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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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kalt. Aber ich hatte immer noch Lebenskraft, also wanderte ich weiter, auf der Suche nach einem sicheren Ort, von dem aus ich den Weg zurück in die Anderswelt wagen konnte, um zum Baum zu gelangen.
    Gleichzeitig wollte ich Verbündete sammeln, damit wir auf Bandorchu vorbereitet wären. Überall, wo ich Elfen fand, die einst in der Menschenwelt geblieben waren, warnte ich vor dem Getreuen. Manche Gemeinschaften trennten sich daraufhin, fortan waren wir einzeln sicherer. Ich wanderte immer weiter nach Süden; zum einen, weil es wärmer war, zum anderen, weil der Norden bisher selbst gut auf sich achtgeben konnte. Auch wenn wir schon sehr lange nichts mehr von den Asen gehört haben, so sind sie doch immer noch da und beschützen ihr Reich. Aber im Süden gibt es keine starke Gemeinschaft mehr, die Götter dort sind ohne Abschied gegangen – wer weiß, wohin?
    Schließlich kam ich ans Meer. Und ich konnte es nicht mehr ertragen, dem Wasser so lange fern gewesen zu sein. Ich sprang hinein und schwamm und tauchte, auf der Suche nach Verwandten, irgendjemandem, um nicht mehr so bitter einsam zu sein. Ihr ahnt ja nicht, wie ich mich fühlte! Als hätte ich Arme und Beine verloren und wäre taub und blind. Ich war vor langer Zeit in die Gemeinschaft der Schwarzberge geboren worden, als sie noch jung war, und hatte mich bis dahin nie von ihr getrennt. Wir standen einander so nahe wie Geschwister, die gemeinsam im Leib der Mutter heranwuchsen.
    Rufend schwamm ich durchs Meer, und … Ach, ich war so dumm! Wie konnte ich
sie
vergessen, Skylla und Charybdis? Seit langer Zeit ruhten die Unheilvollen in der Anderswelt, wie im Bannschlaf gehalten. Doch der Einbruch der Zeit riss auch die Mauern zwischen den Welten nieder und weckte die beiden. Skylla sah die Stunde der Rache gekommen. Sie nahm Charybdis in die Pflicht, ihr zu helfen, und der Gestaltlosen war es recht. Sie liebt es, das Meer aufzuwühlen und durch tobenden Sturm zu jagen, und es ist ihr egal, für wen. Sie unterwarf sich Skylla, die immer noch betören kann, wenn sie es will.
    Und seither ist Skylla auf der Jagd auf Sterbliche und Elfen. Sie nimmt alles, was sie in ihre Fänge bekommen kann, und verschlingt es. Damit stillt sie Blutgier und Rachedurst und erkauft sich gleichzeitig Lebenszeit.
    Ich konnte ihr auch nicht entkommen, und nun warte ich …
    »Wer ist die Skylla?«, fragte Pirx, nachdem Hyazinthe ihre Erzählung beendet hatte.
    »Einst war sie eine schöne Königstochter«, antwortete die Nymphe. »Doch wie es so oft geht, neidete eine andere Frau ihr die Schönheit, noch dazu, da Skylla sich in einen Mann verliebte, den die andere für sich beanspruchte. Die Zauberin Kirke war es, die sie durch Gift in ein Monster verwandelte. In ihrem Kummer und ihrer Scham verbarg Skylla sich im Meer. Weil die Menschen kein Mitleid mit ihr hatten, sondern sie fortan verabscheuten, wandelte sich ihr Kummer zu Hass, ihr einst liebendes Herz wurde vergiftet, und sie wurde endgültig zum Ungeheuer, gnadenlos und erbarmungslos. Sie ließ sich in der Nähe von Charybdis nieder, einem gestaltlosen Wesen, das so wenig wohlgelitten war wie sie. Die beiden schlossen eine unauflösliche Schwesternschaft, und fortan verschlang die Skylla alle Seefahrer, die von Charybdis’ Atem ins Meer gefegt wurden, mit unstillbarer Gier.«
    »Hu! Gruselig!« Pirx schüttelte es. »Und da gibt’s überhaupt keine Hoffnung mehr?«
    »Nein. Diese Verwandlung ist für immer. Es gibt kein Zurück.«
    »Aber …«
    »Pirx«, unterbrach Grog ruhig, »nur Kirke selbst, Zeus oder einer der anderen Götter könnte den Fluch des Giftes von ihr nehmen und ihr Herz reinigen. Doch die Olympier sind nicht mehr hier, und Kirke ist längst dahingegangen – doch sie vergibt ohnehin niemals.«
    »Was ist mit dem Pixie los?«, fragte Hyazinthe misstrauisch. »Hat er sich von den Menschen eine Krankheit eingefangen?«
    »Quatsch!«, fauchte Pirx empört. »Ich denke nur darüber nach, wie wir Skylla davon überzeugen können, uns nicht zu fressen!«
    »Mit
Worten?
«
    »Ich bin klein und schwach, ich kann kein Schwert führen, und ich bin nicht so mächtig wie alte Wesen! Mir bleibt nicht viel Auswahl, also mach ich das, was ich kann! Und bis jetzt hab ich damit überlebt, okay?«
    Die Nymphe knirschte empört mit den Zähnen. »Er hat sich schon deren Ausdrücke angewöhnt! Ekelhaft! So weit ist es mit uns gekommen, dass die Elfen sich selbst vergessen!«
    Pirx machte den Mund auf, aber Grog sah ihn flehend

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