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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nichts.“
    „Mach’s ja nicht zu toll“, bebte der Kleine. „Ich möchte mit heilen Knochen da oben ankommen. Mehr als 15 g halte ich nicht aus, und wenn sie mich täglich in die Zentrifuge stecken.“
    „Okay. Ich vertrage 16 g für vier Sekunden. Jetzt wollen wir einmal sehen, was die Kerls von der Elitetruppe auf Lager haben; ‘raus jetzt.“
    Wir stiegen aus. Zwei Männer in hellblauen Kombinationen nahmen Haltung an. Zwei Hände flogen an zwei enge Plastikhelme. Ich ging auf sie zu.
    Es waren zwei junge Offiziere, beide im Leutnantsrang.
    Ich blieb kurz vor ihnen stehen, damit sie auch recht gut das Gesicht sehen konnten. Sie beherrschten sich eisern, und einer meldete knapp:
    „Leutnant McKilian und Bioskat klar zum Start. Ihr Gepäck ist verstaut, Sir.“
    „Das hat man mir bereits gesagt“, entgegnete ich gedehnt. „Okay, starten Sie, sobald Ihnen der Luftraum freigegeben wird. Wissen Sie, wer ich bin?“
    „Jawohl, Sir. Generalmajor Tronker!“ schmetterte der hellblonde Junge mit dem verwegenen Gesicht.
    „Irrtum, ich bin Ihr neuer Kommandeur“, grinste ich. Das mußte ganz besonders scheußlich aussehen.
    Bioskat, der dunkelhaarige Offizier, begann zu schlucken. Ich fragte ihn direkt:
    „Weshalb kommen Sie zu zweit? Ist das ein grundsätzlicher Befehl, oder getrauten Sie sich nicht allein in den Raum?“
    McKilian schnappte nach Luft. Ich hatte ihm auf das Ehrgefühl getreten.
    „Befehl, Sir. Selbstverständlich!“ schrillte seine Stimme.
    „So! Nun, dann wollen wir einmal. Rauf mit Ihnen, Polgart.“
    Hannibal nickte mir gelangweilt zu, und dann glitt er an der Aluleiter nach oben, als würde er das täglich machen. Die Bewegungen waren lässig und doch elegant. Sie hatten noch nicht einmal eine Aufzugsplattform herkommen lassen, obwohl die Wagen überall umherstanden. Natürlich war das bereits eine kleine Schikane der beiden Piloten. Die wollten wahrscheinlich unbedingt sehen, wie sich der neue „Alte“ auf der Leiter verhielt. Sie verzogen keine Miene, als ich mich ebenfalls bequemte. Mein Aufstieg war noch lässiger.
    Im engen Luk der Luftschleuse blieb ich sitzen. Sie lag etwa 12 Meter über dem Boden, da die Rak natürlich auf den Leitflossen stand.
    Als die beiden Helden oben ankamen, zündete ich mir eine Zigarette an. Sie blieben zögernd auf der Leiter stehen, da ich ihnen den Platz versperrte.
    „Na, was ist? Wollen Sie nicht endlich in die Kanzel gehen?“ biß ich sie.
    „Verzeihung, Sir, aber … aber …!“
    McKilian begann zu stottern, und hinter mir tauchte das grinsende Gesicht des Kleinen auf.
    „Wie, Sie meinen wirklich, ich würde Ihnen den Platz versperren? Ich bin ein alter Mann, nicht wahr? Man hat mich gezwungen, die niedliche Leiter zu erklimmen, also bleibe ich hier total erschöpft sitzen. Wenn Sie nicht in drei Sekunden auf Ihren Plätzen sind, können Sie sich mittlerweile einen Platz in der Hölle aussuchen. Na?“
    Da begannen sie zu kapieren. Der Streich hatte nicht ganz geklappt, und so setzten sie sich in Bewegung.
    McKilian schmunzelte nur ganz flüchtig. Er schien mein Manöver durchschaut zu haben, und andererseits wußte er, daß ich ihnen nun eine moralische Ohrfeige verpaßte.
    Schnaufend zwängten sie sich an mir vorbei. Als sie endlich nach tollkühnen Verrenkungen in der Schleuse waren, wurden sie von unerhört bissigen Worten empfangen. Hannibal verglich sie mit allerlei seltsamen Zoobewohnern, und da schienen sie langsam zu merken, woher der Wind wehte.
    „McKilian!“ brüllte ich nach hinten.
    Der Leutnant knallte aufruckend mit dem Schädel gegen die niedere Schleusendecke, gab aber keinen Laut von sich.
    „Haben Sie mich gefragt, ob Sie mich berühren dürfen? Haben Sie das?“ Ich ließ ihn meine Triefaugen bewundern, und er wurde langsam blaß.
    „Nein, Sir.“
    „Das haben Sie aber getan. Noch einmal die gleiche Übung. Wohl zu alt für eine Eliteeinheit, was?“
    Er hechtete bald über mich hinweg. Als er draußen war, schnappte er erst einmal nach Luft, und dann fragte er keuchend, ob er mich berühren dürfe.
    Hannibal lachte schaurig, und ich war ziemlich zufrieden. Die beiden Gauner verschwanden nach oben, wo sie sich in die schmale Kabine preßten.
    Wir suchten die beiden Konturlager auf. McKilian gab schon die routinemäßigen Meldungen an den Kontrollturm durch. Die Schleusenschotts glitten dumpf in die Fassungen, und direkt unter uns begann die Umformerbank des Folienreaktors zu wimmern.
    Als der Leutnant seine

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