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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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gleich erfahren.«
    Pirx sah von den weinenden Menschen weg und schloss alle Mitgefangenen aus seinem Bewusstsein aus, weil ihr Leid sonst seine Konzentration auf die Geschichte gestört hätte. Einige von ihnen waren krank oder verwundet, aber alle verzweifelt. Das konnte selbst einen Elfen, der weder Liebe noch Mitgefühl kannte, nicht unberührt lassen. Er sah aufmerksam zu Hyazinthe hoch, die sich so zurechtbog in ihrem engen Käfig, dass sie direkt zu ihnen herunterblicken konnte.
Zwischenspiel
Hyazinthes Geschichte
    Wann es begann, kann ich euch nicht sagen. Doch eines Tages kam die Zeit zu uns. Das dürfte euch nichts Neues sein, wenn ich dich so ansehe, mein lieber Grog. Du bist ziemlich grau geworden. Ich spürte die Veränderung, ohne sie mir zunächst erklären zu können. Es
fehlte
einfach etwas.
    Doch die uralte Blautang klärte uns bald genug auf, indem sie verkündete, dass sie demnächst sterben würde. Wir waren erstaunt, wollten sie von der Reise nach Annuyn abbringen, doch sie sagte: »Dorthin gehe ich gar nicht. Ich werde mich einfach auflösen, als wäre ich nie gewesen. Keine Umwandlung, kein Schattentod, einfach nur Nichts. Ich merke, wie ich jeden Tag weniger werde, und ich kann dem nicht entkommen.«
    Und es stimmte, wir konnten es selbst sehen, dass Blautang irgendwie dünn und durchsichtig wirkte, als wäre sie schon nicht mehr ganz da. Ohne Frage waren wir entsetzt und verlangten Aufklärung, und sie sagte es uns: Unser aller Unsterblichkeit war vergangen. Nicht von heute auf morgen, sondern schon länger, doch erst jetzt wurde es uns bewusst. Und Blautang traf es als Erste.
    Wir haben alles versucht, es zu verhindern. Wir schlossen unsere magischen Energien zusammen, benutzten alle Sprüche, die wir kannten, versuchten auf Märkten mehr Zeit einzutauschen und spendeten ihr Lebenskraft, doch es war vergebens. Eines Morgens war Blautang nicht mehr da. Spurlos verschwunden.
    Immerhin hatte sie sich in einem Punkt getäuscht: Wir wussten noch, dass sie existiert hatte, und insofern war sie nicht ganz aufgelöst, sondern blieb in unserer Erinnerung erhalten. Das mag vielleicht ein Trost für sie sein, falls es doch noch irgendwo einen Schatten von ihr gibt. Und möglicherweise gelangte sie doch nach Annuyn, wer weiß? Es gibt unterschiedliche Meinungen über das Sterben.
    In unserem Nymphenreich brach nach Blautangs Tod Panik aus. Wir schickten einen Botschafter zu Fanmór, der uns nach seiner Rückkehr bestätigte, was wir bereits ahnten. Und so erfuhren wir auch, dass der Kronprinz und die Prinzessin in die Menschenwelt geschickt worden waren, um nach dem Quell der Unsterblichkeit zu suchen. Wir wollten nicht untätig bleiben und haben versucht, ein Informationsnetz aufzubauen, um auf dem Laufenden zu bleiben … und die Zwillinge vielleicht zu unterstützen, denn sicher würden sie Hilfe benötigen.
    Aber dann kamen die Schatten Bandorchus in unser Reich. Sie überfielen uns ohne Vorwarnung und richteten ein Massaker an. Wen sie nicht töteten, nahmen sie gefangen, um ihn ins Schattenland mitzunehmen. Das sollte Bandorchus Rache an uns sein, weil wir damals im Krieg auf Fanmórs Seite gewesen waren. Nun wollte sie uns unsere Lebenskraft rauben oder uns in ihrem neuen Reich zum Sklavendienst zwingen. Es war der schlimmste Schock für uns, dass Bandorchu nun Herrscherin des Schattenlandes war und kurz davor stand, zurückzukehren! Ihr schaurigster Verbündeter ist der Getreue, aber das dürfte inzwischen auch schon jeder wissen. Er …
    … nein. Noch heute kann ich kaum darüber sprechen. Was er meinen Schwestern antat, will ich nicht in Worte fassen. Wer von uns fliehen konnte, floh. Es ergab keinen Sinn mehr, unser Reich verteidigen zu wollen, wir waren verloren. Auch ich rannte davon, in die Menschenwelt. Ich sah darin den einzigen Ausweg, denn bis zum Baum der Crain hätte ich es niemals geschafft. Und in der Menschenwelt hat selbst der Getreue seine Augen nicht überall.
    Lange irrte ich umher, wechselte ständig das Fluchtlager. Wie ich es erhofft hatte, wurde ich nicht weiter verfolgt, weil es zu viel Aufwand gewesen wäre. Solange ich Fanmór nicht berichtete, würde ich wohl unbehelligt bleiben. Der Getreue ging sicher davon aus, dass ich es unter den Menschen nicht lange aushielt. Aber so leicht gab ich nicht auf. Ich zog von Gewässer zu Gewässer, manchmal per Fluss, manchmal zu Fuß. Gefroren habe ich überall, es war inzwischen Winter in der Menschenwelt und so entsetzlich

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