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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Seite. Neben seinem Kopf bohrte sich die Klinge in den Sand. Mit einer Hand griff Robert nach dem Arm des Mannes, mit der anderen nach seinem Gürtel.
    »Du?«, stieß eine Stimme rau hervor.
    Robert sah auf. Artair starrte ihn an. Sein Gesicht war voller Blut, ein wilder, fast wahnsinniger Ausdruck lag in seinen Augen.
    »Hilf mir«, sagte er.
    Robert ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Der Statthalter drückte ihm den Schild in die Hand und ein Schwert. »Komm!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Artair auf den Rammbock zu. Robert zögerte und spielte einen Moment mit dem Gedanken, sich einfach umzudrehen und zu verschwinden. Aber er konnte es nicht. Die Erinnerung an den Soldaten, der mit leerem Blick in Annes Armen hing, und an das Knacken, mit dem das Genick des anderen brach, hielt ihn zurück.
    Er hat recht
, dachte er.
Wir schulden ihm etwas
.
    Artair trat einen Ritter, der ihm mit erhobenem Schwert entgegenstürmte, gegen die Brust und ging weiter. Robert folgte ihm. Ein Schlag seines Schildes raubte dem Mann das Bewusstsein. Für ihn war nicht zu erkennen, zu welcher Seite der Ritter gehörte. Der Schmutz verbarg sein Wappen.
    Die Schlacht ging mit unverminderter Heftigkeit weiter. Die meisten Ritter waren von ihren Reittieren gesprungen; breitbeinig im Sand stehend, stellten sie sich ihren Gegnern. Cosgrachs und Pferde galoppierten zwischen ihnen hindurch, rissen ebenso viele Kämpfer in den Tod wie Schwertstreiche und Speerspitzen.
    Artair bewegte sich durch das Chaos, als ginge es ihn nichts an. Er hatte den Dolch eingesteckt und hielt die Arme leicht ausgebreitet. Funken tanzten über seine Fingerspitzen. Das Gerüst des Rammbocks ragte vor ihm auf, flankiert von zwei Armbrustschützen. Ab und zu legten sie an und schossen Bolzen in die Menge. Robert fragte sich, wie sie Feinde von Freunden unterschieden, falls sie sich diese Mühe überhaupt machten.
    Vor dem Rammbock blieb Artair stehen. Aus den Funken an seinen Fingerspitzen waren kleine Flammen geworden. Die Armbrustschützen bemerkten ihn nicht. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf einige Ritter, die versuchten, die Linie der Schildträger zu durchbrechen.
    Artair legte seine Hände auf einen der Balken, der die Konstruktion trug. Sein Körper verkrampfte sich, so als wolle er ihn aus dem Wagen herausreißen. Kleine Flammen leckten am Holz, wurden langsam größer. Der Wind fachte sie an.
    Robert sah sich um. Niemand beachtete sie. Die Kämpfenden schlugen aufeinander ein, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Es war ruhig neben dem Rammbock. Sie standen im Auge des Sturms.
    Elfenmagie
, dachte er. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Die Flammen färbten den Balken schwarz. Glut leuchtete rötlich. Rauch stieg auf und wurde vom Wind weggerissen.
    Und dann drehte sich doch einer der Armbrustschützen um. Erst als Robert in sein Antlitz blickte, erkannte er, dass es sich um eine Frau handelte. Sie hatte ein herbes, staubbedecktes Gesicht und heruntergezogene Mundwinkel. Ihre Augen weiteten sich, als sie das Feuer sah. Sie öffnete den Mund.
    Robert warf sein Schwert. Es drehte sich in der Luft.
    Die Elfe hob abwehrend die Hände, aber es war zu spät. Der Knauf traf sie im Gesicht. Lautlos brach sie zusammen. Andere sahen sich um, als sie fiel, und entdeckten nun auch das Feuer. Die Flammen krochen wie Raupen am Holz empor und fraßen alles, was ihnen im Weg stand.
    Artair schien von alldem nichts zu bemerken, stand immer noch reglos da, die Hände auf den Balken gelegt. Schildträger begannen sich ihren Weg frei zu kämpfen. Ein paar bliesen in lange Holzpfeifen, die vor ihrer Brust hingen. Auch Ritter erkannten, was geschah, und hieben wild auf die feindlichen Elfen ein. Robert sah Bogenschützen hinter ihnen. Sie zogen Pfeile aus den Köchern.
    Schützend stellte er sich vor Artair, den Schild hoch erhoben. Zwei, drei Pfeile bohrten sich in das Holz, die anderen Schützen zögerten anscheinend, weil sie kein freies Schussfeld hatten und nicht die eigenen Kämpfer treffen wollten.
    Es knallte. Robert zog den Kopf ein. Artair wurde neben ihm in den Sand geschleudert. Sein Gesicht und seine Hände waren rußverschmiert, aber er grinste. Brennendes Holz prasselte um ihn herum auf den Boden. Der Wagen war explodiert.
    Elfen johlten und schlugen mit den Schwertern auf ihre Schilde. Ihre Gegner ließen die Waffen sinken und starrten ebenso wütend wie resignierend auf die Trümmer. Grawnya kreisten über ihnen und kreischten, verwirrt von dem, was

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