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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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verblüfft. »Aber woher weißt du … ?«
    »Von deinem Bruder.«
    »Michael?! Er ist hier?« Angst stieg in ihr auf. Sie hatte gedacht, er sei in Sicherheit. Wenn er gekommen war, um sie zu retten, und er befand sich nun selbst in Gefahr …
    »Nein, er hat schon eine Bootsladung Kinder ans Ufer gebracht. Er sagte, er käme zurück. Hast du die Explosion am Damm gehört? Eine riesige Wassersäule ist in die Luft gespritzt.«
    »Ja«, sagte Kate und flehte innerlich – begleitet von einem leichten Schuldgefühl –, dass Michael nicht zurückkehren möge.

    »Es knackt und knarrt die ganze Zeit. Das macht den Kleinen Angst.« Er nickte zu Dr. Pym. »Ist er tot?«
    »Nein. Er will einfach nicht aufwachen.«
    »Was ist mit der Hexe?«
    »Die ist da drin. Tot, glaube ich.«
    Das Gesicht des Jungen verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Echt? Dann wird wohl alles gut, was?«
    Kate zögerte. Sollte sie ihm erzählen, was das für eine Explosion war? Was das Knacken und Knarren bedeuteten? Konnte sie ihm vertrauen oder würde er die Kinder nur noch mehr in Panik versetzen?
    Sie bekam keine Gelegenheit mehr, eine Entscheidung zu treffen.
     
     
    Emma hatte einen Plan. Und der ging ungefähr so: Sie musste Dr. Pym finden und ihn zwingen, alles in Ordnung zu bringen. Von diesem einen Gedanken beseelt, rannte sie in einer Art Humpelschritt am Rand der Schlucht entlang. Ihr Knöchel schmerzte unbändig.
    Sie tat ihr Bestes, um die infernalischen Geräusche des berstenden Damms zu ignorieren, und schob auch ihre Angst um Gabriel beiseite, der – verwundet und geschwächt wie er war – gegen das Ungeheuer kämpfte, das die Gräfin auf die Welt losgelassen hatte.
    Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass er immer noch am Leben war. Und wenn sie Dr. Pym fand, würde alles gut werden.
    Es gab nur ein Problem. Als sie sich der Mündung der Schlucht näherte, hörte sie das Schreien und Klagen, das über den See schallte. Entsetzt erkannte Emma, dass die Kinder noch immer
auf dem Schiff waren. Das bedeutete, dass Kate auch noch dort war. Vielleicht auch Michael. Ganz sicher aber Dr. Pym.
    Also musste auch sie dorthin.
    Im Dorf gab es bestimmt Boote, und so machte sie sich auf den Weg über die schmale Brücke, die über die Schlucht verlief. Sie hastete mit gesenktem Kopf voran und schaute nicht, wohin sie lief.
    Plötzlich prallte sie mit voller Wucht gegen etwas Weiches und landete mit einem Rums auf dem Rücken. Sie rappelte sich auf, voller Furcht, mit einem Kreischer zusammengestoßen zu sein, als sie plötzlich eine Stimme hörte.
    »Alles in Ordnung? Ich habe dich nicht gesehen.« Eine Hand half ihr auf. »Ich habe die Explosion gehört und dachte mir, ich mache ein paar Fotos. Tut mir leid, aber ich habe gerade in die andere Richtung geschaut.«
    Es war Abraham. Um seinen Hals hing der Fotoapparat. Er starrte sie an.
    »Du bist eins der Kinder, denen ich zur Flucht verholfen habe. Was machst du denn hier?!«
    Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. »Gabriel steckt im Damm und kämpft gegen ein Ungeheuer. Das ganze Ding kann jeden Moment auseinanderbrechen! Ich muss zu Dr. Pym. Die Kinder sind immer noch auf dem Schiff …«
    »Immer langsam! Wer ist Gabriel? Wer ist Dr. Pym? Und was für ein Ungeheuer?«
    »Nein, hören Sie zu! Die Kinder sind immer noch auf dem Schiff! Wir müssen …«
    »Warte mal – du sagst, die Kinder sind auf dem Schiff der Hexe?«
    »Ja! Verstehen Sie doch endlich! Sind Sie taub oder was?«

    »Wir müssen sie da rausholen. Wenn der Damm bricht …«
    »Was Sie nicht sagen! Genau das wollte ich doch gerade tun, als Sie mir in den Weg gekommen sind! Dafür brauche ich doch Dr. Pym!«
    »Also, ich kenne keinen Dr. Pym, aber wir müssen Rettungsboote zu Wasser lassen. Wir müssen die Kinder in Sicherheit bringen.«
    Bitte schön, dachte Emma, tun Sie das. Aber sie brauchte sofort ein Boot! Und sie hatte schon den Mund aufgemacht, um Abraham genau das zu sagen, als hinter ihr ein kreischendes Knirschen und Bersten ertönten, wie sie es noch nie vernommen hatte.
    Emma drehte sich um.
    Abraham keuchte auf. »Lieber Gott!«
    Der Damm faltete sich nach außen, brach in der Mitte auf, und als das dunkle Wasser mit Macht hindurchschoss, löste sich eine ganze Hälfte und wurde davongerissen. Emma stürzte zum Geländer und schrie den Namen ihres Freundes in die Nacht. Für Abraham, der nicht begriffen hatte, was sie ihm von Gabriel, Dr. Pym oder dem Ungeheuer im Damm erzählt hatte, der aber mit

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