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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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türkisfarbenes Bart- und Haupthaar, hellgrüne Haut, die mit dem Meer identisch zu sein schien, und ihre Stimme erinnerte an die anstürmende Brandung. Das Wesen lächelte Elric an.
    »Straasha kommt dem Ruf nach, Sterblicher. Unsere Geschicke sind miteinander verknüpft. Wie kann ich dir helfen und somit zugleich mir selbst?«
    Elrics Mund war voller Wasser; trotzdem schien er noch sprechen zu können (und das war der Beweis, daß er wirklich träumte).
    »König Straasha«, sagte er. »Die Gemälde im Turm von D'arputna - in der Bibliothek. Als kleiner Junge habe ich sie gesehen, Straasha.«
    Der Meereskönig streckte die meergrünen Hände aus.
    »Aye, du hast den Ruf ergehen lassen. Du brauchst unsere Hilfe. Wir halten unseren alten Pakt mit deinem Volk.«
    »Nein. Ich wollte dich nicht rufen. Der Ruf schlich sich ungewollt in meine sterbenden Gedanken. Ich möchte gern ertrinken, Konig Straasha.«
    »Das darf nicht sein. Wenn dein Verstand uns rief, heißt das, daß du leben möchtest. Wir werden dir helfen.« König Straashas Bart wogte mit der Bewegung des Wassers, und seine unergründlichen grünen Augen betrachteten den Albino freundlich, beinahe zärrtlich.
    Elric schloß seinerseits die Augen wieder. »Ich träume«, sagte er. »Ich gaukele mir Fantasiebilder der Hoffnung vor.« Er spürte das Wasser in seinen Lungen und wußte, daß er nicht mehr atmete. Daraus war zu schließen, daß er tot war. »Aber wenn es dich wirklich gäbe, alter Freund, wenn es dich wirklich gäbe und du mir helfen wolltest, könntest du mich nach Melnibone zurückbringen, damit ich mit dem Thronräuber Yyrkoon abrechnen und Cymoril retten kann, ehe es zu spät ist. Das ist das einzige, was mir leid tut -die Qualen, die Cymoril erleiden muß, wenn ihr Bruder Herrscher von Melnibone wird.«
    »Ist das alles, was du von den Wassergeistern willst?« König Straasha schien fast enttäuscht zu sein.
    »Nicht einmal das verlange ich. Ich bringe nur zum Ausdruck, was ich mir gewünscht hätte, wäre dies alles Wirklichkeit, würde ich wirklich sprechen, was ja unmöglich ist. Jetzt werde ich sterben.«
    »Das geht nicht, Lord Elric, denn unsere Geschicke sind wahrhaftig miteinander verknüpft, und ich weiß, daß der Untergang dir noch nicht bestimmt ist. Aus diesem Grunde werde ich dir helfen, wie du gesagt hast.«
    Elric war überrascht von der Detailtreue seines Traums. Er sagte leise vor sich hin: »Was für grausame Qualen ich mir selbst bereite. Es muß mir gelingen, meinen eigenen Tod zu akzeptieren.«
    »Du kannst nicht sterben. Noch nicht.«
    Jetzt war ihm, als hätten die sanften Hände des Meereskönigs ihn hochgehoben und trügen ihn durch gewundene Korridore aus einem zarten korallenroten Material, leicht verdunkelt, nicht mehr unter Wasser. Und Elric spürte, wie das Wasser aus seinen Lungen und seinem Magen wich, und atmete wieder. War es möglich, daß er tatsächlich auf die sagenhafte Existenzebene der Elementargeister gehoben worden war - eine Ebene, die die der Erde kreuzte und in der sie sich zumeist aufhielten?
    In einer riesigen kreisrunden Höhle, die rosarot und perlmuttblau schimmerte, machten sie endlich halt. Der Meereskönig legte Elric auf den Höhlenboden, der mit feinem weißen Sand bedeckt zu sein schien - aber es konnte kein Sand sein, denn die Fläche reagierte elastisch.
    Wenn sich König Straasha bewegte, so mit einem Geräusch, als liefe die Flut durch Kies zurück. Der Meereskönig ging über den weißen Sand zu einem großen Thron aus milchigem Jade. Er setzte sich auf den Thron, stemmte den grünen Kopf auf die grüne Faust und betrachtete Elric mit verwirrtem, aber doch mitfühlendem Blick.
    Elric fühlte sich noch immer physisch schwach, konnte aber wieder atmen. Es war, als habe das Meerwasser ihn gefüllt und dann, als es wieder aus ihm getrieben wurde, ihn gereinigt. In seinem Kopf herrschte eine seltsame Klarheit. Und plötzlich war er gar nicht mehr so sicher, daß er nur träumte.
    »Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, warum du mich gerettet hast«, murmelte er im Liegen.
    »Die Rune. Wir hörten sie auf dieser Ebene, und wir kamen. Das ist alles.«
    »Aye. Aber hinter solcher Zauberei steckt doch mehr! Da gibt es Gesänge, Symbole, alle möglichen Rituale. Jedenfalls hat das bisher immer gegolten.«
    »Vielleicht tritt zuweilen dringende Not an die Stelle der Rituale, eine Not wie die, die deinen Ruf an uns ergehen ließ. Du sagtest zwar, du wolltest sterben, es lag aber auf der

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