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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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warten. Er hat uns hierher geschickt und wird alles versuchen, um uns herauszuholen. Er und unsere Leute werden Fofenda und ihren Biestern zum Opfer fallen.«
    Diesmal schüttelte Elwin den Kopf. »Du irrst dich. So dumm ist er nicht. Es ist noch ein Tag und eine halbe Nacht Zeit. Sie können die Schatzkiste noch finden. Groohi, noch ist nichts verloren.«
    »Ganz genau!«, stimmte Pletomuk ihm zu. Er war aus dem Wasser gestiegen. Die beiden hatten ihn nicht bemerkt.
    Ihr Retter war schmutzig braun. Die herabfallende Erde hatte das Wasser seines Körpers gefärbt. Pletomuks Mund kam und verschwand ständig aus dem Gesicht. Seine Augen waren stumpf. Er sah immer wieder nach oben, stieg zweimal ins Wasser und blickte zum Schacht hinauf.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, sagte er plötzlich. »Ich musste den zwei Trollen an den Seilen die Luft aus ihren Lungen nehmen.« Sein Mund zuckte. »Hier unten hörte ich alles, euren Kampf auf dem Weg nach draußen, die zwei, die euch herauszogen und die anderen, die später kamen. Ich wartete, hoffte, ihr würdet einen Weg finden, aber es war aussichtslos, die Übermacht zu groß.« Er seufzte unglücklich auf.
    »Zwei Leute haben sie verloren, ich habe sie ihnen genommen«, fuhr er fort. »Es ist schrecklich. So etwas habe ich niemals zuvor tun müssen. Ich überlasse es sonst anderen, gegeneinander zu kämpfen, Sieger und Besiegte auszumachen. Ich musste mich aber jetzt einmischen, um euch und den Feen zu helfen. Die lange dunkle Zeit ohne Feen möchte ich nicht noch einmal erleben. Versteht ihr?«
    »Die Kerle haben es nicht anders verdient«, brummte Groohi, stand auf, sah zur Höhlendecke und schrie: »Ihr werdet zugrunde gehen, ihr verfluchten Mistkerle!« Er schimpfte noch eine Weile, ließ Ärger und Wut über das Geschehene heraus. Schließlich setzte er sich auf den Boden.
    Elwin ging zum Brunnenschacht und blickte hinauf. Das schwarze Loch hing über ihm im Gestein. Kein Lichtstrahl stieß in die Tiefe vor. Die Luft roch nach frischer Erde, immer wieder prasselten kleine lose Steine herab. Pletomuk war kräftig, beherrschte das Wasser, vielleicht konnte er ...
    »Ich weiß, wie wir herauskommen!«, rief Elwin so laut, dass seine Freunde einen kleinen Satz machten. Leiser sagte er: »Pletomuk lässt das Wasser steigen und drückt die Erde im Brunnenschacht einfach weg.«
    Der Angesprochene blickte in den schwarzen Schacht und verzog die Mundwinkel.
    Elwin wollte seine Antwort nicht hören. »Schon gut«, sagte er, »es war nur eine Idee.«
    »Sie zerstörten nicht nur den Brunnen«, erklärte Pletomuk, »sie brachen auch Steine und rollten einen schweren Brocken darauf. So viel Kraft habe ich nicht, dann könnte ich auch einfach ein Loch durch die Höhlendecke stoßen.«
    Elwin sah zu Groohi, der am Tisch mit den vielen Geschenken stand und lustlos ein Kunstwerk betrachtete. Er wollte ungestört sein. So nahm Elwin einen Holzkübel, drehte ihn um und setzte sich. Er dachte an seine Freunde zu Hause, an Leila und Karl, an Bossi, Kitty, Nico und die beiden Kröten. Bossi wünschte sich ihn als Nachfolger und fürchtete, er kehre nicht mehr zurück. Vielleicht gab es ja bald keine wundervollen Kuscheltiere mehr, so wie man sie von den Kuscheltiermachern kannte. Elwin stand auf, diese Gedanken raubten ihm die letzte Hoffnung. Er spitzte die Ohren und lauschte. Die Angreifer waren abgezogen, feierten wohl ihren Sieg und sahen sich bestimmt schon als die neuen Herrscher Maledonias.
    »Warum möchtet ihr eigentlich durch Fofendas Wald mein Reich verlassen?«, fragte Pletomuk.
    »Was soll das heißen?«, gab Groohi bissig zurück. »Wir sind gefangen. Es gab nur einen Zugang, und der ist zerstört.«
    Pletomuk lächelte breit. »Oh nein, mein Freund, du irrst. Es gibt noch einen zweiten Weg nach draußen.«
    Groohi stellte eilig einen Leuchter auf den Tisch zurück, seine Augen glänzten wieder. »Du meinst, wir kommen hier wieder heraus?«, fragte er unsicher.
    »Klar!«, erwiderte Pletomuk. »Die Feen brauchen jeden, der kämpfen kann.«
    »Wohin führt denn der andere Weg?«
    »Direkt zum Fluss. Aber zuvor werde ich euch ein besonderes Wasser zu trinken geben.« Er ging zu einem kleinen Fass, füllte zwei Becher und kam damit zurück.
    »Trinkt das hier. Das Wasser des Vergessens löscht schon bald eure schrecklichen Erlebnisse und ihr werdet nicht mehr daran denken.« Er reichte Groohi den Becher und sagte: »Gute Wasser heilen beinahe alles. Deine Schulter wird bald

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