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Elia Contini 03 - Das Verschwinden

Elia Contini 03 - Das Verschwinden

Titel: Elia Contini 03 - Das Verschwinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Fazioli
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Jogginghose und weißem T-Shirt, schenkte den Kaffee ein. Als Agnese am Küchentisch Platz genommen hatte, setzte er sich ihr gegenüber und legte seine Brille auf den Tisch.
    Agnese sah ihn an und erkannte aus langjähriger Erfahrung, dass die Zeichen auf Sturm standen.
    »Ich muss eine Entscheidung treffen, weißt du«, sagte Peter.
    Agnese sagte nichts.
    »Ich bin Arzt! Warum muss ich in diesen Dreck hineingezogen werden?«
    Agnese zuckte die Achseln.
    »Was tätest du denn an meiner Stelle?«
    Aha, sind wir wieder so weit.
    »Ich weiß es nicht, Peter. Ich verstehe von so was nichts.«
    »Von so was? Von was denn? Und verstehe ich vielleicht was davon, Scheiße?«, zischte Mankell. »Ich bin kein Verbrecher und auch kein Polizist, also was hab ich damit zu tun?«
    »Bitte reg dich nicht auf.«
    »Ja, du hast leicht reden, du stehst schließlich nicht am Rand des … Ist dir das klar? Ist dir klar, in was für eine Scheiße ich da hineingeraten bin?«
    »Peter, die Fenster sind offen.«
    »Ich hab es gemacht, weil … Es ist wie Steuerhinterziehung oder Versicherungsbetrug, nix Besonderes. Ich hätte doch nie gedacht, dass die sich zu Gangstern entwickeln!«
    »Warum gehst du nicht zu einem Anwalt?«
    »Zu einem Anwalt? Spinnst du? Die lochen mich doch sofort ein, siehst du das nicht? Wenn wir Anwälte einschalten, dann ist sowieso alles aus. Nein, es muss doch eine Möglichkeit geben, aus diesem Dreck wieder rauszukommen!«
    »Pass auf, Peter, die Nachbarn können uns hören.«
    »Ist mir doch scheißegal, wenn sie uns hören! Ich muss da sauber wieder rauskommen. Dass sie Mist gebaut haben, geht mich doch nichts an. Zu meiner persönlichen Schuld stehe ich, ich zahle für das, was ich getan habe, aber nicht …«
    »Deine Praxis.«
    »Was?«
    »Die nehmen dir deine Zulassung weg. Und was machen wir dann?«
    Die Eheleute Mankell saßen sich in ihrer kleinen Küche gegenüber und sahen einander an. Mit dem einen oder anderen Regelverstoß hatte es angefangen; erst ging es darum, das Geld für eine eigene Praxis zusammenzubringen, dann musste das Niveau gehalten werden. Im Grunde ging er kein Risiko ein. Er fälschte ein paar Daten und fügte niemandem Schaden zu.
    Aber sie hatten jemandem Schaden zugefügt.
    Wie war das passiert?
    »Und wessen Schuld ist es letztlich? Sie behaupten, meine, weil ich nicht verhindert habe, dass Enzo herumschnüffelt. Aber ich sage: Wer ist denn gewalttätig geworden – ich doch nicht! Gewalt ist doch keine Lösung! Wieso hat man nicht darüber reden können?«
    »So sind sie eben. Peter, und wenn du weiter so schreist …«
    »Ich schreie nicht!« Peter sprang auf. »Ich halt es hier drin nicht mehr aus. So weit ist es gekommen – jetzt müssen wir schon hoffen, dass dieses Mädchen stumm bleibt!«
    Peter packte seine Brille, stürzte seinen Kaffee hinunter und stürmte aus dem Haus. Agnese blieb sitzen und betrachtete ihre noch volle Tasse. Sie wusste, dass ihr Mann sich wieder beruhigen würde, wenn er ein Stück gelaufen war.
    Aber sie war nicht weniger entsetzt als er, auch wenn sie sich ihre Gefühle nicht anmerken ließ.
    Sie sah noch deutlicher als ihr Mann, dass es keinen Ausweg gab. Ihm blieb nichts anderes übrig, als seine Strafe abzusitzen. Sie konnte wieder arbeiten gehen – irgendwie würden sie schon zurechtkommen. Hart war es, auf alles zu verzichten – das Ansehen, das behagliche Leben, die schöne Wohnung im ruhigen Cadro. Die Leute würden sich das Maul zerreißen. Die einen würden sagen: Ich hab’s ja immer gewusst, und die anderen würden überall hinausposaunen, dass Peter mit Huren herummachte.
    Das Tessin ist klein.
    Gesellschaftlich wären sie tot, wenn Peter redete.
    Das Problem war nur, dass die Strafe noch viel höher ausfiel, wenn Peter nicht redete. Es mochte idiotisch sein, sich der Polizei zu stellen, aber möglicherweise war es das geringere Übel. Es sei denn natürlich, Savi und den anderen gelang es, alles zu vertuschen. Es sei denn, das Mädchen blieb stumm, für immer.
    Vielleicht war es besser, noch eine Weile abzuwarten und erst zur Polizei zu gehen, wenn Peter das Wasser bis zum Hals stand. Natürlich musste man bereit sein, den anderen zuvorzukommen. Und vor allem musste Peter verhindern, dass Savi noch mehr Mist baute. Agnese wollte nicht für den Rest ihres Lebens mit Schuldgefühlen herumlaufen.
    Sie beschloss, Peter suchen zu gehen. An diesem Abend wollte sie ihn nicht allein in seinen schwarzen Gedanken schmoren lassen.
    Mit

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