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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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denn -der Verräter darf dich begleiten. Aber er möge sich in acht nehmen. Es soll Fälle gegeben haben, da sich die Lords des Chaos der Boshaftigkeit hingaben.«
    Rackhir sagte heiser: »Das weiß ich, mein Lord Arioch.«
    Arioch ignorierte den Bogenschützen. »In letzter Konsequenz ist der Mann aus Phum ohne Bedeutung. Und wenn du deinen Cousin verschonen möchtest, so soll es denn ebenfalls sein. Das alles ist im Grunde unwichtig. Das Schicksal kann einige zusätzliche Lebensfäden verkraften und das ursprüngliche Ziel dennoch erreichen.«
    »Nun«, sagte Elric, »dann entführe uns von diesem Ort.«
    »Wohin?«
    »Natürlich nach Melnibone, wenn es dir recht ist.«
    Mit einem Lächeln, das beinahe zärtlich wirkte, blickte Arioch auf Elric hinab, und eine seidenweiche Hand fuhr Elric über die Wange. Arioch war auf das Doppelte seiner ursprünglichen Größe angewachsen. »Ach, du bist wahrhaft der süßeste aller meiner Sklaven«, sagte der Lord des Chaos.
    Dann setzte ein Wirbeln ein. Es rauschte wie von einer tosenden Brandung. Schreckliche Übelkeit überkam sie. Und drei erschöpfte Männer standen auf dem Boden des riesigen Thronsaals von Imrryr. Der Thronsaal war leer, nur in einer Ecke wand sich einen Augenblick lang eine schwarze Gestalt wie Rauch und war auch schon verschwunden.
    Rackhir durchquerte den Saal und setzte sich langsam auf die unterste Stufe des Rubinthrons. Yyrkoon und Elric blieben stehen und sahen sich in die Augen. Dann lachte Elric und tätschelte sein Schwert. »Jetzt mußt du deine Versprechungen einlösen, Cousin. Dann habe ich einen Vorschlag für dich.«
    »Wie auf dem Markt«, sagte Rackhir, der sich auf einen Ellbogen gestützt hatte und die Feder an seinem roten Hut betrachtete. »Ein Geschäft nach dem anderen!«

5
    DIE GÜTE DES BLEICHEN KÖNIGS
    Yyrkoon trat vom Lager seiner Schwester zurück. Er wirkte erschöpft, sein Gesicht war angespannt, und es war kein Leben in ihm, als er sagte: »Es ist geschehen.« Er wandte sich ab und blickte durch das Fenster auf die Türme Imrryrs, auf den Hafen, in dem die zurückgekehrten goldenen Kampfschiffe vor Anker lagen, zusammen mit dem Schiff, das König Straashas Gabe an Elric war. »Gleich erwacht sie«, fügte Yyrkoon geistesabwesend hinzu.
    Dyvim Tvar und Rackhir der Rote Bogenschütze blickten Elric fragend an, der am Bett kniete und Cymorils Antlitz anstarrte. Dieses Gesicht nahm einen friedlichen Ausdruck an, und einen schrecklichen Augenblick lang dachte Elric, Prinz Yyrkoon hätte ihn hereingelegt und Cymoril getötet. Aber dann bewegten sich die Lider, und sie schlug die Augen auf, und sie erblickte ihn und lächelte. »Elric? Die Träume. Du bist in Sicherheit?«
    »Ja, Cymoril. Und du ebenfalls.«
    »Yyrkoon.?«
    »Er hat dich geweckt.«
    »Aber du hattest geschworen, ihn zu töten.«
    »Er war genau wie d u in der Gewalt von Zauberkräften. Meine Gedanken waren ganz verwirrt - und das gilt in mancher Beziehung noch immer. Yyrkoon aber hat sich verändert. Ich habe ihn besiegt. Er stellt meine Macht nicht mehr in Frage. Ihn verlangt nicht mehr danach, mich zu verstoßen.«
    »Du bist zu gütig, Elric.« Sie strich sich das schwarze Haar aus dem Gesicht.
    Elric wechselte einen Blick mit Rackhir.
    »Vielleicht bestimmt nicht gerade Güte mein Tun«, sagte Elric nachdenklich. »Vielleicht eher ein Gefühl der Kameradschaft mit Yyrkoon.«
    »Kameradschaft? Du empfindest doch nicht etwa.«
    »Wir sind beide sterblich. Beide waren wir Opfer eines Spiels, das zwischen den Lords der Höheren Welten stattfand. In letzter Konsequenz muß meine Treue dem Artgenossen gelten - und das ist der Grund, warum ich aufhöre, Yyrkoon zu hassen.«
    »Und das ist Güte«, sagte Cymoril.
    Yyrkoon ging zur Tür. »Darf ich gehen, mein Lord Herrscher?«
    Elric glaubte in den Augen seines geschlagenen Cousins ein seltsames Licht leuchten zu sehen. Aber vielleicht war das nur Ergebenheit und Verzweiflung. Er nickte. Yyrkoon verließ das Zimmer und schloß leise die Tür.
    Dyvim Tvar sagte: »Du darfst Yyrkoon auf keinen Fall trauen, Elric. Er wird dich wieder verraten.« Der Lord der Drachenhöhlen war sichtlich beunruhigt.
    »Nein«, antwortete Elric. »Ich bin Herr des Schwertes.«
    Dyvim Tvar setzte erneut zum Sprechen an, dann schüttelte er beinahe bedauernd den Kopf, verbeugte sich und verließ mit Rackhir dem Roten Bogenschützen den Raum. Elric und Cymoril waren allein.
    Cymoril nahm Elric in die Arme. Sie küßten sich. Sie

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