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Elfenzorn

Elfenzorn

Titel: Elfenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nickte. »Es heißt hier anders, aber Kryptonit nennen sie hier ja schließlich auch Silber. Ixchels Krieger haben einen ganzen Schwarm von denen erwischt, als er sich über die Vorräte hermachen wollte. Scheinen nicht besonders clever zu sein, deine kleinen Freunde.«
    »Ein ganzer Schwarm?«, fragte Pia beunruhigt. »Wie viele sind entkommen?«
    »Zu viele«, antwortete Landras, bevor Alica es tun konnte.
    »Um genau zu sein, alle«, sagte Alica, »bis auf diesen einen.«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass die Orks gewarnt sind«, fügte Landras hinzu. »Das hätte nicht passieren dürfen.«
    »Was für ein Unsinn«, sagte Ixchel. »Verzeiht meine Offenheit, Schild – aber mein Volk kennt diese Tiere. Es sind gefährliche Kreaturen, mehr jedoch nicht. Sie werden uns nicht verraten. Das können sie gar nicht.«
    »Es sind nur dumme Tiere«, bestätigte Alica.
    »Ja, und wenn nicht, dann überlebt keiner von uns den kommenden Tag, nicht wahr?«, schnaubte Landras. Er schüttelte heftig den Kopf. »Es tut mir leid, aber dieses Risiko kann ich nicht eingehen. Es steht zu viel auf dem Spiel.«
    »Zum Beispiel das Leben meiner Krieger«, sagte Eirann. »Nicht Eurer, Schild.«
    »Sind sie deshalb weniger wert?«, wollte Landras wissen, schnitt Eirann aber auch gleichzeitig mit einer herrischen Bewegung das Wort ab. »Es bleibt dabei. Wir greifen noch heute an.«
    »Ihr?«, fragte Eirann lächelnd. »Und wer noch?«
    Ixchel gab sich nicht einmal Mühe, das amüsierte Funkeln aus ihren Augen zu verbannen, während Landras mit einem Ruck herumfuhr und ganz so aussah, als hätte er nur auf einen Vorwand gewartet, um seinen Zorn nun über ihr zu entladen.
    »Erhabene«, sagte er mit der Andeutung eines Nickens, das so wenig der Bedeutung dieses Wortes entsprach, wie es überhaupt nur ging. »Ich freue mich, Euch zu sehen.«
    »Ja, das merkt man«, sagte Alica. Sie eilte mit wenigen schnellen Schritten um den Tisch herum und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Eirann einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Der Elb wirkte ein ganz kleines bisschen peinlich berührt, während es in Landras’ Augen eindeutig wütend aufblitzte. Was ja wohl auch der Sinn von Alicas Aktion gewesen war.
    »Wie ich sehe, seid ihr mit wichtigen Dingen beschäftigt, Schatz«, sagte sie fröhlich. »Männergeschäfte, nehme ich an.Gibt es irgendjemanden zu erschlagen, aufzuschlitzen oder auf andere Weise umzubringen?«
    »Ihr habt endlich den Pfad entdeckt, habe ich gehört?«, begann Landras, zu Pia gewandt.
    »Einen Pfad«, verbesserte sie. »Ich hoffe, es ist der richtige. Aber da war eine Art Karawane, die anscheinend auf dem Weg dorthin ist. Vielleicht fünf oder sechs Meilen nördlich von hier … ein halbes Dutzend Wagen und sehr viele Packtiere. Aber ich weiß nicht, wohin der Pfad führt.«
    »Sehr viele Ziele für eine so große Karawane wird es in diesen Bergen nicht geben«, antwortete Landras.
    Er trat ganz an den Tisch heran und deutete auf das Sammelsurium von Karten, die neben dem Kadaver des toten Ungeheuers lagen – beunruhigend viele davon waren wenig mehr als hastig hingekritzelte Skizzen, wie Pia keineswegs entging –, und machte eine Geste, die Pia zu seinen Gunsten als nicht befehlend einstufte. »Zeigt mir, wo er ist.« Pia runzelte die Stirn, und Landras fügte nach einer Sekunde hinzu: »Bitte.«
    Ohne viel Hoffnung beugte sie sich über den Tisch und brauchte allein etliche Sekunden, um die richtige Karte zu finden; genauer gesagt die, die sie dafür hielt. Nicht einmal dessen war sie sich ganz sicher.
    »Gaylen?«, fragte Eirann.
    Pia deutete so unentschlossen auf eines der großen Pergamente, dass sie es ebenso gut auch gleich hätte bleiben lassen können. Alles sah so … anders aus. »Ungefähr hier«, sagte sie. »Glaube ich.«
    »Glaubt Ihr?«, fragte Landras.
    Pia wurde wütend. »He!«, zischte sie. »Ich bin Google Earth gewohnt, und Handy-Navigation, nicht dieses Gekrakel!«
    »Unsere Karten über diesen Teil des Landes sind nicht besonders präzise«, sagte Eirann rasch und bevor Landras den Mund aufmachen und etwas vermutlich sehr viel Unfreundlicheres sagen konnte. »Es ist lange her, dass jemand von unserem Volk hier war.«
    »Ich dachte, es wäre genau hier, wo ihr das erste Mal an Land gegangen seid?«
    »Vor tausend Jahren, Erhabene«, sagte Eirann. »Das ist eine lange Zeit, selbst für unser Volk.«
    Pia wandte sich an Ixchel, erntete aber auch dort nur ein bedauerndes Kopfschütteln. »Unser Volk

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