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Elia Contini 03 - Das Verschwinden

Elia Contini 03 - Das Verschwinden

Titel: Elia Contini 03 - Das Verschwinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Fazioli
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(kompliziert) ist Schreiben, wenn ich die Wörter nicht denken kann und im Kopf die falschen Wörter sind. Ich bin wie in einem Schlüssel
    Gefängnis
    viele denken ich kapiere null. Aber ich kapiere alles.
    Ich kann nicht reden!!!
    Ich muss lach weinen. Ich fange an alle Leute zu hassen die reden. Ich kann gar nichts machen, auch leichte sachen sind schwierig.
    Aber ich will stark sein. Muss!
    Vielleicht hilft das Stillsein. Ich folge dem Wild Weg der Fährte des Stillseins durch meinen kopf und die führt mich zu Sachen, die ich nicht wusste. Auch Sachen, die ich vergesse, aus lang vergangener Zeit, als ich ein Kind war. Das Stillsein führt auch zu Dings Fragen.
    Vorher wusste ich nichts.
    Giovanni sagt, ich soll einfach nicht reden versuchen, wenn ich ich
    meine: Verwirrung!
    wenn ich eine Verwirrung im Kopf habe. Aber Peter ist der Arzt. Er und die Logopädist Logopädin sagen, ich soll es immer versuchen. Nämlich:
    – Reden
    – einen Sprechakt formulieren
    Aber jetzt kann ich nicht mehr.
    Gestern war die Beerdigung der Elter Mama.
    Lugano, 9. August
    Also wieder weiter. Heute will ich ordentliche Sätze schreiben, mit Wörtern, die man versteht (= nicht nur ich). Meine Gedanken sind geordnet, die Wörter nicht (Verwirrung). Das Dings läutet ständig, in dieser Weile, Leute wollen mit mir reden oder sie flöt simsen.
    Nach der Beerdigung wollten alle reden. Ich höre zu. Ich verstehe nicht alles. Aber ich verstehe besser was die Leute nicht sagen: die Dings, ihre Gedanken, die Augen, das Dings das sie haben das Verhalten
    Peter hat heute zur Sirene Polizei gesagt dass ich nicht genug kapiere für ihre Fragen nach dem Dings
    Mord
    Der Kommissär sagt es hat keine Weile Eile. Auch der Richter Bonetti sagt, dass die Wörter schon alle zu mir zurückkehren werden, es hat keine Eile. Aber ich vergesse alles, immer mehr, auch die Sachen, die ich früher nicht vergess
    Nein, nicht vergessen, das Gegenteil! Ich erinnere alles!
    Ich erinnere den Mann der die Mama fäust schlägt, ich erinnere dass ich in den Baum Wald weggelaufen bin. Ich erinnere dass ich Sachen dabeihatte die ich wohin tun wollte, wo sie niemand sucht findet. Aber wohin ich sie getan habe erinnere ich nicht. Erinnere ich MICH nicht. Ich versuche herauszufinden, was in meinen Erinnerungen nicht stimmt. Heute Abend geht es wieder nach Corvesco. Näher hin zu den Erinnerungen.
    Heute hat die Logopädi st n gesagt dass es schon viel besser geworden ist.
    Das finde ich auch. Ich glaube, ich weiß schon ziemlich viele Wörter. Ich blicke nur noch nicht durch, was passiert ist. Ich muss Geduld haben.
    Die Wörter kommen zurück, und ich warte.
    Giovanni sagt, alles okay
    er sagt er findet es gut, dass ich so viel schweige, er sagt er versteht es trotzdem

8
Frau Mankell
    Vom Küchenfenster aus sah Signora Mankell Giulia und ihren Freund vor dem Fernseher sitzen. Wenn sie sich ein bisschen weiter vorbeugte, konnte sie einen Blick ins Wohnzimmer der Bernardis tun und, direkt darunter, auf den Minibalkon von Herrn Marino. Der hatte in einer Ecke, neben einem Plastiktischchen einen Olivenbaum stehen. Schon seit drei Wochen, die Wurzeln in Plastik verpackt.
    Signora Mankell stand, auf das Geländer gestützt, rauchend auf ihrem Balkon und versuchte, nicht hinzuschauen. Sie selbst legte größten Wert auf ihre Privatsphäre und respektierte deshalb auch die der anderen. Aber die Frage, was ein nicht einmal eingetopfter Olivenbaum auf einem Balkon zu suchen hat, ging ihr doch nicht aus dem Kopf.
    »Agnese, bist du da?«, rief Peter aus der Küche. »Der Kaffee ist fertig.«
    Agnese drückte ihre Kippe im Aschenbecher aus. Der Olivenbaum sah gar nicht mehr gut aus. Kein Wunder – die Wurzeln in der Plastiktüte und nur ein paar Stunden Sonne am Tag. Wie lang überlebt ein Olivenbaum diese Vernachlässigung?
    »Soll ich ihn dir rausbringen?«
    »Lass nur, ich komm rein.«
    In Cadro zu leben war nicht ideal für jemanden, der Wert auf seine Privatsphäre legt. Aber im Lauf der Jahre hatte sich Agnese Mankell einigermaßen daran gewöhnt. Viele Einwohner der kleinen Gemeinde arbeiteten, wie ihr Mann, in Lugano. Die Gattinnen blieben zu Hause und beobachteten einander heimlich durch die Fenster.
    Als sie ins Haus trat, zog sie hinter sich den Vorhang vor der Balkontür zu. Um die Mücken fernzuhalten. Dann besann sie sich und schloss auch die Tür: Es war ein kühler Abend, obwohl August war. Vielleicht kam nachts noch einmal ein Regen.
    Peter Mankell, in

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