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Elkes Sommer im Sonnenhof

Elkes Sommer im Sonnenhof

Titel: Elkes Sommer im Sonnenhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Gündel
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steckte ihren Kopf in den Eingang der
Erdhöhle und rief laut Alis Namen.
    In der Erde bellte es dumpf weiter, doch der
Hund kam nicht zum Vorschein.
    Katje kamen betrübliche Erinnerungen aus der
Naturgeschichtsstunde in den Sinn. „Vielleicht ist es ein Fuchsloch, und der
Fuchs sitzt drin und läßt Ali erst ganz dicht herankommen und beißt ihn dann
tot!“
    „Und wenn es bloß ein Karnickelloch ist“, sagte
Elke. „Wenn der Sand in den Gang nachrutscht, und Ali kann nicht wieder ‘raus,
dann erstickt er! Wir müssen ihn ausgraben!“
    Schon kniete Elke neben dem Loch im Sand und begann,
mit ihren Händen Erdreich loszureißen.
    Ja, so war Elke. Sie hatte große Angst um ihren
Hund, aber sie weinte nicht. Sie mußte handeln. Sie mußte versuchen, ihn zu
befreien. Sie wühlte mit ihren Händen in der Erde und hätte am liebsten noch
die Zähne zu Hilfe genommen, um widerstrebende Wurzelfasern aus dem Weg zu
schaffen.
    Katje stand dabei und wußte, daß Elkes Arbeit
umsonst war. „Laß das doch!“ sagte sie schließlich.
    „Nein, ich lasse es nicht!“ antwortete Elke und
riß mit verdoppelter Kraft an dem Wurzelgestrüpp, das ihr bei ihrem Vordringen
hinderlich war.

    Aber eine Weile später hörte sie dann doch mit
dem Graben auf. Nein, sie schaffte es nicht, nur so mit ihren Händen! „Er ist
zu tief drin“, sagte sie. Dann legte sie das Ohr wieder auf die Erde.
    Plötzlich erhob sie sich und warf sich an
anderer Stelle zum Lauschen nieder. Und wieder an anderer Stelle. Katje sah
ihren hastigen Bewegungen an, daß irgend etwas nicht stimmte.
    „Bellt er nicht mehr?“ fragte sie.
    „Nein, er bellt nicht mehr.“ Elkes Lippen zuckten.
    Die Freundinnen standen da und sahen nicht den
blauen Himmel und nicht den Sonnenschein, der in dem hellen Laub der
Birkenbüsche ringsum spielte. Sie starrten auf das Erdloch und warteten darauf,
daß ein Wunder geschehen möchte.
    Und dieses Wunder geschah wirklich! Ali hatte
nämlich nur deshalb zu bellen aufgehört, weil er jetzt dabei war, mit einiger
Mühe rückwärts aus der Röhre herauszukriechen, in die er vorwärts
hineingekrochen war.
    Plötzlich kam ein Hinterteil und gleich danach
der ganze dazugehörige Kerl zum Vorschein.
    „Ali! Ali!“ schrie Elke überglücklich.
    Der Hund schüttelte sich den Sand aus dem Fell,
stand dann da und ließ seine lange, rote, zitternde Zunge aus dem
weitgeöffneten Maul heraushängen. Seine Augen blitzten.
    Oh, das war schön! sagten die stolzen Blicke,
mit denen er Elke ansah.
    Dann fing er an zu bellen, weil er gern noch mal
in das rabenschwarze Loch hineinwollte, in dem es so interessant roch. Aber
Elke hatte einen Feldstein vor den Eingang der Röhre gerollt.
    „Wollen wir jetzt nach Hause?“ fragte Katje.
    „Aber nein!“ lachte Elke, die nach der
überstandenen Angst wieder voller Unternehmungslust war. „Wir gehen jetzt da
hinten hin!“ Sie wies auf eine weite, rötlich schimmernde Fläche, aus der
vereinzelte Bäume herausragten. Häuser waren nirgends zu erblicken.
    „Wir wollen mal auf einen Baum ‘raufklettern und
sehen, was Ali für ein Gesicht macht, wenn wir da oben sitzen, und er kann uns
nicht nach!“
    Schön, dafür war auch Katje zu haben.
    Ali, der jetzt gerade einmal Lust hatte, zu gehorchen,
trottete brav neben Elke her.
    „Hu! Hier ist es aber naß! Es quatscht
ordentlich“, sagte Katje, die hinter Elke her stapfte.
    „Macht nichts!“ erklärte die Freundin und
begann, von einem Grasbüschel zum ändern zu springen. „Ich glaube, wir sind in
einem Moor.“
    Wieder kamen Katje Schulstundenerinnerungen. „Im
Moor ist es gefährlich!“ sagte sie.
    „Aber nicht in solchem kleinen!“ tat Elke den
Einwand ab. „Drüben ist ja schon ein Feld von Stiefmütterchen.“
    Aber mit den Augen kommt man leicht über ein
Hindernis hinweg; für die Beine können wenige Meter eine unüberwindliche
Schranke bedeuten.
    Ali bekam es schnell satt, mit den Pfoten im
Morast klebenzubleiben. Er wandte sich kurz entschlossen einem schwärzlich
schimmernden Wassertümpel zu, sprang hinein, schwamm hindurch und landete auf
einer kleinen, trockenen Insel. Katje sah ihm nicht ohne Neid nach. „Der hat’s
gut!“
    „Wie ein schwarzes Schwein sieht er jetzt aus!“
tat Elke empört. „Nun legt er sich hin und läßt sich von der Sonne trocknen,
und der ganze Dreck klebt an!“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich klebe hier auch bald an!“ erwiderte Katje. „Ich
kriege die Füße immer kaum ‘raus aus dem

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