Elfmeter fuer die Liebe
waren nur noch Kurzmeldungen im Sportteil unter ‚Ferner liefen…’.
Iris war zunächst wenig begeistert von meiner neuen Buchidee. Doch im Zuge des gewonnenen Europameistertitels war Fußball auf einmal das Medienereignis des Jahres; da kam die Autobiographie des Kapitäns der Nationalelf gerade recht. Es stellte sich auch heraus, dass Leander trotz seiner fünfundzwanzig Jahre viel zu erzählen hatte. Jedenfalls war ich damit als Co-Autorin aus dem Schneider; „Lampionsturm“ konnte getrost, ohne ein einziges imaginäres Abschiedsinterview , in meinem virtuellen Papierkorb landen .
Einen Gärtner für den Dschungel hinter meinem Haus heuerte ich nicht an – ich machte die Arbeit dann doch lieber selbst. Das half auch besser gegen die Kopfschmerzen als die ewigen Tabletten. Während der letzten Wochen hatte ich feststellen müssen, dass sportliche Ertüchtigung auch für jemanden, für den die Schwerkraft eine große Herausforderung darstellte, möglich war. Wenn ich Fußball spielen konnte, konnte ich auch eine Heckenschere schwingen. Dabei bekam ich auch Gelegenheit , meine Nachbarn zur Linken besser kennenzulernen , die vor einigen Monaten das Haus des Amerikaners gekauft hatten : Herbert und Else Weizenfeld, mit ihrem schwarzen, namenlosen Kater. Aber wer jetzt denkt, ich trat in meiner neu gefundenen Euphorie einem Fußballverein bei, der hat sich gewaltig geschnitten. Ich ging meine Freiheit langsam und bedächtig an. Nur nichts überstürzen und dann doch wieder in Depressionen verfallen, war mein Motto; fand auch Holly, die mich zur Abwechslung zu unterstützen schien (jedenfalls kam sie öfter nach Hause als früher).
Und Oliver Brauhaus? Den lud Tobias zu seiner und Cems Verlobungsfeier im kleinen Kreis ein. Im sehr kleinen Kreis, wie ich dann feststellte, denn wir waren nur zu viert. Aber, ganz ehrlich, das ist nun wirklich eine andere Geschichte!
Fin
Dies ist eine fiktive Geschichte – Handlung sowie Charaktere sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden, toten oder fiktionalen Personen ist zufällig.
Dieses Werk soll niemandem Schaden zufügen, niemanden beleidigen, diskriminieren oder vorführen. Es dient lediglich der Unterhaltung.
Sollte jemand diese Novelle als echtes Buch herausbringen oder gar verfilmen wollen, stehe ich ausgesprochen gerne zur Verfügung.
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