Elfriede im Salon (German Edition)
nicht geschadet, wenn Lulu und Elfriede sich in neckischen Dessous um den Tisch gesellt hätten. Ein kleiner Slip, der knapp die Scham bedeckt und der völlig freien Blick auf die Arschbacken gestattet. Der Stoff in der Ritze kann mitunter mehr reizen als reine Nacktheit. An sich paradox, denn man wünscht sich nichts mehr, als dass das kleine Ding ausgezogen wird. Vielleicht fand einer der Philosophen noch Gelegenheit, diesen Umstand anzusprechen.
Das Höschenproblem ist Teil eines größeren: Was macht Sex wünschenswert? Es ist nicht leicht, die Frage richtig zu formulieren. Ist es das wohlige Gefühl der Entspannung nach dem Akt - bekanntlich kann man danach gut einschlafen -, die Befriedigung, oder die Geilheit und der möglicherweise bis ins Unendliche gesteigerte Reiz, der von den Objekten der Begierde ausgeht? Oder der Akt selber, der eine Synthese zwischen Geilheit und Befriedigung sucht und schauerlich schöne Gefühle vermitteln kann. Die Philosophen schweigen sich leider aus, im Methodenstreit verheddert, sodass der Erzähler in die Bresche steigen muss. Ein Erzähler, der seine Geschichten mit pornografischen Elementen würzt, neigt bei der Ausführung seines Jobs dazu, Erregung und Geilheit zu erzeugen, während er hoffnungslos versagen muss, die wohlige Sättigung, die ersten Momente und Minuten nach dem Orgasmus annähernd hinreichend zu beschreiben. Die Gefühle eines Ficks sind auch zu schwierig; ein jeder hat vielleicht Erinnerungen an seine Gefühle und nur diese versteht er. Wir wollen aber nicht einer möglichen Diskussion der Philosophen weiter vorweg greifen, nur soviel noch: Der Weg könnte das Ziel sein! Die Titten von Lulu schwiegen sich zu dem Thema aus. Sie erzählten auch keine Geschichten von Freiermündern, die an ihnen gesaugt und an ihnen geleckt hatten. Robert Unmuth nahm sich vor, an diesem Abend nochmals an ihnen zu lecken. Ihm kam es nicht in den Sinn, Elfriedes Brüste zu probieren, so als ob es ein für alle Mal ausgemacht wäre, nur Sex mit Prostituierten zu haben. Professor Hügel hatte wahrscheinlich bisher nur Sex mit seiner Ehefrau gehabt und war vielleicht wütend, sich an diesem Abend mit einer Nutte eingelassen zu haben. Wir gehen aber nicht davon aus, dass nun für ihn alles zerstört war. Sein Ärger reichte nur für einen Methodenstreit. Dr. Schwarz hingegen hatte vermutlich in seinem früheren Leben noch nie Sex gehabt, sodass wir durchaus unterstellen können, dass dieser Tag einer der wichtigsten in seinem langen Leben war, selbst wenn er am Ende dieses Abends ebenfalls feststellen würde, dass Sex belanglos sei. Man kann aber getrost annehmen, dass er anderer Ansicht war. Der folgende Handlungsablauf mochte dies vielleicht beweisen.
Elfriede war aufgestanden, stand neben dem Doktor und flüsterte ihm ins Ohr, dass er an ihren Titten lecken solle, sie sei gar nicht brav. Um ihre Forderung zu unterstreichen, hauchte sie noch einen Kuss in sein Ohr, der Dr. Schwarz einem wonnigen Erregungsstrudel aussetzte. Sein Glied schwoll an, es gab keine Zeit zum Philosophieren und tat, wie ihm geheißen wurde. Sein Mund küsste eine Titte; er leckte und saugte. Elfriede war zufrieden und gab Dr. Schwarz einen Kuss auf den Mund, einen Zungenkuss, bei dem Dr. Schwarz sich gar nicht so ungeschickt anstellte. Professor Hügel war schockiert, dachte auch nicht ans Philosophieren und an den Methodenstreit, obgleich dies eine gute Gelegenheit gewesen wäre, die intellektuelle Keule schwingen zu lassen. Währenddessen küsste Dr. Schwarz und streichelte mit einer Hand den warmen und weichen Hintern von Elfriede.
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Elfriede löste sich von Dr. Schwarz, der dem Himmel ganz nah schien. War es so, dass sich ein paar kleine Tränen im Gesicht von Elfriede bildeten? “Ich denke, ich muss jetzt gehen!”, sagte sie bestimmt. Die Revolutionärin gab auf, ging zu der Stelle, wo ihr Höschen lag und zog es sich über. In den Philosophen formte sich kein Widerspruch, auch kein Ausdruck des Bedauerns, wenn gleich die Stimmung fürs Erste ins Bodenlose sank. Man konnte nicht einfordern, was nicht einzufordern war. Niemand sprach auch nur den Wunsch aus, dass sie einfach blieb. Selbst Professor Hügel war bewegt, schaute auf die schöne, junge Frau, die sich anzog. Nach ihrem Höschen hatte sie als Zweites ihren BH angezogen, so als wolle sie möglichst schnell ihre Nacktheit
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