Ella in der Schule
und Timo tauschten, und alle waren zufrieden. Aber am zufriedensten waren die Lehrer.
»Liebling, tu bitte so, als wäre nichts, aber ich hab ein Zwanzig- und ein Fünf-Cent-Stück in meiner Soße gefunden«, flüsterte der Lehrer seiner Frau zu. Er lächelte geheimnisvoll.
»Und ich habe sechzig Cent in Zwanzigern im Mund«, flüsterte die Lehrerin und zwinkerte ihm zu.
Kunst
Als Nächstes stand dann Kunst auf dem Programm. Das Kunstmuseum, zu dem wir fuhren, war riesig groß und schön. Unser Lehrer hatte uns natürlich schon im Voraus davon erzählt, und wir wussten, dass es voller berühmter Bilder und Statuen war. Ein Besuch im Kunstmuseum gehört unbedingt zur Allgemeinbildung, hatte unser Lehrer gesagt. Darum war es auch so schade, dass wir gar nicht in das Museum hineindurften, weil nämlich die Lehrer nicht mehr genug Geld für den Eintritt hatten.
»Erwachsene zwei Euro«, sagte die Frau an der Kasse.
»Wir haben leider nicht so viel«, erklärte ihr der Lehrer.
»Dann tut’s mir leid«, sagte die Frau.
»Das Geld ist in der Reisetasche, und die Reisetasche steht zu Hause auf dem Schulhof, verstehen Sie?«, erklärte ihr der Lehrer so laut, dass wir es alle hören konnten.
»Mit dem Honig!«, rief Pekka.
»Wie wär’s denn dann, wenn Sie die Reisetasche holen würden?«, schlug die Frau vor.
»Und den Honig?«, rief Pekka.
»Essen ist im Museum nicht erlaubt«, sagte die Frau.
»Und wie, bitte, soll das gehen, die Reisetasche holen?«, fragte der Lehrer.
»Zu Fuß zum Beispiel«, schlug die Frau vor.
»Ihnen geht’s wohl zu gut!«, sagte der Lehrer.
»Tut mir leid«, sagte die Frau.
»Liebling, versuch doch bitte, dich anständig zu benehmen«, bat die Frau des Lehrers.
»Zicke«, sagte der Lehrer zu der Frau, während er sein Geld von der Theke klaubte. Es waren vier Zwanzig-Cent-Stücke und ein Fünf-Cent-Stück, an dem ein Stück Spaghetti klebte.
»Das hier ist übrigens eine Mumie«, erklärte der Lehrer und zeigte dabei auf die Museumsfrau. »Mumien sind zwar nicht wirklich Kunst, aber sie gehören in jedem Fall ins Museum.«
»Jetzt komm bitte!«, sagte seine Frau. Ihr Gesicht war ganz komisch rot. Fast so rot wie das von der Museumsfrau.
»Hier um euch herum seht ihr die Eingangshalle des Museums«, fuhr unser Lehrer fort. »Und mehr werdet ihr leider auch nicht zu sehen bekommen, weil kein vernünftiger Mensch es darauf anlegen würde, den Fluch einer Mumie auf sich zu ziehen.«
Das fanden wir jetzt wahnsinnig spannend. Wir kriegten eine echte Mumie zu sehen, und sie war auch noch lebendig und kostenlos. Toll!
Wir schauten uns die Mumie so genau an, dass wir beinahe nicht bemerkt hätten, wie ein Mann kam und den Lehrer ins Freie führte. Er hielt den Lehrer sogar am Arm fest, wahrscheinlich weil er nicht wollte, dass er noch auf der steilen Museumstreppe ausrutschte. Das fanden wir alle sehr vornehm, darum nahmen wir uns ein Beispiel an ihm und führten einander genauso hinaus, immer zu zweien. Nur die Frau des Lehrers war schon vorgegangen.
»Wenn die Frau eine Mumie war, wer war denn dann der Mann?«, fragte Pekka.
»Der Mann der Mumie natürlich«, wusste Hanna.
»Genauer gesagt: der Pharao«, sagte Timo, der immer alles weiß.
Wir waren alle der Meinung, dass unser Lehrer recht gehabt hatte. Ein Besuch im Museum gehörte wirklich unbedingt zur Allgemeinbildung. Und außerdem war er auch noch richtig spannend gewesen.
Im Zoo
Nachdem wir im Museum gewesen waren, gingen wir in den Zoo. Die Fahrt dauerte ein bisschen lang, weil der Busfahrer sich unterwegs ein paarmal verfuhr. Das lag aber nur daran, dass er die ganze Zeit so lachen musste und vor lauter Tränen nichts mehr sah. Unser Fahrer hatte echt gute Laune auf unserer Klassenfahrt.
Der Zoo war riesig groß und schön. Er war voller seltsamer und seltener Tiere. Unser Lehrer hatte uns natürlich schon im Voraus davon erzählt. Ein Besuch im Zoo gehört auch unbedingt zur Allgemeinbildung, hatte er gesagt. Wir waren schon ganz aufgeregt.
»Tut mir leid«, sagte der Mann an der Zookasse, nachdem der Lehrer ihm sein Geld gezeigt hatte. »Erwachsene zwei Euro.«
»Aber das ganze verflixte Geld ist in der Reisetasche«, zischte der Lehrer.
»Mit dem Honig«, fügte Pekka hinzu.
»Und warum holen Sie die nicht einfach?«, fragte der Mann.
»Und den Honig?«, fügte Pekka hinzu.
Jetzt wurden die Augen unseres Lehrers zu zwei schmalen Schlitzen. Wir hielten den Atem an. Das fing schon wieder alles total
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