie? – waren gegen Begierden nicht gefeit, und wenn es Bandorchu betraf … Nun, über sein Verlangen nach der Dunklen Königin würde er wohl nie hinwegkommen. Er musste seine Hoffnungen ein für alle Mal begraben.
    Wütendes Brausen riss ihn aus seinen Gedanken, und erneut wechselte er die Flugrichtung. Gofannon zog die Flügel ein und ließ sich wie ein Stein fallen, raste dem Boden entgegen, breitete sie dann rasch wieder aus und stoppte den Sturz. Schnell drehte er sich, schlug einen Bogen und suchte Zuflucht in einem nahen Wald. Die beiden Schwärme konnten ihm nicht so schnell folgen, und er hatte einen kleinen Vorsprung gewonnen. Doch hinter den Hügeln sah er schon die Wachen herangaloppieren, drei Drachenvögel jagten in seine Richtung.
    Gofannon landete im Geäst, verwandelte sich in ein Eichhörnchen und sauste den Stamm hinunter.
    »Verdammter Fluch!«, zischte er. Nachdem Ainfars Hinrichtung so vorzüglich gelungen war, hatte er sich zur Zuversicht verleiten lassen. Er hatte größte Befriedigung dabei empfunden und anschließend voller Hohn die Gestalt des Tiermanns angenommen.
    Es wäre auch alles gut gegangen und gelungen, wäre nicht dieser törichte Pixie auf einmal aufgetaucht und hätte ihn zu Fall gebracht. Was hatte der Dummkopf nur vorgehabt? Wieso war er ihm in den Weg gerannt, obwohl er dem Anschein nach gar nicht erkannt gehabt hatte, was »Ainfar« soeben zu tun im Begriff gewesen war?
    »Verfluchter Igel!«, stieß der Gott hervor. Durch so ein nichtsnutziges, kleines, ganz und gar machtloses Wesen zu Fall gebracht zu werden war eine schlimme Schmach. Wie hätte er nur
damit
rechnen sollen?
    In nicht einmal zehn Herzschlägen hätte Gofannon

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