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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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bekochen, ansonsten spielten wir vor allem Poker und nahmen Drogen, einen ganzen Monat lang.“ (52)
    The Fox sollte das erste Album von Elton im Rahmen seines Vertrags mit Geffen Records sein, doch von den ersten Tracks, die er David Geffen für das Album schickte, wurden die meisten abgelehnt – was auch ein Grund für Eltons Drogenmarathon in Paris gewesen sein dürfte. Am Ende bediente sich Elton auf The Fox derselben Songtexter wie auf dem Vorgängeralbum 21 At 33. Gary Osborne war verantwortlich für „Breaking Down Barriers“, „Heart In The Right Place“, „Nobody Wins“ und „Chloe“. Bernie Taupin steuerte die Texte für „Just Like Belgium“, „Fascist Faces“, „Heels Of The Wind“ und „The Fox“ bei. Und Elton selbst komponierte zwei Instrumentalstücke: „Carla/Etude“ und „Fanfare“ (mit James Newton Howard).
    „Elton’s Song“, das schwulste Stück auf dem Album, stammte aus der Feder von Tom Robinson. Im Text schwärmt der Sänger von seiner Liebe zu einem anderen Jungen und seiner Sehnsucht nach einer Nacht mit ihm. Dass der provokanteste Song des Albums vom gesellschaftskritischen und stets die Grenzen austestenden Robinson kam, verstand sich ebenso von selbst wie die Tatsache, dass Elton in der Rolle desjenigen aufging, der in einen Klassenkameraden verknallt war.
    Eines der besten Stücke auf der Platte ist „Nobody Wins“, nach dem französischen Lied „J’veux d’la tendresse“ von Janic Prévost, über das Elton während seines Aufenthalts an der französischen Riviera im Sommer 1980 gestolpert war. „Ich stand gerade im Stau auf dem Weg hinaus aus St. Tropez, als sie im Radio den Song spielten“, erzählte Elton. „Obwohl der Text französisch war, lief es mir kalt den Rücken rauf und runter.“ (53)
    Elton gab den Song Gary Osborne und bat ihn, einen englischen Text dazu zu verfassen. Auf der Grundlage der Musik von Jean-Paul Dreau modelte Osborne den Song über die Suche nach dem Glück in eine Ode an eine zerbrechende Ehe um. Elton, den der Text an die gescheiterte Ehe seiner eigenen Eltern erinnerte, sang mit hörbar großem Mitgefühl, und das machte den Song zu einer sehr besonderen Aufnahme.
    „,Nobody Wins‘ ist mein absolutes Lieblingslied von Elton John“, meinte der für die Plattenindustrie tätige Publizist und Journalist David Salidor. „Der Song ist ein verborgenes Juwel und ein Beweis für Eltons Fähigkeiten am Keyboard. Ein echter Klassiker!“ (54)
    Auf den ersten Blick nimmt sich The Fox wie eine willkürliche Sammlung von Songs aus, was ja auch nicht unzutreffend ist. Gleichzeitig jedoch lotet das Album mehrere tief reichende persönliche Themen aus, die Elton sehr am Herzen lagen. Er sang von der zum Scheitern verurteilten Ehe seiner Eltern. Er sang von seiner Liebe zu einem anderen Jungen. Er sang – verschlüsselt – über einen seiner damaligen Lover. Und er sang, in „Heart In The Right Place“, sogar über Betrug.
    Bei der Kritik fiel das von Eltons langjährigem Bekannten Chris Thomas produzierte Album dennoch in Bausch und Bogen durch. Der frühere „Captain Fantastic“, schrieb Steve Pond in der Los Angeles Times , sei zu einem erbärmlichen „Corporal Pretty Good“ verkommen. (55) Robert Palmer von der New York Times kanzelte das Album ab als „mangelhaft, aber mit ein paar Ausnahmen – potenziellen Hitsingles, die handwerklich besser sind als der Großteil des heutigen Radiofutters“. (56) Und Stephen Holden vom Rolling Stone meinte: „Textlich gesehen ist der Höhepunkt von The Fox ,Elton’s Song‘, die in der ersten Person gesungene Erinnerung an einen homoerotischen Jugendschwarm. The Fox klingt weniger nach einem Comeback als nach einer Koda der Glanzzeiten des Pop, als Captain Fantastic den Äther beherrschte und der Champagner in endlosen Strömen floss.“ (57)
    In Großbritannien erreichte die LP Platz 12, in den USA Platz 21 und in Deutschland Platz 34. Von den drei Singleauskopplungen kamen „Nobody Wins“ in den USA auf Platz 21 und in Großbritannien auf Platz 42 und „Chloe“ auf Platz 34 der US-Charts, während es „Just Like Belgium“ nirgendwo in die Hitlisten schaffte.
    Zur selben Zeit tobte hinter den Kulissen ein Kampf zwischen Eltons alter Plattenfirma MCA und seinem neuen Label Geffen Records. Als The Fox auf Geffen Records herauskam, behauptete MCA, Elton müsse ihnen noch eine Platte liefern, um seinen Vertrag zu erfüllen. Daraufhin schickte Elton MCA alle sechs Sessions, die er

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