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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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drohte ihn zu verzehren. Sein ganzer Körper zitterte. Er schwitzte, und die Beine drohten unter ihm einzuknicken. Seine Hände waren so schlaff, daß er das Schwert nur mit äußerster Anstrengung zu halten vermochte. Vage Gespinste rührten sich in seiner Erinnerung, etwas, mit dem sich sein Gehirn nicht beschäftigen wollte. War er schon einmal hier gewesen? Das Zittern nahm zu. Ihm drehte sich der Magen um. Trotzdem stolperte er weiter, die Fackel vor sich haltend.
    Das leise, gleichmäßige Dröhnen wurde lauter, und er sah vor sich das Ende des Tunnels und darin eine kleine und beinahe kreisförmige Öffnung. Schwankend blieb er stehen.
    »Der Tunnel ist zu Ende«, flüsterte Rackhir. »Wir kommen nicht durch.«
    Die kleine Öffnung pulsierte in schnellem Rhythmus.
    »Die Pulsierende Höhle«, flüsterte Elric. »Die sollten wir am Ende des Tunnels unter dem Sumpf finden. Das muß der Eingang sein, Rackhir.«
    »Er ist für einen Menschen zu klein, Elric«, sagte Rackhir.
    »Nein.«
    Elric ging zögernd weiter, bis er dicht vor der Öffnung stand. Er steckte das Schwert in die Scheide zurück. Er reichte Rackhir die Fackel und hatte sich, ehe der Kriegerpriester aus Phum ihn zurückhalten konnte, mit dem Kopf voran durch die Öffnung gehechtet, sein Körper glitt hindurch - und die Wände der Öffnung machten Platz und schlossen sich wieder hinter ihm, Rackhir auf der anderen Seite zurücklassend.
    Langsam stand Elric auf. Hier strömten die Wände ein schwaches rosarotes Licht aus, und vor ihm war ein anderer Eingang zu sehen, etwas größer als das Loch, durch das er sich eben gequetscht hatte. Die Luft war warm und schwer, roch salzig. Das Atmen fiel schwer. Der Kopf begann ihm zu dröhnen, sein Körper schmerzte, und er konnte keinen klaren Gedanken oder Entschluß fassen, außer seinen Körper zu zwingen, weiterzugehen. Auf zitternden Beinen hastete er zum nächsten Eingang, während das mächtige gedämpfte Pulsieren ihm immer lauter in den Ohren dröhnte.
    »Elric!«
    Rackhir stand hinter ihm, bleich und schweißüberströmt. Er hatte die Fackel fortgeworfen und war Elric durch die Öffnung gefolgt. Elric fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und versuchte zu sprechen.
    Rackhir kam näher. Elric sagte mit schwerer Zunge: »Rackhir! Du dürftest nicht hier sein.«
    »Ich habe gesagt, daß ich dir helfen würde.«
    »Aye, aber.«
    »Dann helfe ich dir auch.«
    Elric fehlte die Kraft zu weiterem Widerspruch; er nickte nur, drückte mit den Händen die weichen Wände der zweiten Öffnung zur Seite und sah, daß sie in eine Höhle führte, deren Wände in gleichmäßigem Puls schlag erbebten. Und in der Mitte der Höhle hingen ohne jede Stütze zwei Schwerter. Zwei identische Schwerter, riesig, kunstvoll gefertigt, schwarz.
    Und unter den Schwertern, einen siegesgewissen und gierigen Ausdruck auf dem Gesicht, stand Prinz Yyrkoon aus Melnibone, die Hände danach ausstreckend, die Lippen bewegend, ohne daß Worte zu hören waren. Elric war seinerseits nur in der Lage, ein einziges Wort zu sprechen, als er durch die Öffnung stieg und den bebenden Boden der Höhle erreichte.
    »Nein«, sagte er.
    Yyrkoon hörte das Wort und fuhr herum. Entsetzen malte sich auf seinem Gesicht. Er verzog angewidert den Mund, als er Elric erblickte, dann äußerte auch er ein einziges Wort, das zugleich ein Wutschrei war.
    »Nein!«
    Mit großer Anstrengung zog Elric Aubecs Klinge aus der Scheide. Die Waffe aber kam ihm viel zu schwer vor, er konnte sie nicht heben, sie zerrte an seiner Hand, bis die Spitze auf dem Boden ruhte, der Arm schlaff und unnütz an seiner Seite hängend. In tiefen Zügen atmete Elric die schwere Luft ein. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen. Yyrkoon war zu einem Schatten geworden. Die beiden Schwarzen Schwerter, die reglos und kühl in der Mitte der kreisförmigen Höhle standen, zeichneten sich als einzige Umrisse deutlich ab. Elric spürte, daß Rackhir hinter ihm die Höhle betrat und sich neben ihn stellte.
    »Yyrkoon«, sagte Elric endlich. »Die beiden Schwerter gehören mir.«
    Yyrkoon lächelte und griff nach den Klingen. Ein seltsames Stöhnen schien von ihnen auszugehen. Eine dünne schwarze Strahlung schien sie einzuhüllen. Elric sah die in die Klingen geschlagenen Runen und hatte Angst.
    Rackhir legte einen Pfeil auf. Er zog die Sehne bis an die Schulter zurück und zielte auf Prinz Yyrkoon. »Wenn er sterben muß, Elric, sag es mir.«
    »Töte ihn«, sagte Elric.
    Rackhir ließ die

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