Elfenzorn
wir das Beste daraus zu machen. Schickt Eure Männer los, Ixchel, und ich werde meine –«
»Da wäre noch eine Sache, bevor ich den Befehl gebe, Schild«, fiel ihm Ixchel ins Wort.
»Und welche?«
Nicht nur Eirann sah sie aufmerksam an. Pia tat dasselbe; ein wenig misstrauisch.
»Die erhabene Prinzessin Gaylen«, antwortete Ixchel, in leicht unbehaglichem Ton und ohne sie dabei anzusehen, aber zugleich auch mit fester Stimme. »Es wird Zeit für sie abzureisen.«
»Wohin?«, fragte Pia. Ixchel antwortete – natürlich – nicht, und nun wich auch Alica ihrem Blick aus. »Was ist hier los? Bin ich die Einzige, die das Gefühl hat, dass hier irgendetwas vorgeht, von dem nur ich nichts weiß?«
»Ixchel ist der Meinung, dass es besser wäre, wenn Ihr in die Stadt der Großen Schlange zurückkehrt, bevor der Kampf beginnt, Erhabene«, sagte Eirann schließlich.
»Ach, ist sie das?«, fragte Pia gereizt. »Stell dir vor, das ist mir auch schon aufgefallen. Aber ich kann mich einfach nicht daran erinnern, dass ich mein Einverständnis dazu gegeben hätte.«
»Und das ist auch nicht notwendig«, sagte Ixchel. Sie sah sie auch jetzt nicht an, sondern blickte unverwandt weiter auf den Schattenelb. »Das ist keine Bitte, Schild, und dieser Punkt steht auch nicht zur Verhandlung.«
»Ja, genau das wollte ich auch gerade sagen«, sagte Pia. »Ich denke nämlich gar nicht daran –«
»Keiner meiner Krieger wird das Lager verlassen, solange sich Prinzessin Gaylen und ihr Gefolge nicht auf dem Rückweg befinden«, fuhr Ixchel unbeeindruckt fort. »Das Leben der Erhabenen und das ihres ungeborenen Kindes sind zu wichtig, als dass wir sie in Gefahr bringen dürften.«
»Wir hatten eine Vereinbarung«, erinnerte Eirann sie. Bildete sie sich nur ein, dass er so klang, als würde er das nur sagen, damit sie es hörte?
»Und ich werde sie einhalten«, bestätigte Ixchel. »Doch nicht, wenn das bedeutet, das Leben der Prinzessin in Gefahr zu bringen.«
»Aber das ist doch Unsinn!«, protestierte Pia. »Ich hatte nicht vor, diese Mine eigenhändig zu erobern. Ganz im Gegenteil. Ichhabe mehr als genug Kämpfe für ein einziges Leben gesehen, weißt du?«
Ixchel sagte gar nichts dazu, aber sie sah das Schwert an ihrer Seite an, und Pia legte ganz instinktiv die flache Hand auf den Griff, wie um die Klinge zu beschützen. »He, ich gebe dir mein Wort, dass ich im Lager bleibe, bis ihr zurück seid! Oder reicht dir das Wort einer Prinzessin nicht?«
Ixchel sah sie eine weitere, quälend lange Sekunde lang an, stand dann auf und wandte sich zum Gehen. »Ihr findet mich bei meinen Männern, Schild«, sagte sie. »Gebt mir Bescheid, wie Ihr Euch entschieden habt.«
Sie verließ das Zelt, gefolgt von einem grau gesichtigen Schatten, der neben dem Eingang stand, und Pia musste schon wieder gegen ein eisiges Frösteln ankämpfen, als sie den Sith erkannte. Sie hatte bisher nicht einmal bemerkt, dass er da war.
»Das ist jetzt nicht euer Ernst!«, sagte sie empört, und auch Eirann erhob sich von seinem Stuhl und sah nur kurz auf Alica hinab.
»Bring sie zur Vernunft«, sagte er. Und ging ebenfalls.
»Na, da bin ich ja mal gespannt«, sagte Pia.
»Worauf ?«
»Wie du mich zur Vernunft bringen willst.«
»Ach, das.« Alica machte eine nervös-wegwerfende Geste und grinste noch nervöser. »Nimm ihn nicht ernst. Das hat er nicht so gemeint.«
»Doch, hat er.«
»Ja, wahrscheinlich«, gestand Alica. »Er ist eben ein Mann, und du weißt ja, wie –«
»Mir ist jetzt nicht nach deinen Scherzen, Alica«, unterbrach sie Pia. »Was geht hier vor?«
Alica versuchte noch zwei oder drei Sekunden lang weiter, das Dummchen zu spielen, gab es aber dann mit einem lautlosen Seufzen auf und wurde umso erster, als sie in die Richtung deutete, in die Ixchel und der Elbenkrieger verschwunden waren. »Duhast sie doch gehört«, sagte sie. »Und sie meint es bitterernst, fürchte ich.«
»Ich auch«, antwortete Pia. »Ich werde mich bestimmt nicht rumschubsen lassen wie ein dummes Kind.«
»Aber du hast kein Problem damit, dich wie eins zu benehmen, oder?«, fragte Alica. »Warum willst unbedingt hierbleiben? Weil du es wirklich willst, oder nur, weil Isabel nicht will, dass du es tust?«
»Das ist ja wohl –«
»Die Wahrheit?« Diesmal unterbrach sie Alica nicht nur, sondern schüttelte auch heftig den Kopf. »Sie hat recht, weißt du? Und nach Landras’ kleinem Alleingang mehr denn je.«
»Was hat Schild Landras mit meiner
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