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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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genauer gesagt, ein Touristikbus mit überdimensionierten Reifen, höher gelegt, gepanzert wie beim Militär. Ein schweres Teil für höchste Geländeanforderungen.
    Die Scheinwerfer des Busses blitzten, dann blieb er stehen. Tanner hielt bei dem Fahrer an und ließ das Fenster herunter.
    »Wo wollt ihr denn hin?«, rief der Fahrer ihm zu.
    »Skaftafell«, antwortete Tanner. »Gibt’s ein Problem?«
    »Die Brücken sind nicht sicher«, gab der Fahrer zur Auskunft. »Außerdem wird der Sturm stärker. Ihr solltet euch besser eine Übernachtung in Höfn suchen und den Ausflug morgen fortsetzen. Wir haben ebenfalls vorzeitig abgebrochen, weil mir die Sache zu unsicher ist. Womöglich gibt’s den ersten Schneesturm. Bei den Wolken da oben würde mich das nicht wundern.«
    »Gut, wir fahren nur noch eine Stunde und werden dann umdrehen«, erklärte Tanner. »So lange wird das Wetter schon halten.«
    »Na, wie ihr meint.« Dem Fahrer war anzusehen, dass er kein Wort glaubte. »Aber wenn ihr hängen bleibt, solltet ihr besser warme Sachen und etwas zu essen dabeihaben, denn niemand kann euch finden und helfen, bis der Sturm vorbei ist. Und bis das Handynetz wieder funktioniert.«
    »Ja, ja, wir sind gut ausgerüstet.« Tanner fuhr das Fenster hoch und drückte aufs Gas. Die ständigen Belehrungen der Isländer gingen ihm auf die Nerven.
    Es wurde eine anstrengende Fahrt. Bei jedem Schild, das eine Abzweigung zu einem oder mehreren Höfen anzeigte, fuhren sie ab. Cara schlug kein einziges Mal an, deswegen stiegen sie gar nicht erst aus, sondern kehrten wieder um.
    Falls sie den Hof überhaupt fanden … Manchmal war nur noch eine Ruine da, oder ihnen erschien die Entfernung nach einer Weile zu weit.
    Ab und zu kamen Schilder mit Temperaturangaben, Windgeschwindigkeit und Wetterhinweisen. Inzwischen hatte es nicht mehr als acht Grad, Tendenz fallend, und es wurden dringende Warnhinweise für Sturm angezeigt.
    Drei- oder viermal begegneten sie anderen Wagen, doch keinem in ihrer Richtung.
    Als es auf Mittag zuging, wurde es immer dunkler. Die Windgeschwindigkeit nahm zu, inzwischen hatte sie laut Anzeige fünfundachtzig Stundenkilometer erreicht. Das war zwar nicht bedenklich, aber schon ordentlich stürmisch. Für Tanner war es besonders unangenehm, weil das Fenster immer einen Schlitz für Caras Nase geöffnet war und es ordentlich hereinpfiff. Ab und zu wurde der ganze Wagen durchgerüttelt.
    Darby stellte die Heizung hoch und schwieg vor sich hin. Am Vorabend war er bedeutend redseliger gewesen, hatte wieder Unmengen Alkohol in sich hineingeschüttet, die Tanner natürlich bezahlen musste, doch nun hatte seine Stimmung eine völlige Kehrtwendung vollzogen. Ein launischer Mann, fand Tanner und fragte sich, ob wohl alle Elfen so waren.
    Aber Saul war nicht undankbar. Er hing gern eigenen Gedanken nach, wenn er am Steuer saß. Seine momentane Situation war mehr als ungewöhnlich, und er musste jeden einzelnen Schritt gut planen. Wie Darby es ihm versprochen hatte, ging es ihm momentan recht gut, aber das durfte über seinen Zustand nicht hinwegtäuschen. Bald musste etwas geschehen, sonst kam jede Hilfe zu spät.
    Gegen zwölf Uhr war Tanner müde und hungrig, und er begann die Insel mit jeder Faser seines Herzens zu hassen. Außer einer bombastischen, gleichwohl lebensfeindlichen Natur bot sie nichts. Gar nichts. Der Gletscher auf der einen, das Meer auf der anderen Seite, dazwischen eine Straße, die den Namen nicht verdiente – Asphalt hin oder her —, und das war’s. Keine Ortschaften mit Restaurants oder wenigstens kleinen Bars, nichts zum Verweilen.
    Sie befanden sich auf dem einsamsten Teil der Insel, in anderen Gegenden sah es mit den Örtlichkeiten laut Karte besser aus. Der berühmte Sander breitete sich vor den beiden Reisenden aus, die endlos scheinende Steinwüste, die nach gelegentlichen Unterbrechungen von ein paar grünen Flächen in die Eiswüste überging.
    Immer wieder kontrollierte Tanner Uhrzeit und Tankanzeige und überlegte sich, an welchem Punkt sie wohl umkehren sollten. Schließlich mussten sie die ganze Strecke wieder zurückfahren, weil sie nirgends übernachten konnten. Der Rückweg würde zwar doppelt, wenn nicht dreimal so schnell gehen, da sie keine Abzweigungen mehr abfahren würden, aber dennoch hatten sie die größte für diesen Tag mögliche Entfernung wohl bald erreicht.
    Er wollte Darby gerade darauf aufmerksam machen, als Cara plötzlich unruhig wurde. Sie presste die Nase durch

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