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Elfenzorn

Elfenzorn

Titel: Elfenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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konnten. Auch hinter ihnen waren Orks erschienen.
    Es waren mindestens ein Dutzend der geschuppten grünen Giganten, die nicht nur die Polizisten, sondern wahllos alles und jeden angriffen, der das Pech hatte, in ihre Reichweite zu geraten. Schüsse peitschten mittlerweile ununterbrochen über die Straße und vermischten sich mit den entsetzten Schreien der flüchtenden Menschen, dem Bersten von Glas und dem misstönenden Wimmern der Sirenen zu einer Sinfonie des Untergangs, die für sich allein schon fast mehr war, als sie ertragen konnte. Irgendetwas hatte Feuer gefangen, und flackernder roter Flammenschein tauchte die Szenerie zusätzlich in flackerndes Licht, das jede Bewegung in eine rasend schnelle Abfolge surrealistischer Einzelbilder zu zerhacken schien, jedes einzelne eineMomentaufnahme aus der Hölle, wie sie schlimmer nicht einmal dem schlimmsten aller Albträume entspringen konnte. Menschen schrien und starben. Blut spritzte, abgeschlagene Körperteile und Gliedmaßen und Köpfe wirbelten durch die Luft, und Orks stürzten von Kugeln durchsiebt zu Boden.
    Vom anderen Ende der Straße aus rasten weitere Polizeiwagen heran, und aus mindestens einem der Hubschrauber heraus war ebenfalls das Feuer auf die Orks eröffnet worden: Eine Reihe rasend schneller, weiß-oranger Explosionen steppte auf die Orks zu und riss zwei oder drei der brüllenden Giganten regelrecht in Stücke, aber das war nichts gegen das, was die Orks überall rings um sich herum anrichteten. Nur wenige entkamen ihren rostigen Klingen und mörderischen Klauen und Keulen, und ihr eigenes Leben schien den Schuppenkriegern nichts zu bedeuten. Pia sah, wie etliche von ihnen blindwütig ins Pistolen- und Gewehrfeuer der Polizisten rannten und in Stücke geschossen zu Boden gingen, nur damit ihre Kameraden über ihre Leichen hinweg weiter auf die verzweifelt feuernden Beamten zustürmen und sie einen nach dem anderen niedermachen konnten. Und es wurden immer mehr.
    Sie spürte, wie Jesus aus dem Takt geriet, mit einem ungeschickten Stolperschritt sein Gleichgewicht zurückzuerlangen versuchte und diesen Kampf verlor, und diesmal reichte ihre Kraft nicht mehr, um das Schlimmste zu verhindern. Er fiel, so schnell und hart, dass er sie um Haaresbreite mit sich zu Boden gerissen hätte, versuchte ganz instinktiv, sich wieder in die Höhe zu stemmen, und sank mit einem Stöhnen wieder zurück, das wie ein Messer in Pias Gedanken schnitt. Sein Hemd färbte sich rot, als die Wunde in seiner Seite wieder aufbrach, und Pia konnte regelrecht sehen, wie auch noch das letzte bisschen Kraft aus seinem Körper wich. Verzweifelt versuchte sie ihn in die Höhe zu zerren, aber genauso gut hätte sie auch versuchen können, einen Fels mit bloßen Händen aufzuheben. Ihre Kraft reichte ja kaum noch, um sich selbst auf den Beinen zu halten.
    Etwas Riesiges und Grünes mit Zähnen, Hörnern und Krallen drang auf sie ein und prallte mit einem schmerzerfüllten Grunzen wieder zurück, als sie mit dem Messer nach ihm hieb, ohne auch nur darüber nachzudenken, was sie tat. Ein weiterer Ork wurde von einer Salve aus einer Maschinenpistole getroffen, die scheinbar aus dem Nichts heraus das Feuer auf ihn eröffnete. Der Chor aus Schreien und Kampflärm wurde noch einmal lauter. Die überlebenden Polizisten hatten sich hinter ihren Wagen und in dem verwüsteten Ladengeschäft verschanzt und lieferten sich einen verzweifelten Abwehrkampf gegen die Horde grüner Dämonen, den sie nicht gewinnen konnten. Auch auf der anderen Seite der Straße war eine regelrechte Schlacht zwischen der Polizei und einer Horde grüner Waffen schwingender Ungeheuer ausgebrochen, an dessen Ausgang es ebenso wenig Zweifel zu geben schien. Pia sah, wie einer der Polizisten in einer Verzweiflungstat einen Ork mit seinem Wagen rammte. Der grüne Koloss stürzte, aber der Wagen geriet ins Schleudern, überschlug sich und ging in Flammen auf, und die Stelle des getöteten Orks wurde sofort von einem neuen Ungeheuer eingenommen, das wie aus dem Nichts aufzutauchen schien.
    Dann sah sie etwas, was ihr buchstäblich den Atem stocken ließ.
    Aus der Gasse, die mittlerweile gute zwanzig oder dreißig Schritte hinter ihnen lag, strömten noch immer Ork-Krieger, aber sie unterschieden sich von denen, die ringsum die Polizeibeamten und wehrlosen Passanten abschlachteten. Die meisten von ihnen waren größer, sichtbar besser bewaffnet, und sie rannten nicht wie im Blutrausch hin und her und töten wahllos alles,

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