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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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fauchte vor Wut. »Wohl eher, um meiner Strafe zu entgehen, nicht wahr?«
    »Es lag in Fanmórs Absicht, einen Keil zwischen uns zu treiben, Gebieterin, und Ihr nehmt das Angebot willig an.«
    »Du wagst es …«
    Der Getreue ließ sich auf ein Knie vor ihr nieder und neigte das verhüllte Haupt. »Verfügt über mich, wie Ihr es immer tut. Ich bin nur Euer demütiger Diener. Stellt mich auf die Probe, und Ihr werdet bedingungslose Treue finden, nach wie vor.«
    »Auch wenn ich dir mit meinem Schwert den Kopf abschlage?«, zischte sie.
    »Ich halte still«, versicherte er, »und bitte um Vergebung, dass ich Euch anschließend nicht mehr zu Diensten sein kann, denn das werde selbst ich nicht unbeschadet überstehen.«
    Bandorchu ließ die Hand sinken. »Wen hast du geschickt?«, fragte sie ruhiger.
    »Gofannon.« Er verharrte in der ergebenen Haltung.
    »Und was ist mit ihm?«
    »Fanmór entriss ihm die Göttlichkeit, und er starb.«
    »Wirklich!« Bandorchu lachte auf. »Ist der alte Mann also doch zu etwas nütze! Das versöhnt mich. Und der Verräter ist tot?«
    »Das immerhin hat der König zuwege gebracht.«
    »Du aber hast mir nichts davon gesagt, weil …?«
    »… ich versagt habe, Herrin. Bestraft mich.« Die Stimme des Getreuen klang nun tief und weich.
    Auch Bandorchu schnurrte nahezu. »Und hoffst du anschließend auf meine Vergebung?«
    Der Getreue erhob sich und zögerte für einen Moment, legte die Hände an Bandorchus gegürtete Taille und neigte sich vor, um sie zu küssen. Sie ließ es mit geschlossenen Augen geschehen.
    »Ich wünschte, Ihr würdet keine Rüstung tragen«, murmelte er.
    »Und ich wünschte, wir wären in Tara, wo ich die Strafe vollstrecken könnte«, gab sie zurück und forderte den zweiten Kuss. Ihr auf Körperform angepasster Harnisch schepperte, als die Hand des Getreuen vergeblich versuchte, darunter zu gelangen.
    Mumpel stieß ein würgendes Geräusch aus und hielt sich die Hände vor die lange dünne Schnauze. »Mir wird schlecht …« Hastig sprang er zur Seite und übergab sich mit unterdrückten Lauten neben einer Planenbefestigung.
    Gump sah noch eine Weile zu, bis es auch ihm zu viel wurde, und ging zu seinem Freund. »He, Kumpel, krieg dich wieder ein.« Er brummte auf, als Mumpel ihn an seiner Halsschleife packte und zu sich herzog.
    »Sag mal, was bewachen die da eigentlich auf der Rückseite des Befehlsstandes?«, wisperte der Kleine und deutete auf vier große Soldaten.
    »Stimmt, das ist seltsam«, sagte Gump. Vorsichtig sah er sich um. Die Königin und ihr Schatten waren gegangen. »Sehen wir nach.«
    »Und wie?«
    »Lass mich nur machen.«
    Auf seinen stämmigen Bärenbeinen wackelte Gump auf einen der Krieger zu, und Mumpel folgte ihm zögerlich. Beide reichten dem Elfen gerade bis zum Knie.
    »Schwertpolitur, edler Herr?«, rief der Scheinbär und musste den Kopf in den Nacken legen. »Der Kampf geht gleich los.«
    Das traf zu. Das ganze Heer war in Bewegung und sortierte sich – zum Angriff an zwei Fronten, auf Odins Schloss und Fanmórs Soldaten.
    »Ich bin beauftragt, den korrekten Sitz der Rüstung zu prüfen«, schnatterte der Flinkfüßler. »Wenn Ihr gestattet?« Er presste sich zwischen zwei Kriegern hindurch – und erstarrte.
    »Bist du bald fertig?«, herrschte der Soldat ihn an, und Mumpel beeilte sich, an der Kleidung und Rüstung herumzuzupfen.
    »Alles in Ordnung, Herr, alles bestens!«, versicherte er dann und kicherte. »Vermutlich geht auch Ihr gleich los.«
    »Wir halten hier Wache.«
    »Ach so! Ja, natürlich, man wird Euch kaum benötigen. Können wir Euch etwas bringen?«
    »Wir brauchen nichts. Beeilt euch jetzt und verschwindet.«
    Gump hatte es inzwischen geschafft, nach innen zu folgen, und erstarrte ebenso wie Mumpel zuvor. Dann geriet er in Hektik und lenkte die Soldaten mit eifrigem Gebrummel und guten Ratschlägen ab, während Mumpel schnell zu den zwei Gefangenen wieselte, die ihn verblüfft ansahen.
    »Wir sind’s!«, zischte er. »Mumpel und Gump, verflixt, nein, Pirx und Grog, meine ich natürlich. Wir holen euch hier raus!«
    Damit flitzte er wieder zurück, und das keinen Augenblick zu früh, denn in diesem Moment näherte sich die Kälte des Getreuen. Die beiden Kobolde konnten sich gerade noch hinter dem Schild eines vor sich hin dösenden Eichenwälzers verstecken, als der Hüne eintraf.
    »Geht vor zur Front auf das Schloss!«, befahl er den vier Kriegern. »Sobald das Portal geöffnet ist, wisst ihr, was ihr zu tun

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