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Ella und das große Rennen

Ella und das große Rennen

Titel: Ella und das große Rennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Parvela
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Maschinenmonster, während der Lehrer selbst sich vor die Mütter stellte und sein Plakat mit ausgestreckten Armen in die Höhe reckte. Aber die Monster rollten weiter, als gäbe es den Lehrer und die Mütter gar nicht. Es sah so aus, als wollten sie die Menschlein vor sich platt machen wie Pfannkuchen.
    »Die walzen uns nieder!«, schrie der Lehrer.
    »Wir bleiben!«, rief Pekkas Mutter.
    »Die werden sich unterstehen, uns niederzuwalzen!«, sagte Tiinas Mutter.
    »Wer Angst hat, soll gehen. – 
Ich
gehe nicht«, sagte die Mutter des Rambos.
    »Ich habe alle Zeit der Welt. – Ich bleibe!«, sagte Timos Mutter.
    »Ich bin dabei!«, sagte meine Mutter.
    »Nein! Bitte! Was hat das denn für einen Sinn?«, fragte der Lehrer und sah die Mütter mit flehenden Augen an.
    »Die Frage sollen die beantworten, die den Unfug hier angefangen haben. – 
Ich
war’s nicht«, sagte Mikas Mutter und hob den Makaroniauflauf in die Höhe, als wollte sie ihn den Monstermaschinen entgegenschleudern.
    Der Makkaroniauflauf muss es gewesen sein, der den Fahrer des ersten Baggers doch noch erschreckte. Jedenfalls hielt er sein schnaubendes Ungetüm an. Und wohl oder über mussten auch die hinter ihm bremsen. Die heißen Motoren knackten. Der Wind wehte Blätter über den verlassenen Schulhof. Der Lehrer und die Mütter starrten entschlossen in die dunkel glänzenden Scheiben der Führerhäuser.
    »Kommt raus, ihr Feiglinge, und kämpft wie Männer!«, schrie der Lehrer.
    Aber nichts passierte. Es blieb gespenstisch still.
    »Steigt aus und reiht euch ein! Es gibt Makkaroniauflauf für alle!«, schrie der Lehrer.
    Keine Antwort.
    »Ich hab jetzt doch einen Plan«, sagte Timo, und wir seufzten vor Erleichterung.
    Wir stellten uns im Kreis um Timo auf, und er erklärte uns seinen Plan, der ausnahmsweise nicht ganz einfach war, aber natürlich trotzdem genial.
    »Mit Ketchup!«, schrie der Lehrer, und da endlich gingen die Türen der Führerhäuser auf, nicht nur von den Baggern und dem Kran, sondern auch von den drei Lkw dahinter.
    Die Männer, die ausstiegen, waren groß und kräftig und schauten düster aus ihren dunklen Overalls. Ohne die Mütter und den Lehrer hätten wir es bestimmt mit der Angst bekommen.
    »Wir sollen eigentlich die Schule abreißen«, sagte der Fahrer des ersten Baggers.
    »Und ihr steht ein bisschen im Weg«, sagte der Fahrer des zweiten.
    »Exakt«, gab ihnen der Kranführer recht.
    Die Lkw-Fahrer standen hinter ihnen und schauten grimmig drein.
    »Los, aus dem Weg jetzt!«, knurrte der erste Baggerfahrer.
    Er machte einen Schritt nach vorn, und der Lehrer zog sich einen Schritt zurück.
    »Wir können doch zivilisiert miteinander reden«, sagte der Lehrer. »Gewalt ist
nie
eine Lösung«, setzte er hinzu, als ihm niemand antwortete. Dann hob er sein Plakat, als wollte er es dem ersten Baggerfahrer auf den Kopf hauen, aber der nahm ihm das Plakat einfach aus der Hand und zerbrach den Besenstiel, an dem es befestigt war, als wäre es ein Streichholz.
    »Solche Muskelspiele haben wir doch nicht nötig«, sagte der Lehrer, als zwei der Männer ihn unter den Achseln packten und in die Rosenhecke neben dem Schulhoftor setzten.
    »Attacke!«, schrie der Lehrer, aber er selbst blieb in der Hecke, weil er nämlich mit der Hose an den Dornen festhing.
    Die restlichen Männer in dunklen Overalls näherten sich jetzt den Müttern, die sich kurz mit Blicken verständigten.
    »Es ist Notwehr – 
die
haben angefangen«, sagte die Mutter des Rambos.
    »Wer Wind sät, wird Sturm ernten«, pflichtete ihr Timos Mutter bei.
    Dann griffen sie an. Sie sahen echt zum Fürchten aus.
    »Du gehst sofort nach Hause und ziehst dir einen sauberen Overall an!«, knallte Tiinas Mutter dem ersten der finsteren Männer vor den Latz.
    »Und du, kämm dir die Haare, putz dir die Zähne, wisch dir den Mund ab und benimm dich endlich!«, feuerte meine Mutter gleich eine ganze Salve auf den zweiten ab.
    »Zeit für den Mittagschlaf – ab ins Bett und keine Widerrede!«, schoss Timos Mutter aus der Hüfte.
    »Jungs, das Essen ist fertig – hört auf zu streiten und geht Hände waschen!«, machte Mikas Mutter ein Friedensangebot.
    »Aber benehmt euch, sonst gibt’s keinen Nachtisch!«, drohte die Mutter des Rambos.
    »Und das Formel-1-Rennen im Fernsehen ist auch gestrichen!«, packte Pekkas Mutter die ganz große Keule aus.
    Es war ein mütterliches Trommelfeuer, das die Finsterlinge wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf.

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