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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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öffnenden Tür. Es kam von oben. Rasch nahm Nadja die Taschenlampe herunter und schaltete sie aus.
    »Sind wir hier richtig?«, fragte eine Männerstimme.
    »Ja klar«, antwortete eine zweite. Ein Lichtstrahl zuckte über die Decke und blieb an dem gelben Smiley hängen. »Das markiert den Eingang.«
    »Wie weit ist es jetzt noch?«, mischte sich eine dritte Stimme ein.
    »Nicht weit. Und es lohnt sich, das werdet ihr schon sehen.«
    Der Strahl löste sich von der Decke und traf auf ein rundes, in der Helligkeit bleich wirkendes Jungengesicht.
    »Das will ich für dich hoffen, Toby«, sagte der Träger der Taschenlampe. »Wir haben echt Besseres zu tun, als durch diesen Scheiß zu laufen und ein paar Punks zu klatschen.«
    Toby
. Nadja wich zurück. Das war der Name des Drogendealers, von dem Emma gesprochen hatte. Offenbar war er weit davon entfernt, einfach aufzugeben.
    Schwere Stiefel knallten auf die Metallstufen, Ketten rasselten, und Lichtkegel strichen über Decken und Wände. Nadja unterschied mindestens ein Dutzend Stimmen, alles männliche, die durcheinandersprachen. Langsam drehte sie sich um.
    Vom Lärm der Eindringlinge geweckt, begann Talamh sich zu regen. Nadja drückte ihn gegen ihre Brust und lief durch die Dunkelheit zurück. Ihr Fuß stieß gegen eine Dose, die scheppernd über den Boden rollte.
    »Was war das?«, rief eine neue Stimme hinter ihr, und die Geräusche verstummten. Lichter zuckten über den Boden, keinen Meter von Nadja entfernt. Sie hielt den Atem an.
    »Hier unten gibt’s Ratten und Fledermäuse«, sagte Toby. »Da hört man immer irgendetwas.«
    »Okay«, sagte die dritte Stimme. Sie schien dem Anführer zu gehören. »Felix, Mehmet, ihr bleibt am Eingang, falls sich einer verpissen will.«
    »Geht klar, Vic.«
    Nadja wartete, bis sie erneut Schritte hörte, dann ging auch sie weiter. Sie spürte ihren Herzschlag bis in die Schläfen, zwang sich jedoch, nicht zu rennen. Sie hielt Talamh in den Armen. Wenn sie über eine der zertrümmerten Betonplatten stolperte, konnte er sich verletzen.
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis Nadja den rötlichen Feuerschein am Ende des Gangs sah. Sie drehte den Kopf und erkannte die Lichtkegel der Taschenlampen weit hinter ihr. Wie es schien, hatte die lange Wendeltreppe die Eindringlinge aufgehalten.
    Nadja beschleunigte ihre Schritte und hielt auf die Menschen zu, die rund um das Feuer saßen. Dort waren Anne und Robert, sie standen abseits und sprachen mit Emma. Robert breitete gerade die Arme aus, als wolle er seine Unschuld beteuern.
    »Da ist sie«, sagte Anne sofort, als Nadja ins Licht trat.
    Robert wirkte erleichtert. »Du hast das alles missverstanden«, begann er.
    Nadja ließ ihn nicht ausreden und wandte sich stattdessen an Emma. »Toby ist zurück, mit mindestens einem Dutzend anderer«, sagte sie leise. »Ich glaube, sie sind bewaffnet.«
    Emma blinzelte. Nadja hatte sie für die eigentliche Anführerin der Gruppe gehalten, doch als sie in das hilflos wirkende Mädchengesicht blickte, begann sie an ihrer Einschätzung zu zweifeln.
    »Gibt es einen anderen Weg nach draußen?«, fragte die Journalistin und nickte in Richtung des dunklen Gangs, aus dem sie gekommen war.
    »Was ist los?«, fragte Robert.
    Nadja schüttelte nur den Kopf. »Emma«, drängte sie. »Wir müssen hier raus.«
    »Ja, ich weiß.« Das Mädchen zögerte, schien jedoch eine Entscheidung zu treffen. »Leute?«
    Die Menschen am Feuer sahen auf.
    »Toby und seine Gang sind hier«, fuhr sie fort. »Schnappt euch, was ...«
    Weiter kam sie nicht. Hektisch sprangen die Ersten auf, zogen andere mit sich. Stimmen riefen durcheinander. Eine Frau griff nach einem brennenden Holzscheit und fuchtelte wie mit einem Schwert vor den anderen herum.
    »Wer ist Toby?«, fragte Robert. Im gleichen Moment tanzten Lichtkegel durch den Gang.
    Nadja fuhr herum und sah einen dunkel gekleideten Jugendlichen mit rundem, hassverzerrtem Gesicht und hoch erhobenem Baseballschläger in den Bunker stürmen. Mit einem Schlag zertrümmerte er einige Flaschen, die auf einem Tisch standen.
    »Das ist Toby«, antwortete sie schlicht.
    »Scheiße«, zischte Robert und zog sie zurück. Weitere Eindringlinge stürmten in den Raum; die meisten hielten Knüppel oder lange Ketten in den Händen, einer hatte Stacheldraht um ein Brett gewickelt. Sie schlugen und traten um sich – wen oder was sie trafen, schien sie dabei nicht zu interessieren.
    Die Menschen am Feuer stoben auseinander wie Laub, in das

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