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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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lagerten die Riesen und Trolle Utgards.
    Vier Fronten. Das konnte unmöglich geordnet vonstattengehen; schon nach kurzer Zeit würde jeder auf jeden einschlagen, und nur die Befehlshaber konnten ein Ziel vor Augen haben.
    »Die arme Nadja«, wisperte der Pixie. »Hoffentlich geht es ihr gut …«
    »Sie ist sicher in Valaskjalf.«
    »Aber es ist trotzdem der größte Schlamassel aller Zeiten, oder? Noch schlimmer als damals.«
    Grog schwieg. Sie wussten beide, dass es so war. In dem Krieg, auf den Pirx anspielte, war es um den Thron Earrachs gegangen. Nun stand das Überleben aller auf dem Spiel. Jede Partei versprach sich etwas davon, den Sohn des Frühlingszwielichts in die Fänge zu bekommen. Sie alle vermochten seine Aura zu spüren, wobei niemand wissen konnte, über welche Kräfte er verfügte. Doch das Gefühl genügte ihnen, um sich einen Vorteil sichern zu wollen, allen voran Bandorchu. Durch ihre Krieger und Soldaten würde es unweigerlich in einem Blutbad enden.
    »Ich verstehe das alles einfach nicht«, fuhr Pirx fort.
    »Es geht nur um Machtgier, Kleiner. Wie in jedem Krieg. Das kann niemand verstehen.«
    »Aber … aber warum machen trotzdem alle mit?«
    »Verteidigung? Glaube? Pflicht? Söldnerlohn? Such es dir aus.«
    Der Wind pfiff über sie hinweg, der Gletscher mit dem darunter schlummernden Vulkan lag gleißend im glosenden Sonnenlicht.
    Die mit Magie aufgeladene Luft knisterte und versprühte an manchen Stellen Funken. Der Himmel wetterleuchtete, und hoch oben zeigten sich rasend rotierende Windstrudel.
    Die Kobolde erreichten das Niemandsland zwischen den Fronten. Nicht weit entfernt wartete bereits die Dunkle Königin mit ihrem Gefolge. Sie trug ein prächtiges Kriegsgewand: einen königlichen Umhang mit hohem Kragen und langer Schleppe, einen schimmernden Harnisch über einer dunkelgrünen Samtbluse, weite und an den Knien eng geraffte Beinkleider sowie Schienen an den Unterschenkeln und Halbstiefel. An ihrer linken Seite hing ein Schwert, und auf dem Haupt saß ein Diadem in der kunstvoll hochgesteckten Frisur.
    »Wie erhaben«, flüsterte Pirx.
    »Sie war immer eine große Königin«, stimmte Grog traurig zu.
    Fanmór übertraf sie an Körperlänge, doch nicht an Pracht. Auch er trug eine Rüstung und sein Schwert an der Seite, seine Stirn krönte ein schmaler Reif.
    Der König Earrachs trat allein nach vorn, während Regiatus und die Blaue Dame sich hinter ihm einreihten, danach kamen die beiden Kobolde, zusammen mit der königlichen Garde und weiteren Beratern.
    Auf der anderen Seite hatten Cor und der Kau sie erspäht und machten allerlei höhnische Faxen.
    Grog warnte: »Geh ja nicht darauf ein, verstanden?«
    »Bin doch nicht doof«, sagte Pirx beleidigt, aber seine Knopfnase zuckte heftig.
    Auch Bandorchu trat nun nach vorn, gefolgt von dem unvermeidlichen Getreuen, nur einen Schritt hinter ihr. Seine Dunkelheit hob ihre strahlende Schönheit noch hervor.
    »Was ist geschehen, Fanmór?«, rief die Königin. »Dein Haar ist so weiß geworden!«
    »Frag deinen Liebhaber«, antwortete Fanmór. »Sicher ist er wenig erfreut, mich am Leben zu sehen.«
    In Bandorchus wie aus Marmor gemeißelten Zügen zuckte es kurz, dennoch ging sie nicht weiter darauf ein.
    »Er hat’s ihr nicht gebeichtet!« Pirx frohlockte. »Dafür bekommt er bestimmt Ärger.«
    »Davon hätten wir an jedem anderen Moment etwas gehabt, aber nicht jetzt«, murrte Grog. »Sie wird sich einzig auf den Kampf konzentrieren.«
    Bandorchu fuhr fort: »Nun, weshalb bist du hier? Um gegen mich zu kämpfen oder gegen Odin, der deinen Enkel gefangen hält?«
    »Wenn es sein muss, gegen euch beide«, antwortete der Riese. »Allerdings weiß ich, dass unser Kampf sinnlos ist und nicht stattfinden
muss
. In dir ist immer noch Gwynbaen …«
    »Nichts davon ist in mir!«, unterbrach sie ihn scharf. »Gwynbaen ist tot und Vergangenheit, ich habe zu mir selbst gefunden – nicht zuletzt dank dir, wenngleich auf grausame Weise!«
    Fanmór ließ nicht locker. »Jemand war in deinem Gefolge, der mit Gwynbaen sprach und sie berührte. Sie existiert nach wie vor in dir, denn ohne sie wirst du niemals vollkommen sein und keinen Sieg erringen!«
    Bandorchu hob die Hand und krümmte die Finger, dann besann sie sich anders. »Von wem sprichst du?«, fragte sie gefährlich leise.
    Pirx sah, wie Regiatus sich bewegte. Die Blaue Dame hielt ihn fest, redete leise auf ihn ein. Hoffentlich konnte sie ihn beruhigen.
    »Von Ainfar, dem Tiermann«,

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