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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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dachte …«
    »Tut mir leid, Nadja, aber wir können unmöglich so spät bei deinen Großeltern hereinplatzen, das gehört sich nicht«, beschwichtigte Fabio. »Durch die Verspätung müssen wir ungeplant eine Zwischenübernachtung einlegen.«
    Nadja spürte erneut Zorn in sich aufwallen; sie konnte und wollte es nicht mehr erwarten, ihre tot geglaubte Mutter zu sehen. Aber für die Verspätung konnte Fabio nichts, sie durfte nicht ungerecht sein. Also bezähmte sie sich. »Ist schon in Ordnung.«
    »Enna«, geriet der Fahrer ins Schwärmen, »gehört zu den schönsten Orten Siziliens, deshalb nennt man ihn auch
Belvedere
. Er liegt fast tausend Meter hoch und bietet einen großartigen Ausblick tief in die Insel hinein. Eukalyptus, Haselnüsse, Obstgärten … und nicht weit davon entfernt steht die berühmte Villa Romana del Casale mit den herrlichen Fußbodenmosaiken. Sizilien ist sehr geschichtsträchtig, und hier in der Umgebung von Enna gibt es eine Menge anzuschauen!«
    Dafür fehlt uns leider die Zeit
, dachte Nadja.
Ein andermal
.
    »Die Mädchen auf dem Mosaik …«, fing Fabio an.
    Der Fahrer fiel ihm gleich ins Wort. »Ein ganzes Mosaik mit selbstbewussten Mädchen, man stelle sich vor! Sportlerinnen in geradezu modern wirkenden Bikinis …« Er plapperte munter weiter, aber seine Fahrgäste hörten ihm gar nicht mehr zu.
    Nadja neigte sich zu ihrem Vater. »Kanntest du sie gut?«
    Er grinste. »Wie man’s nimmt. Doch ich weiß, wie es zu dem Mosaik kam … Es ist eine Geschichte, die ziemlich wenig mit Kunst und ziemlich viel mit Wein und einer Wette zu tun hat, keine Sensation für die Archäologen. Vor allem ist das Mosaik bei Weitem nicht so alt, wie man annimmt …«
    »Deshalb schweigst du.«
    »Allerdings. Meine Lippen sind versiegelt. Elfenschwur, verstehst du?«
    Nadjas Mundwinkel zuckten, aber ein Lächeln wäre noch zu viel verlangt gewesen.
    »… eine Unterkunft empfehlen«, machte sich der Fahrer nun deutlich lauter bemerkbar. »Oder haben Sie gebucht?«
    »Nein«, antwortete Fabio. »Was für eine Unterkunft?«
    »Eine kleine Pension, sehr nett, sehr familiär und unerwartet günstig«, sagte der Fahrer eifrig. »Nennt sich
La Nonna
, denn lange Zeit wurde die Pension von einer alten Signora geleitet. Die jetzigen Wirte sind Freunde von mir.«
    Ah
, dachte Nadja.
Wie überall. Eine kleine Provision für einen Tipp. Aber warum nicht
.
    »Einverstanden«, sagte Fabio, »wenn der Preis stimmt.«
    Bald darauf zeigte der Fahrer auf zwei einzelne, unverwechselbare, felsige Berge mit knorrigen Bäumen, die sich abrupt vor ihnen erhoben. »Enna ist dort oben, und gegenüber liegt Calascibetta.« Er setzte den Blinker und nahm die nächste Abfahrt. Dann ging es hinauf in ein uriges Städtchen aus Stein, dessen Baustil ein wenig an die Toskana erinnerte und Nadja endgültig von ihren Gedanken ablenkte. Der Sizilianer hatte recht: Es war zauberhaft hier. Als sie vor der kleinen Pension aus dem Taxi stieg, erwartete sie ein grandioser Ausblick, eine Burgruine – ein lombardisches Kastell, wie der Fahrer beim Ausladen sagte –, in der Ferne ein achteckiger Turm von Friedrich II. und … ja, natürlich, dort hinten im Dunst der Ätna. Unvermeidbar, unübersehbar, wie schon beim Anflug hierher, doch Nadja schaute schnell weg. Dafür war sie noch nicht bereit.
    Als sie die Rezeption – eine kleine Durchreiche zwischen Gang und winzigem Büro – erreichte, war Fabio schon am Verhandeln. Der Preis war ihm zu hoch, und außerdem gab es nur noch ein Doppelzimmer, keine Einzelzimmer mehr.
    Nadja fühlte sich auf einmal sehr müde, der Boden schwankte leicht unter ihren Füßen, und sie wollte ihre Ruhe.
    Sie war ihrem Vater nun dankbar für den Entschluss, hier zu übernachten. Kurzerhand zückte sie ihre Kreditkarte, legte sie auf den Tisch und sagte: »Wir nehmen das Zimmer, Papa.«
    Die Gastwirte samt Taxifahrer sahen sie verdutzt an, enthielten sich jedoch jeglichen Kommentars.
    »Va bene«, sagte Fabio nur und griff nach dem Gepäck, schulterte alles und machte sich auf den Weg zur Treppe.
    Der Fahrer lief ihm nach. »Signore? Nach Taormina morgen, brauchen Sie da ein Taxi?«
    »Wir könnten ein Auto mie…«
    »Ma non, Sie müssen über Catania fahren, und dort sind alle verrückt! Pazzi!« Sein Zeigefinger kreiselte an der Schläfe. »Es ist lebensgefährlich als Tourist mit dem Auto, wenn man nicht dort geboren ist. Der Freund des Schwagers meines Vetters hat hier ein Taxi, er macht Ihnen einen

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