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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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widerwillig bewunderte. Das war ein hervorstechendes Merkmal der Menschen, das ihnen so lange schon zum Überleben verholfen hatte: In Notzeiten taten sie sich zusammen und gaben nicht auf.
    Was die Elfen betraf, hatte der Mann sich mit seinem Aufruf geirrt; sie dachten jeder nur an sich. Gemeinsam würde hier gar nichts passieren, denn wenn es eines gab, was Elfen niemals waren, dann dies: sich einig. Oder hilfsbereit.
    »Wie stellst du dir das vor, Sterblicher?«, hallte die Stimme eines Steinriesen durch die Höhle. Wie ein Koloss wie er in Skyllas Fänge geraten konnte, würde wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Er war größer als Fanmór, eine ungeschlachte graue Gestalt, die von zischenden Schlangenketten gehalten wurde. Aus ihren Giftzähnen tropfte bei jeder Bewegung Gift, das sich dampfend in die Steinhaut brannte und den Riesen schmerzvoll zusammenzucken ließ.
    »Nun, mein marmorierter Freund, du siehst mir doch recht groß und kräftig aus, und da drüben sehe ich auch ein paar gut proportionierte Burschen«, versetzte der Geschäftsmann und deutete auf zwei wilde, massige, rothaarige Burschen mit schweineartigen Gesichtern, überstehenden Unterkiefern, aus denen mächtige Hauer ragten, und dicht behaarten Körpern. Sie dürften annähernd Fanmórs körperliche Größe erreichen, doch der Blick ihrer schlammbraunen Augen war stumpf. Sie waren mit hölzernen Bändern und Holzpflöcken an die Felsen geschlagen, und jedes Mal, wenn sie versuchten, sich zu befreien, kam eine riesige Keule und drosch auf sie ein, bis sie wimmernd abließen.
    »Du hast dir die Richtigen ausgesucht«, spottete der Steinriese. »Wir werden von Flüchen gebannt und können nichts tun.«
    »Ihr könnt euch vielleicht nicht selbst retten, aber möglicherweise andere und somit euch gegenseitig«, sagte der Italiener gelassen. Seine braunen Augen funkelten voller Energie. »Wenn sich auch nur ein Einziger von uns befreien kann, kann er einem anderen helfen und so fort.«
    »Und wie soll ein Einziger das schaffen?«, wollte Pirx wissen.
    »Wie wär’s denn mit dir, Stachelkopf? Ich bin sicher, mit deinen Stacheln könntest du Schlösser öffnen. Beispielsweise das deines Freundes neben dir, der dann wiederum dir helfen kann.«
    »Sie spinnen doch!«, rief die Römerin. Der Engländer pflichtete ihr bei. »Was glauben Sie denn, wer Sie sind?«
    »Jemand, der am Leben hängt«, sagte der Italiener ungerührt. »Glaubt mir, ich habe schon so Schlimmes erlebt, da lasse ich mich von dem hier ganz bestimmt nicht aushebeln. Wenn ich in meine Welt zurückkehre, erwarten mich ein Scheidungskrieg, eine insolvente Firma, ein Partner, der mich um zwei Millionen Euro betrogen hat, und eine Verleumdungsklage. Mein Sohn hockt wegen Drogenhandels im Knast, und meine Tochter ist auf Entzug. Aber soll ich euch was sagen? Ich wäre trotzdem lieber dort. Also werden wir jetzt verdammt noch mal was unternehmen! Was haben wir zu verlieren?«
    »Woher nimmst du dir das Recht, uns Kommandos zu geben?«, schrillte ein langschnäbliger Sumpftrapp.
    »Ich dachte, wir wollen hier raus?«
    Pirx lehnte sich seufzend zurück. Er hatte es ja gewusst. Bald war die Höhle erfüllt von Geschrei, wobei die Elfen bei Weitem nicht die Einzigen waren, die zunächst einmal klären wollten, wer das Kommando übernehmen durfte. Immerhin, so dachte der Pixie bei sich, waren dadurch alle vom Unglück abgelenkt, und vielleicht brachte es ja doch etwas. So unrecht hatte der Sterbliche gar nicht, gemeinsam konnten sie es vielleicht wirklich schaffen.
    »Soll ich’s mal bei dir probieren, mit einem Stachel?«, wisperte er Grog zu, der nickte.
    Sie rückten so nahe zusammen, wie es nur ging, und Grog kam mit dem rechten Handgelenk nahe genug an Pirx’ Stacheln heran. Doch als sie versuchten, irgendwie an den Öffnungsmechanismus heranzukommen, gab es einen zischenden Laut, dann einen kleinen Knall, und Rauch stieg auf.
    Pirx fuhr mit einem Aufschrei zurück; sein Stachel war verkohlt, stinkender Qualm stieg von ihm auf. Der Pixie klappte sich zur Kugel zusammen und rollte vor und zurück, um den Schwelbrand zu löschen. »Verflixt, verflixt, verflixt!«, erklang seine schnarrende Stimme. »Die ist echt nicht blöd, die Skylla!«
    »Tut mir leid, Pirx«, sagte Grog mit schlechtem Gewissen. »Ich habe nicht daran gedacht, dass unsere Ketten auch mit einem Öffnungszauber geschützt sein könnten.«
    »Daran ist nur dieser Mensch schuld!«
    In der Höhle herrschte immer noch Tumult. Es

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