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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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an, und da klappte er ihn wieder zu. Ein bisschen schämte er sich, sich so vergessen zu haben. Sein alter Freund hatte nicht mehr viele Freuden im Leben; wer weiß, wie viel Zeit ihm überhaupt noch blieb – mal abgesehen von der tödlichen Falle hier. Nun hatte er wohl kurz vor dem Ende seine lang vermisste leidenschaftliche Geliebte wiedergefunden, was ein Trost für ihn sein mochte.
    Das wollte Pirx ihm nicht verderben. Was nicht hieß, dass er die Nymphe deswegen schätzen musste. So schön sie war, so typisch nymphisch benahm sie sich auch: wie ein kaltblütiges Wasserwesen, das nur an sich dachte. Er verschränkte die Arme vor der schmalen Brust und starrte finster vor sich hin.
    »Ich verstehe immer noch nicht«, sagte Grog nach einer Weile, »woher Skylla auf einmal die Kraft nimmt, solchen Schaden anzurichten. Sich so ein Verlies anzulegen und ständig zwischen den Welten hin- und herzuwechseln. Gewiss mögen die Grenzen durchlässiger geworden sein, aber Skylla ist ein verfluchtes Zauberwesen, das einst ein sterblicher Mensch war. Sie wurde nicht mit dieser Macht geboren und ist mehr Beschränkungen unterworfen als wir.«
    »Oder weniger«, wandte Hyazinthe ein und versuchte ächzend, jedoch mit der unnachahmlichen Anmut einer Nymphe, eine bequemere Lage zu finden. Sie konnte sich in dem engen runden Käfig nicht einmal zur Hälfte ausstrecken. Pirx bekam einen trockenen Hals, als sie dabei ihre wohlgeformten, straffen Brüste mit den auffällig roten Brustwarzen herumschwenkte und durchs Gitter presste.
Also gut
, dachte er plötzlich überzeugt. Grog sollte verziehen sein, denn
dem
Anblick konnte sich nicht einmal ein Elfenstein entziehen. »Sie kann genauso wie die Grenzgänger zwischen den Welten wandeln«, fuhr Hyazinthe ungerührt fort.
    »Aber nur sie allein.« Grog rieb sich grübelnd den langen, wuchernden Bart. »Etwas stimmt hier doch nicht, Hyazinthe. Skylla ist nicht mehr als ein Ungeheuer, von blindem Hass und Blutgier getrieben. Aber das hier sieht mir eher nach einer perfiden Falle aus.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich glaube, jemand hilft Skylla. Irgendwer hat ihr dieses Verlies eingerichtet und dafür gesorgt, dass sie Menschen und Elfen gleichermaßen fangen und mit sich in den Abgrund reißen kann – hierher.«
    »Aber wer sollte so etwas wollen? Und warum?«
    Grogs Gesicht nahm einen staunenden Ausdruck an. »Um Sizilien von den Welten zu trennen, vielleicht.«
    »Um es neutral zu machen?«, piepste Pirx in einer plötzlichen Erleuchtung. Er merkte, dass er Sabber im Mundwinkel hatte, und wischte ihn hastig weg. »Um zu verhindern, dass jemand die Macht des Ätna nutzt? Aber was haben die Menschen damit zu tun?«
    »Wahrscheinlich nichts«, murmelte Grog nachdenklich. »Die sind nur … mhm … Beilagen zum Hauptmenü.« Er blickte zu Hyazinthe auf. »Wie lange geht es schon so, dass Skylla derart viele Fänge macht?«
    »Nicht lange«, antwortete die Nymphe. »Ich kann den Wechsel von Tag und Nacht nicht unterscheiden, doch ich glaube nicht, dass schon ein voller Mond vergangen ist. Wahrscheinlich nicht einmal ein halber. Manche der Gefangenen trocknen kaum, bevor Skylla sie abholt.« Sie deutete auf ein großes Schlangengitter in den Felsen. »Dort hindurch geht es zum Vorratsraum und dann direkt in Skyllas Magen. Sie hat ihr Lager irgendwo dahinten.«
    Der alte Kobold seufzte tief. »Und dich hat sie noch nicht geholt …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mich und ein paar andere hebt sie sich auf, warum auch immer. Zuerst holt sie die Menschen, dann die unbedeutenden Elfen. Doch bald spielt es keine Rolle mehr, ob sie mich holt oder nicht, denn ich werde jeden Tag schwächer.«
    »Natürlich«, sagte Grog daraufhin und schlug sich gegen die haarige Stirn. »Sie nimmt dir die Lebenskraft. Auf diese Weise bist du ihr viel nützlicher.«
    Hyazinthe riss die Augen auf. »Bei allen Nöcks und Nereiden, du hast recht! Warum bin ich nicht längst drauf gekommen? Damit schafft sie die Übergänge mit den Gefangenen! Mit meiner Lebenskraft und der von den anderen, die wie ich alt und einem Element verbunden sind, beschafft sie sich den Nachschub.«
    »Hmm, mhmm«, machte der alte Kobold und rieb sich die Kartoffelnase.
    Pirx schaute Grog nachdenklich an. »Du scheinst mir noch nicht überzeugt.«
    »Ich glaube, wir übersehen immer noch etwas.« Grog faltete die Hände und sah Pirx beunruhigt an. »Aber das ist jetzt nicht unser vordringliches Problem. Ich gehöre zwar zu den Alten,

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