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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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die Sehne seines Bogens. »Ich war damit einverstanden, dein Schicksal zu teilen - alles darauf zu setzen, daß wir aus dieser Ebene fortkommen«, sagte der Rote Bogenschütze. Er zog ein überraschtes Gesicht, als er Yyrkoon erblickte. »Dein Feind lebt noch?«
    »Ja.«
    »Du bist wahrhaft gnädig.«
    »Mag sein. Oder störrisch. Ich wollte ihn nicht umbringen, nur weil irgendeine übernatürliche Macht ihn als Spielfigur verwendete, die getötet werden mußte, wenn ich gewann. Die Lords der Höheren Welten beherrschen mich noch nicht absolut - und dazu soll es auch nicht kommen, solange ich noch Widerstandskräfte in mir habe.«
    Rackhir grinste. »Dieser Meinung bin ich auch - obwohl ich nicht gerade optimistisch bin, daß sie sich durchsetzen läßt. Ich sehe, daß du nun eines der Schwarzen Schwerter am Gürtel trägst. Kann uns das nicht einen Weg freihakken?«
    »Nein«, sagte Yyrkoon, der ein Stück entfernt an der Wand lehnte. »Nichts kann der Materie der Pulsierenden Höhle etwas anhaben.«
    »Ich glaube dir«, sagte Elric, »denn ich gedenke mein neues Schwert nicht oft zu ziehen. Ich muß zunächst lernen, es zu beherrschen.«
    »Also mußt du Arioch rufen.« Rackhir seufzte.
    »Wenn das möglich ist«, sagte Elric.
    »Er wird mich zweifellos vernichten«, stellte Rackhir fest und blickte Elric an, offensichtlich in der Hoffnung, daß der Albino dieser Äußerung widersprechen würde.
    Elric setzte ein ernstes Gesicht auf.
    »Vielleicht kann ich einen Handel mit ihm schließen. Das wäre dann zugleich ein Test.«
    Elric wandte Rackhir und Yyrkoon den Rücken. Er konzentrierte seine Gedanken und schickte sie durch ungeheure leere Räume und komplizierte Labyrinthe. Und er rief:
    »Arioch! Arioch! Hilf mir, Arioch!«
    Er hatte das Empfinden, daß etwas ihm zuhörte.
    »Arioch!«
    Etwas bewegte sich an den Orten, die sein Geist aufsuchte.
    »Arioch.«
    Und Arioch hörte ihn. Elric wußte, daß es sich um Arioch handelte.
    Rackhir stieß einen Entsetzensschrei aus. Yyrkoon schrie ebenfalls auf. Elric drehte sich um und sah, daß vor der gegenüberliegenden Mauer etwas Scheußliches erschienen war. Es war schwarz und übelriechend und sonderte Schleim ab, und seine Gestalt war unerträglich fremdartig. War dies Arioch? Wie das? Arioch war doch schön. Aber vielleicht ist dies Ariochs wahre Gestalt, sagte sich Elric. Auf dieser Ebene, in dieser seltsamen Höhle konnte Arioch niemanden täuschen, der ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
    Aber dann war die scheußliche Gestalt verschwunden, und ein schöner Jüngling mit uralten Augen stand vor den drei Sterblichen und betrachtete sie.
    »Du hast das Schwert errungen, Elric«, sagte Arioch, die anderen ignorierend. »Meinen Glückwunsch. Und du hast deinen Cousin verschont. Warum?«
    »Aus mehr als einem Grund«, antwortete Elric. »Aber sagen wir, daß er am Leben bleiben muß, damit er Cymoril wecken kann.«
    Einen Augenblick lang zeichnete sich auf Ariochs Gesicht ein winziges verstohlenes Lächeln ab, und Elric erkannte, daß er einer Falle ausgewichen war. Hätte er Yyrkoon getötet, wäre Cymoril nie wieder erwacht.
    »Und was tut dieser kleine Verräter bei dir?« A-rioch warf einen eiskalten Blick auf Rackhir, der sich größte Mühe gab, den Chaos-Lord seinerseits zu fixieren. »Er ist mein Freund«, sagte Elric. »Ich habe mit ihm ein Arrangement getroffen. Wenn er mir half, das Schwarze Schwert zu finden, würde ich ihn mit auf unsere Ebene zurücknehmen.«
    »Unmöglich! Rackhir ist hierher verbannt worden. Das ist seine Strafe.«
    »Er begleitet mich zurück«, sagte Elric. Gleichzeitig löste er die Scheide mit Sturmbringer vom Gürtel und hielt das Schwert vor sich hin. »Sonst nehme ich das Schwert nicht mit. Und wenn das nicht geht, bleiben wir drei bis in alle

    Ewigkeit hier.«
    »Das wäre unvernünftig gehandelt, Elric. Denk an deine Verantwortung.«
    »Die habe ich bedacht. So sieht meine Entscheidung aus.«
    Auf Ariochs glattem Gesicht zeigte sich ein Anflug von Ärger. »Du mußt das Schwert mitnehmen. Das ist dein Geschick.«
    »Sagst du. Aber ich weiß jetzt, daß das Schwert nur von mir getragen werden kann. Du kannst es nicht führen, Arioch, sonst würdest du es tun. Nur ich - oder ein anderer Sterblicher wie ich - kann es aus der Pulsierenden Höhle entführen. Oder trifft das nicht zu?«
    »Du bist schlau, Elric von Melnibone.« In Ariochs Stimme lag sarkastische Bewunderung. »Du bist ein passender Diener des Chaos. Nun

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