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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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geteilt hatte und die Zwillinge in die Tiefe hinabgestiegen waren. Nach einer Weile spürte er seine Schwester neben sich, ergriff ihre Hand, und sie schritten auf geistig-magische Weise auf dem Seegrund entlang, bis sie das Schloss der Dame Viviane erreichten. Beherzt gingen sie weiter bis zu einem Innenhof, den sie schon einmal betreten hatten, und sahen den Rücken eines hochgewachsenen Mannes vor sich, der sich gerade mit einer aufblühenden Rose beschäftigte.
    Merlin drehte sich zu ihnen um; er hatte sie offenbar augenblicklich gespürt, und sie sahen ihn wie durch einen Wasserspiegel hindurch. Die Verbindung war nicht sehr klar, immer wieder gab es Verzerrungen und Wellen, doch immerhin hielt sie stand. Hoffentlich konnten sie mit ihm sprechen.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte der Magier klar vernehmlich. »Dies ist bisher niemandem gelungen. In Euch müssen Kräfte schlummern, die nicht einmal ich erahne.«
    »Die Verzweiflung treibt uns an, Herr Merlin«, erklärte Rian.
    »Ihr habt gesagt, dass Ihr Nadja nach Island gebracht habt«, platzte David ohne Umschweife heraus. Er wusste nicht, wie lange sie diese Verbindung halten konnten, und wollte nicht mit höflichen Floskeln wertvolle Zeit verschwenden. »Ist das wahr?«
    »Ja und nein«, antwortete der Zauberer. »Ich sagte, ich bringe sie an einen Ort, an dem sie Kräfte findet. Ihr Weg nach Island war bereits vorbereitet.«
    »Ja, durch Odin«, bestätigte David. »Demnach habt Ihr sie auf diesen Hof geführt?«
    »Und Euch. Doch mehr kann ich nicht tun, das sagte ich bereits.«
    »Aber Ihr müsst!«, entfuhr es Rian. »Wir stecken auf der Bifröst-Brücke fest.«
    Merlin hob die Brauen. »Das ist bedauerlich.« Schlichte Worte. Als berühre die Information ihn nicht weiter.
    »Hört zu.« David bezähmte mühsam seinen aufkeimenden Zorn. »Ihr habt versprochen, mich zu Nadja zu führen. Eure Wortwahl war, dass ich sie finden werde. Doch wie kann ich das, wenn ich auf unbestimmte Zeit auf dieser Brücke gefangen bin?«
    »Ich habe keinen Einfluss auf die Handlungen der Götter«, erwiderte Merlin. »Es tut mir leid, Prinz Dafydd.«
    »Das ist nicht Euer Ernst!«, stieß Rian hervor. »Ihr seid selbst Vater! Wie könnt Ihr meinem Bruder das antun?«
    »Mir ist völlig egal, wie Ihr das anstellt«, sagte David scharf. »Ihr habt Euer Wort gegeben. Und ich bestehe nicht gern darauf, aber Ihr schuldet uns etwas. Wir haben Eure Tochter vor dem Tod bewahrt und Euch aus dem Bann geweckt, und beides war keine leichte Aufgabe. Wir wurden gefoltert und sind nur knapp dem Tode entronnen. Wir haben Euch geholfen, obwohl meine Frau meine Unterstützung nötiger gehabt hätte! Es heißt, Ihr seid der größte Magier der Welten. Beweist es uns!«
    »Bitte«, setzte Rian flehend hinzu. »Ich verdanke Nadja mein Leben. Sie hat immer alles für uns getan. Ich schulde ihr so viel, und sie braucht mich jetzt!«
    Merlin legte die Stirn in Falten, sein Gesicht war sehr ernst. Er verschränkte die Arme auf dem Rücken und ging auf und ab. »Ich weiß, was ich Euch schulde«, sagte er schließlich. »Glaubt nicht, dass ich das vergessen habe. Ich werde Euch zu Diensten sein, wann immer ich kann. Jedoch … ist dies eine Angelegenheit, in der ich gebunden bin. Wenn ich eingreife, kann es den Untergang beschleunigen. Das Gleichgewicht muss bewahrt werden, und ich versuche von hier aus, einen Schutzbann zu weben, der die Auswirkungen Ragnaröks abwehren soll, damit der Fimbulwinter nicht über die Menschen hereinbricht.«
    David spürte, wie sich Rians Finger in seine Hand krallten. »Dann … dann ist es so weit?«, fragte sie entsetzt.
    »Ich befürchte es. Vielleicht kann es noch abgewendet werden, aber wir müssen auf alles gefasst sein.« Merlin hob die Hand und krümmte die Finger leicht. »Eine falsche Bewegung von mir kann eine Kettenreaktion auslösen …«
    Die Seele pochte in seiner Brust, und er hatte das Gefühl, als würde er innerlich verglühen. David rang nach Luft. »Also gut«, brachte er mühsam hervor. »Dann sagt mir, Merlin, wenn Ihr uns einfach ans Ende der Brücke bringt – brächte das auch alles in Gefahr? Oder sind wir hier noch außerhalb davon? Wäre das gefahrlos möglich?«
    Der Zauberer überlegte.
    Rian schien einen Hoffnungsschimmer zu sehen. »Bifröst ist die Verbindung zwischen Asgard und Midgard. Wir befinden uns demnach irgendwo zwischen den Welten. Falls Odin verhindern will, dass wir sein Schloss erreichen, dürft Ihr ihm nicht in die Parade

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