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Ella in den Ferien

Ella in den Ferien

Titel: Ella in den Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Parvela
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sprang als die Reisetante. Er sprang sogar über die Reisetante weg, und als er ins Wasser klatschte, spritzte es bis ans Ufer.
    Â»Klasse Idee!«, rief Pekkas Vater unter dem Steg und machte einen Kopfsprung ins Wasser.
    Â»Klasse Idee!«, riefen meine Freunde und ich und sprangen hinterher.
    Â»Mipftidee!«, prustete die Reisetante, während sie ans Ufer watete.
    Â»Mikas Mutter hat erzählt, ihr Mann hat ...«, begann die Frau des Lehrers, aber dann nahm sie doch lieber erst mal einen Rettungsring von der Schuppenwand und warf ihn ihrem Mann an den Kopf.
    Â»Mikas Vater interessiert mich nicht!«, war das Letzte, was wir von unserem Lehrer hörten, solange er noch im Wasser war.

Räuber und Gendarm
    Wir saßen in einer Reihe an der Wand des offenen Schuppens und hörten zu, wie die Erwachsenen über Erziehung redeten. Sie konnten sich aber nicht einigen, außer dass speziell wir, also unsere Clique, meine Freunde und ich, uns angeblich wie kleine Kinder aufführten.
    Das fanden wir natürlich überhaupt nicht, schon deshalb, weil wir im letzten Schuljahr alle ein ziemliches Stück gewachsen waren.
    Â»Meiner Meinung nach haben diese Kinder keine Disziplin und dafür schlechte Manieren. Disziplin müssten sie als Erstes lernen«, fing die Reisetante an.
    Â»Ich finde, es sind ganz normale Kinder«, sagte die Frau des Lehrers.
    Â»Sagtest du Kinder ?«, wunderte sich der Lehrer.
    Â»Unser Mika ist jedenfalls ein guter Junge. Die anderen müssen ihn zum Mitmachen gezwungen haben«, behauptete Mikas Mutter.
    Â»Und unser Pekka kann klasse Eishockey spielen«, sagte Pekkas Vater stolz.
    Â»Kinder können nur an ihren Aufgaben wachsen«, fuhr die Reisetante fort. »Man muss sie fordern .«
    Â»Kinder wachsen überhaupt nicht , wenn man zu viel von ihnen fordert«, sagte die Frau des Lehrers.
    Â»Unser Pekka ist diesen Sommer schon zwei Zentimeter gewachsen, und wir haben gerade mal Ende Juni«, freute sich Pekkas Vater.
    Â»Unser Mika wird nur traurig, wenn zu viel von ihm gefordert und dauernd an ihm herumgemeckert wird«, warnte Mikas Mutter.
    Darauf folgte ein langes Schweigen, und die ganze Zeit starrte uns die Reisetante an. Ihr stechender Blick pikste schlimmer als zehn Stegtrolle.
    Â»Ich mache mir Sorgen um diese Kinder«, sagte sie schließlich. »Wenn sie für so einen Unfug nicht bestraft werden, lernen sie auch nichts daraus.«
    Die anderen Erwachsenen sagten nichts und starrten nur auf ihre Füße.
    Â»Ich verlange, dass wir uns hier und jetzt auf eine Strafe verständigen, sonst bin ich erstens nicht mehr eure Reiseführerin, und zweitens werde ich auch nicht ...«
    Die Reisetante sprach den Satz nicht zu Ende und sah den Lehrer vielsagend an. Wir wussten, was sie meinte, und der Lehrer wusste es auch.
    Â»Du willst also doch aufgeben?«, fragte der Lehrer müde.
    Â»Ich denke sehr ernsthaft darüber nach«, sagte die Reisetante.
    Meine Freunde und ich hielten den Atem an. Alle wünschten sich natürlich von Herzen, dass die Reisetante aufgab. Denn dann konnte der Lehrer nicht an die Schwimmende Schule wechseln, und wir brauchten es auch nicht, und alles konnte so schön weitergehen wie bisher. Der Lehrer seufzte tief und sah uns an.
    Â»Diese Kinder haben nur eine blühende Fantasie, und das muss auch so sein«, verteidigte er uns.
    Â»Die blühende Fantasie muss man ihnen austreiben, so wird ein Schuh draus«, behauptete die Reisetante. »Wenn sie nämlich keine so blühende Fantasie hätten, kämen sie auch nicht auf die verrückte Idee, unschuldige Erwachsene mit Schilfhalmen durch Ritzen in einem Steg hindurch zu piksen – und auch noch in die nackten Füße!«
    Â»Auf solche Ideen kämen die garantiert auch ohne blühende Fantasie«, vermutete der Lehrer.
    Â»Außerdem war ich der hässliche Stegtroll«, gestand Pekkas Vater.
    Das hatte die Reisetante natürlich nicht gewusst. Jetzt, wo sie es wusste, warf sie Pekkas Vater einen Blick zu, als wollte sie ihn auch gleich piksen. Aber erst mal schnaubte sie nur.
    Â»Aber ich hab mir das Spiel ausgedacht«, verkündete Tiina und stand dabei auf, als wären wir in der Schule.
    Â»Und ich hätte es mir ausgedacht, wenn es mir eingefallen wäre«, ärgerte sich Mika und stand auch auf.
    Â»Mika, setz dich hin! Du hättest dir so was nie im Leben ausgedacht«, sagte Mikas

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