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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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höher steigenden Staubwolke über die Hügel zog.
    Der Boden unter seinen Sohlen begann zu brennen, und er zog eine unverkennbare Spur der Vernichtung hinter sich her, eine tiefe Rinne Erde, in der nichts mehr wuchs, und an deren Rändern Flammen hochzüngelten.
    Die Pfeilechse öffnete den Rachen und hechelte, weil auch die Luft um sie herum zu brennen begann, obwohl sie so wenig Widerstand wie möglich bot. Sie war einfach zu schnell. Die Verfolger aus der Luft waren längst weit abgeschlagen, und selbst die schnellen Elfenpferde hatten keinerlei Chance mehr.
    Lange konnte Gofannon dieses Tempo nicht mehr durchhalten, setzte allerdings aufs Ganze – eine andere Wahl hatte er nicht. Mit seinen magischen Sinnen sah er das Portal bereits, eine Lücke in einer Hecke. Es war zu nah, als dass er seine Gestalt noch hätte wechseln mögen, also musste es eben so riskieren. Vermutlich verlor er ohnehin sofort die Gestalt, sobald er Menschenboden betrat, und wurde in den Geist irgendeines Menschen gesaugt, der gerade ein politisches Attentat plante.
    Gofannon hörte die Schreie der Verfolger und lachte abermals laut. Sie würden ihn nie einholen! Diese Schmach würden sie ewig mit sich herumtragen! Fast war es schade, dass er nicht dabei sein konnte, wenn sie Fanmór ihr Versagen eingestehen mussten und dafür bestraft wurden. Auch wenn der Herrscher einiges an Stärke eingebüßt hatte, dürfte er ihnen diese Schmach keinesfalls verzeihen.
    Während der Gott daran dachte, war das Portal in greifbare Nähe gerückt. Noch zwei, drei Herzschläge, dann war er hindurch und entkommen, für immer. Triumphierend fletschte er die Echsenzähne, setzte an zum letzten Sprung …
    … da prallte etwas mit voller Wucht auf ihn und warf ihn aus der Bahn. Mitten aus der Schwebephase gerissen, flog die Pfeilechse in hohem Bogen durch die Luft. Unter gewaltigem Getöse krachte sie auf den Boden, schlug ein tiefes Loch hinein und rutschte haltlos weiter, eine tiefe, breite Furche grabend. Gofannon ruderte wild mit Armen und Beinen, um Halt zu finden – vergebens. Vom Schwung getragen, überschlug er sich mehrmals, riss Erde und Gras mit seinen Krallen auf und spuckte Staub und Brocken, bis er endlich zum Stillstand kam. Die Welt drehte sich noch eine Weile weiter vor seinen Augen, bis auch sein Inneres zur Ruhe gekommen war und sein Blick sich klärte.
    Was, bei allen Gläubigen, war
das
gewesen? Langsam drehte Gofannon sich auf den Bauch, richtete den Oberkörper auf und sah sich um. Winzige Wesen mit sechs Schillerflügeln lagen in Haufen um ihn herum. Sie hatten sich ihm in den Weg geworfen und dafür mit dem Leben bezahlt.
    »Unglaublich«, zischte er. Diese zarten,
dummen
Wesen waren aus der Verfolgung ausgeschert, hatten sein Ziel schon vor allen anderen erkannt und ihm dort aufgelauert? Dann hatten sie sich eng zusammengeballt, um ihn zu rammen?
    Wenn seine eigene Lage nicht so tragisch gewesen wäre, hätte er fast Bewunderung empfunden. Doch es ging schließlich um ihn – was kümmerte ihn die Opferbereitschaft törichter Elfen, deren Sinn für Romantik mit ihnen durchgegangen war? Nun gut, sie hatten ihn aus der Bahn geworfen und den ultimativen Preis bezahlt, doch das konnte ihn nicht nachhaltig hindern, das Portal zu durchschreiten. Der Abstand zu seinen Verfolgern hatte sich zwar bedeutend verringert, und die Drachenvögel würden gleich nah sein, aber sie konnten ihn dennoch nicht erreichen.
    Gofannon spreizte die Zehen und stemmte sich hoch. Mit einer heftigen Bewegung schüttelte er den Dreck von sich herunter. In einem bunten Reigen verlor er dabei auch eine Menge Schuppen, die sich durch die Landung von seiner Haut gelöst hatten.
    Als er einen Schritt auf das Portal zumachte, entstand plötzlich ein Bild in seinem Geist.
    Es zeigte einen Schillerflügler mit einem auffälligen gelben Fleck auf einem Flügel und mit einem Paar hellblauer Augen, in denen grenzenloser Hass lag.
    Ich bin Gelbfleck
, signalisierte das Wesen in einer Abfolge von symbolischen Bildern.
Blaufell war mein Freund. Er war der Freund aller Schillerflügler
. Gelbfleck zeigte das Abbild eines Schillerflüglers mit bläulichem Flaum … und der Andeutung eines Hirschgeweihs auf dem Kopf.
    Warum sollte mich das interessieren?
, dachte Gofannon ungehalten zurück und setzte den zweiten Schritt. Das Portal war nur noch zwei Sprünge entfernt. Langsam sammelte er seine Kräfte.
    Du wirst nicht gehen
, bedeutete ihm Gelbfleck.
    Dann brachen die

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