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Ella in der Schule

Ella in der Schule

Titel: Ella in der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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sein Küchenschiffchen gegen Mikas Plätzchenausstecher, und Hanna machte mir mit ihrer neuen Haarbürste eine Frisur mit lauter kleinen Spaghettistücken.
    Der Lehrer und seine Frau waren, glaube ich, auch zufrieden. Jedenfalls hatten sie nach dem Eis für alle noch fast zwei Euro übrig.
    »Mit dem Geld kriegen wir einen Schnuller für das Baby«, sagte die Frau des Lehrers.
    »Oder kleine Handschellen«, sagte der Lehrer.
    »Aber Liebling!«, sagte da seine Frau und lehnte sich wieder an ihn. Wir sagten nichts. Wir wussten ja schon, dass sie sich an ihn lehnte, weil sie ihn gern hatte. Genau wie wir ihn gern hatten.
    Als wir auf unserem Schulhof angekommen waren, bedankte sich der kleine, dicke Fahrer bei uns. Er sagte, er habe mehr Spaß gehabt als je zuvor auf einer Klassenfahrt. »Ich beneide Sie um ihren lustigen Beruf«, sagte er zu unserem Lehrer.
    »Wollten Sie eventuell auch schon mal Fakir werden?«, fragte ihn da der Lehrer. »Das würde Ihnen bestimmt auch zusagen: Nagelbretter, glühende Kohlen und solche Sachen, Sie wissen schon.«
    »Liebling!«, sagte die Frau des Lehrers und schob ihn aus dem Bus.
    Der Lehrer freute sich sehr, als er seine Reisetasche an genau der Stelle wiederfand, an der er sie abgestellt hatte. Und all seine Sachen waren noch da!
    »Jetzt will ich auch keinen Honig mehr«, sagte Pekka.

Zeugnisse im Sommerwind

    Seit der Klassenfahrt war schon über eine Woche vergangen. Das Fest am letzten Schultag vor den Ferien war auch vorbei, und alle anderen waren schon nach Hause gegangen, nur Timo, Hanna, Pekka und ich noch nicht. Wir mussten nämlich Pekkas Zeugnis von dem großen Baum auf dem Schulhof herunterholen. Wir versuchten es mit Steinen.
    »Aber passt bloß auf! Nicht, dass es Löcher bekommt!«, sorgte sich Pekka.
    »Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du daraus einen Flieger gefaltet hast«, sagte Timo.
    »Vielleicht kommt es ja von selber runter. Im Herbst dann, zusammen mit den Blättern«, tröstete ihn Timo.
    »Im Herbst!«, kreischte Pekka. »Bis zum Herbst kann ich nicht warten. – Und meine Mutter erst recht nicht«, fügte er hinzu.
    »Und wenn du deiner Mutter einfach sagst, dass der Lehrer diesmal vergessen hat, die Zeugnisse auszuteilen?«, schlug Hanna vor.
    Pekka schüttelte traurig den Kopf.
    »Wenn sie das an Weihnachten nicht geglaubt hat, warum sollte sie es dann jetzt glauben?«, fragte er.
    Ein leichter Sommerwind schüttelte die Äste des großen Baumes, aber der Zeugnisflieger bewegte sich kein bisschen. Wir konnten noch so lange die Köpfe in den Nacken legen und nach oben starren, wir hatten einfach keine Idee, wie wir das Zeugnis da runterkriegen sollten. Das heißt, Pekka hatte eine: Wir könnten den Baum fällen, meinte er.
    »Was gibt’s denn da oben Interessantes, wenn man fragen darf?«, fragte plötzlich eine wohlbekannte Stimme. Unser Lehrer stand direkt hinter uns und schaute mit zusammengekniffenen Augen genau dorthin, wo wir auch hinschauten. Zum Glück hatte er seine Brille nicht auf.
    »Wolken«, sagte Timo.
    »Flieger«, sagte ich.
    »Vögel«, sagte Hanna.
    »Mein Zeugnis«, sagte Pekka.
    »Das hier ist, wie ihr seht, eine Birke«, sagte der Lehrer. »In dieser Gegend gibt es zwei verschiedene Birkenarten. Dies hier ist eine – Moment mal, ich hab ja Ferien«, fiel ihm plötzlich ein. Dann wünschte er uns noch einen schönen Sommer und ging davon.
    »Puh, das war knapp«, sagte Hanna.
    »Vom vorderen Klassenfenster aus könnte man den Ast vielleicht packen und schütteln«, sagte ich.
    Die anderen schauten zu dem Fenster hinauf und stimmten mir zu. Unser Klassenzimmer war im zweiten Stock, und der Ast, in dem Pekkas Zeugnis feststeckte, wuchs genau auf derselben Höhe. Fast berührte er das Fenster sogar.
    In dem Moment sahen wir Mika, der uns aus der Klasse zuwinkte. Da winkten wir natürlich zurück. Und dann fing Mika an zu hüpfen, und wir hüpften auch. Das Spiel wurde schon ein bisschen langweilig, als Mika als Erster aufhörte. Wer als Erster aufhörte, hatte verloren, das war klar.
    »Was macht Mika eigentlich da drinnen?«, wunderte ich mich, als ich wieder bei Puste war.
    »Vielleicht muss er nachsitzen«, sagte Pekka.
    Das konnte natürlich sein, aber dann war es gemein: einen ganzen Sommer nachsitzen! Da hätte er mal lieber aufpassen sollen, als er uns vorführte, wie Hammerwerfen geht. Oder wenigstens hätte er dazu nicht die Fototasche des Lehrers nehmen sollen. Wir beschlossen, Mika einmal in der Woche winken

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