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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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1977 mit Thom Bell aufgenommen hatte, und erklärte damit seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der Plattenfirma für erfüllt. MCA fand das gar nicht lustig und weigerte sich, die sechs Tracks (von denen drei bereits erschienen und drei noch unveröffentlicht waren) als „Album“ anzuerkennen. Nach langwierigen juristischen Rangeleien blieben die Rechte an allen mit Thom Bell produzierten Songs bei MCA, und nachdem die zeitlichen Beschränkungen aus dem Originalvertrag abgelaufen waren, stand es Elton frei, weiter für Geffen aufzunehmen.
    Angesichts des Todes seines Freundes John Lennon, seiner Beziehungsprobleme, seiner Paranoia, der wenig befriedigenden Ergebnisse der Haartransplantationen und des eskalierenden Kokainkonsums wundert es einen nicht, dass es Elton John 1981 nicht sonderlich gut ging. Aus diesem Grund beschloss er auch, in jenem Jahr kein Konzert zu geben, geschweige denn auf Tour zu gehen. Doch dann kam das Angebot zu einem Gig, das zu verlockend war, als dass er es hätte ausschlagen können: Prinz Andrew wurde am 19. Juni 1981 21 Jahre alt, und Elton wurde eingeladen, auf der Geburtstagsfeier am darauffolgenden Tag auf Windsor Castle zu spielen.
    Elton mochte sich noch so mies fühlen und sich noch so tief in seinem selbst auferlegten Exil in Woodside vergraben haben, die Bitte der Royal Family, sie mit seiner Anwesenheit zu beehren, konnte er unmöglich ausschlagen. Dieser Entscheidung verdankte er eine der, wie er selbst meinte, surrealsten Erfahrungen seines Lebens. „Als ich ankam, war niemand da außer der Tanzkapelle und Lady Diana“, erzählte er. „Diana und ich tanzten allein zwanzig Minuten lang Charleston. Dann kam Prinzessin Anne und forderte mich zum Tanz auf. Was hätte ich sagen sollen? ,Nein, scheren Sie sich zum Teufel!’? Die Kapelle spielte Disco, die so leise war, dass man sie kaum noch hörte. Wir tanzten noch, als plötzlich die Queen mit ihrem persönlichen Diener dazukam und fragte, ob wir etwas dagegen hätten, wenn sie mittanzte. Genau in dem Moment wechselte die Musik zu Bill Haleys ,Rock Around The Clock‘. Und so tanzte ich zu ,Rock Around The Clock‘ mit der Königin von England.“ (58)
    Das war der Beginn von Eltons enger Beziehung zur britischen Königsfamilie. Anfangs kam er sich zwar ein wenig wie ein Außenseiter vor, doch es dauerte nicht lange, bis er zu ihrem gesellschaftlichen Kreis gehörte. Besonders angetan hatte es ihm die junge Verlobte von Prinz Charles, Diana Spencer, die nur wenige Wochen später in der Märchenhochzeit des Jahrzehnts seine Frau wurde. Elton war so beeindruckt von Diana, dass er gemeinsam mit Bernie den Song „Princess“ schrieb und für sein nächstes Album aufnahm.
    Ende 1981 machte sich Elton daran, sein zweites Album für Geffen – und sein dreiundzwanzigstes insgesamt – zu produzieren: Jump Up! Eigentlich hatte Elton in Paris aufnehmen wollen, aber als das nicht klappte, wurde das Projekt ins Air Studio auf der Karibikinsel Montserrat verlegt. (59)
    Auf Jump Up! finden sich zwar mehrere eindrucksvolle Tracks, aber wie schon zuvor 21 At 33 und The Fox hörte es sich mehr nach einem Flickenteppich divergierender Stile als nach einem kohärenten Ganzen an. Auch mit diesem Album erweiterte Elton sein Repertoire an Gastkünstlern, indem er seinen ersten Song mit Tim Rice einspielte. Zuvor hatte Rice zusammen mit Andrew Lloyd Webber eine Reihe höchst erfolgreicher Broadway-Musicals auf die Beine gestellt, darunter Jesus Christ Superstar , Evita und Joseph And The Amazing Technicolor Dream Coat. „Legal Boys“, einen Song über eine hässliche Scheidung, hatte er ursprünglich auch für ein Projekt von Webber geschrieben. Als der sich aber für einen anderen Songtexter entschied, bot Elton Rice an, die Musik zu dem Text zu schreiben.
    Bernie Taupin schrieb die Texte für fünf Songs auf Jump Up!, und zwar „Spiteful Child“, „I Am Your Robot“, „Where Have All The Good Times Gone“, „All Quiet On The Western Front“ und „Empty Garden (Hey Hey Johnny)“,Gary Osborne für vier Lieder: „Dear John“, „Ball And Chain“, „Princess“ und „Blue Eyes“.
    Der größte Hit auf Jump Up! war das stimmungsvolle „Blue Eyes“, ein Song über Eltons damaligen Liebhaber. „Elton hatte was mit einem süßen Kerl namens Vance, der später leider an Aids starb“, erklärte Gary Osborne. „Vance war ein absoluter Fan von David Bowie, was von Anfang an ein wichtiger Punkt in der Beziehung zwischen den

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