Email ans Universum (German Edition)
genau das, was jedem verfluchten Ding geschieht, das zu beharrlich und stachelig ist, um gänzlich exkommuniziert werden zu können. Wie Josiah Warren anmerkte: „Es ist gefährlich, neue Sachen allzu schnell zu verstehen.“ Beinahe immer haben wir sie nicht verstanden. Wir haben sie getötet und mumifizieren die Reste.
Ein Monopol auf die Bedeutung von Kommunikation zu besitzen, definiert die herrschende Elite wahrscheinlich präziser als das bekannte Marxsche Rezept eines „Monopols auf die Produktionsmittel“. Seit Menschen ihr Nervensystem durch Kommunikationskanäle wie z.B. das geschriebene Wort, Telefon, Radio, TV, Internet usw. weiterentwickeln, kontrollieren diejenigen, die diese Medien kontrollieren, auch einen Teil des Nervensystems eines jeden Gesellschaftsmitglieds. Der Inhalt dieser Medien wird Teil des Inhaltes jedes einzelnen Verstandes.
In ungebildeten Gesellschaften sind Tabus über das gesprochene Wort zahlreicher und drakonischer als in jeder fortgeschritteneren Gesellschaft.
Mit der Erfindung der Schriftsprache – Hieroglyphen, ideographische oder alphabetische Systeme – wurden die Tabus dann auf dieses Medium übertragen. In diesen Systemen wird sich weniger darum gesorgt, wovon die Leute sprechen, und mehr darum, worüber sie schreiben. (In einigen der ersten Kulturen, die eine Schriftsprache entwickelten, so wie z.B. in der Kultur der alten Ägypter und Mayas, wurde das Wissen über die Hieroglyphen als religiöses Geheimnis behandelt, das lediglich den Hohepriestern und der königlichen Familie vorbehalten war.)
Der gesamte Prozess wiederholt sich endlos: Jeder weitere Entwicklungsschritt in der Kommunikationstechnologie wird stärker tabuisiert als die vorangegangenen. In Amerika hört man heutzutage selten, dass jemand für gesprochene Obszönitäten oder Blasphemie bestraft wird. Es gibt allerdings immer noch die strafrechtliche Verfolgung von Literatur, in zunehmendem Maße interpretieren höhere Gerichte die Gesetze jedoch auf liberale Weise und Schriftsteller fühlen sich so sicher, dass sie nahezu über alles schreiben können. Die Filmwirtschaft wächst auf ähnlich dezentralisierte Weise wie die Literatur, obwohl auf diesem Gebiet immer noch hitzige Gefechte stattfinden. Fernsehen, das neueste Medium, bleibt noch in steinzeitliche Tabus verpackt. (Wenn ein TV-Experte eine Majestätsbeleidigung gegenüber dem dominanten Männchen begeht, einem gewissen Richard Nixon, dann wird dieser Übertritt sehr schnell von einem seiner Gefolgsleute gemeldet und der gesamte Stamm – außer der anders denkenden Minderheit – schreit nach Einhaltung der Tradition.) Wenn sich nun ein effizienteres Medium entwickelt (Internet?), werden sich die Tabus des Fernsehens zurückentwickeln.
Alter Mann auf dem Balkon
Ansichten der Monterey Bay #18
Grey and pastel pink –
A water-color painting –
This light before dawn.
Grau und Pastellrosa –
Ein Wasserfarbengemälde –
Dieses Licht vor dem Morgengrauen.
Die Montage der Cyber-Revolution
Geschrieben in Los Angeles, 1989
1954: Bard College, Annandale-on-the-Hudson, NY … Es war das erste Mal, dass ich Buckminster Fuller sprechen hörte. Er sagte, dass wir in den späten 80ern alle in einer „Eine-Stadt-Welt“ leben würden. 1988 „lebte“ ich dann angeblich in Los Angeles, doch in diesen 12 Monaten besuchte ich Maui, San Jose (2x), Berkeley, San Diego, Vancouver, Seattle (3x), Phoenix, Boulder, Dallas (2x), Philadelphia, Wilmington, New York (2x), Boston, und in Übersee besuchte ich Dublin, Berlin, Hamburg, Heidelberg, Frankfurt, München, Bern und Wien.
Ich nehme nicht gerade an, dass dieses Reisetagebuch viele Leser von Mondo 2000 beeindrucken würde. Und wenn ich mir 1954 wieder in Erinnerung rufe, bin ich immer noch über den Wandel erstaunt, der seitdem stattgefunden hat. Obwohl viele Leute mit dem Begriff „Jet-Setter“ irgendwie immer noch Millionäre meinen, sind die meisten Leute, die um die Welt reisen, nicht auch gleichzeitig steinreich. Sie haben das Reisen einfach neu definiert.
Im Laufe der Evolution „reiste“ das durchschnittliche Säugetier nicht weiter als 20 Kilometer von seinem Geburtsort weg. Im Laufe der Menschheitsgeschichte reiste die durchschnittliche Person nicht weiter als 20 Kilometer von seinem/ihrem Geburtsort weg … (Quelle: Sociobiology , Edwin Wilson).
Seit 1900 steigerte sich die Reisegeschwindigkeit um den Faktor 100; bekannte Energiequellen mit dem
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