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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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suchen hatten, und so wundert es nicht, dass sie schnell die Freunde entdeckten, obwohl nur deren Köpfe zu sehen waren. Heftig winkend deuteten sie mit der Hand auf Elwin und seinen Freund.
    Der Steuermann legte Ruder und feuerte seine Leute noch lauter an. Die Bogenschützen erhoben sich, doch da verschwand das Floß wieder im Dunst. Die Nebelkinder waren zurück.
    »Immer wieder kommen Helfer, die gegen Bezahlung für die Orlanden arbeiten«, sagte eines. »Wir müssen wissen, auf welcher Seite ihr steht.«
    Groohi schnaubte vor Wut. Elwin antwortete schnell, bevor der Freund allzu heftig seinen Ärger zum Ausdruck brachte.
    »Wir sind Kundschafter. Königin Mala erreichte eine Nachricht, die ihr Sorgen bereitet. Sie muss wissen, was hier geschehen ist. Habt ihr sie um Hilfe gebeten?«
    Kaum hatte er die Frage gestellt, zischten Pfeile durch die Luft.
    »Verflucht!«, schimpfte Groohi. »Ich will endlich raus aus diesem See.«
    Die Nebelkinder blickten einander fragend an, dann begannen sie zu flüstern. Ein Gesicht nickte, danach verschmolzen die anderen mit dem Nebel.
    »Wir haben keine Nachricht an Königin Mala geschickt«, hauchte es, während es sich langsam rückwärts bewegte und die beiden aufmerksam ansah.
    »Folgt mir! Seid unbesorgt, ich begleite euch zum Ufer. Meine Schwestern spielen solange mit den Starks«, erklärte sie. »Wisst ihr, einerseits mögen wir die Orlanden. Sie haben den Damm gebaut und das Wasser zu einem großen See aufgestaut. Andererseits verabscheuen wir sie, da die Arbeiter von morgens bis abends Krach machen. Sie zwingen uns, in der Tiefe zu schlafen, obwohl wir so gerne im warmen Sonnenlicht ruhen.«
    Ein weiteres Kommando hallte über den See. Pfeile schlugen ins Wasser oder blieben im nahen Wald mit einem Knall in einem Baum stecken. Das Nebelgesicht sah lächelnd in Richtung des Floßes.
    »Meine Schwestern vergnügen sich. Soviel Spaß hatten sie schon lange nicht mehr.«
    Erleichtert sah Elwin die ersten Bäume des Waldes, deren Äste weit über das Wasser ragten. Das rettende Ufer musste nahe sein. Groohi spürte als Erster festen Boden unter den Füßen und watete an Land. Erschöpft setzte er sich auf das feuchte Ufer, streifte mit beiden Händen die Nässe aus den Haaren, vom Gesicht und schimpfte leise vor sich hin.
    Das Nebelgesicht wartete bereits. Ungeduldig blickte es auf den See.
    »Ich werde euch nun verlassen«, sagte es. »Meine Schwestern rufen mich. Sie sagen, es sei lustig. Passt auf, die Starks sind ständig im Wald unterwegs. Man weiß nie, wo sie sind.«
    Bevor die Freunde danken konnten, war das Gesicht verschwunden und mit ihm der Nebel. Das Nebelkind hatte sie zum Waldrand unweit der kleinen Siedlung geführt. In der Mitte des Sees lag eine dichte Nebelbank, aus der Rufe und Ruderschläge ertönten.
    Groohi zeigte breit grinsend auf das Wasser.
    »Geschieht den Halunken recht«, sagte er und deutete auf die Hütten. »Lass uns dorthin verschwinden, bevor die Gauner uns entdecken. Vielleicht finden wir einen Hinweis auf die Bewohner.«
    Elwin nickte. Zusammen drehten sie sich um - und erschraken fast zu Tode. Vor ihnen standen drei fremde Wesen.

Sina
    Die drei Wesen waren so groß wie Elwin. Braune Augen schauten grimmig aus ihren runden grau behaarten Gesichtern. Auffällig lange Zähne standen über den Unterlippen. Ihre schwarzen Nasenspitzen zuckten, sie hatten sogar Barthaare.
    »Die sehen ja wirklich aus wie Hasen«, murmelte Groohi. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Solche Typen habe ich in Maledonia noch nie gesehen.«
    »Halt den Mund!«, herrschte die Gestalt in der Mitte Groohi an. »Du sprichst, wenn ich es dir gestatte.«
    Elwin hatte keinen Zweifel, dass sie die Anführerin war. Wie ihre Begleiter auch, hielt sie ein kleines Messer in der Pfote. Die drei standen aufrecht. Die Arme waren kurz, die Beine auffällig lang. Sie trugen hellgraue Hosen und lange dunkelgraue Jacken, eine Art Uniform, mit einem roten Halstuch.
    »Genor, pass auf! Und du, Batto, sieh nach, ob sie bewaffnet sind«, befahl sie.
    Der Angesprochene steckte sein Messer in den Gürtel und setzte einen Fuß vor. Das war zu viel für Groohi.
    »Wage nur nicht, deine Pfoten an mich zu legen«, knurrte der. »Ich bin stinksauer und kann mich nicht erinnern, dir erlaubt zu haben, mich anzufassen.«
    Auch Batto, der, wie sich später herausstellte, noch nie einem Troll begegnet war, entging nicht der Ernst, der in Groohis Stimme lag.
    Elwin versuchte, die Anspannung

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