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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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Arme von seinem Hals und schob sie auf die Tür zu. »Geh! Sofort!«
    Zitternd gehorchte Emma, wobei sie sich für jeden Schritt hasste. An der Tür angekommen, schaute sie zurück. Gabriel hatte sich zu dem Untier umgewandt. Er besaß keine Waffen.
Als das Monstrum ihn angriff, sprang er ebenfalls vor und packte seinen Gegner. Gemeinsam stürzten sie in die Tiefe und verschwanden in der Dunkelheit.
    Nur Sekunden später taumelte Emma am Rand des Abgrunds entlang. Die Tränen strömten ihr über das Gesicht, und sie sagte sich ein ums andere Mal: Er ist Gabriel, er kommt zurück, er ist Gabriel, er ist Gabriel …
     
     
    Als Michael mit den Kindern das Ufer erreichte, wurden sie von einer Gruppe von Männern und Zwergen erwartet, die die gleiche »Abkürzung« wie Dr. Pym genommen hatten.
    »Los doch, zieh das Boot an Land!«, rief eine vertraute Stimme. »Pass doch auf! Ach, verdammt, ich mach es selbst!«
    König Robbie packte das Heck des Boots und zog es mit der Hilfe von einigen Zwergen und Männern an Land. Erst als die Männer die Kinder eins nach dem anderen aus dem Boot hoben, ließ Michael die Ruder los. Er war noch nie in seinem Leben so müde gewesen. Der Schmerz zog sich über seine Schultern bis hinunter zu seinem Rücken und er konnte kaum noch die Arme heben. Er wollte aus dem Boot steigen und fiel prompt bäuchlings auf das Kiesufer.
    »Immer langsam, Junge, du bist ja ganz erledigt!«
    Es war Wallace. Er stellte Michael auf die Füße und stützte ihn, als ob er Angst hätte, dass er ein zweites Mal umkippen würde. Robbie und Stephen McClatterys Vater traten zu Michael.
    »Da drüben … sind noch mehr Kinder.«
    »Wie viele?«, wollte Robbie wissen. »Nun rede schon!«
    »Mindestens dreißig. Und … Dr. Pym und Kate. Dr. Pym hat die Kreischer erledigt. Was mit der Gräfin ist, weiß ich nicht.«

    Immer mehr Männer und Zwerge versammelten sich am Ufer.
    »Wir müssen sie holen!«
    »Lasst das Boot zu Wasser!«
    »Ruhe, verdammt noch mal!«, brüllte Robbie. »Ihr habt doch alle die Explosion gesehen. Und ihr könnt den Damm knacken und knarren hören. Er wird brechen, noch ehe ihr die Hälfte des Wegs zurückgelegt habt!«
    »Was sollen wir denn tun? Die Kinder sterben lassen?«
    »Natürlich nicht! Aber wir müssen unsere Köpfe benutzen! Wie kommen wir rechtzeitig dort hinüber, ohne dass wir alle in die Tiefe gerissen werden, wenn der Damm bricht? Das ist die Frage, verflixt noch mal!«
    Männer und Zwerge fingen an, zu schreien und durcheinanderzureden. Einige hatten irgendwelche Ideen, andere verfluchten die Gräfin, wieder andere erklärten, es sei ihnen egal, ob sie in die Schlucht gespült würden, sie wollten nur ihre Kinder retten ; der Tumult ging hin und her, während Robbie und Stephen McClatterys Vater wieder und wieder um Ruhe baten.
    Michael betrachtete das Schiff der Gräfin, das ruhig und friedlich auf dem See lag. Vom Damm erklangen ein Ächzen und Stöhnen, wie von einem riesigen Tier, das Schmerzen litt.
    Und dann dämmerte es ihm. Er sah, wie es gemacht werden musste, und ihm war klar, dass er der Einzige war, der die Kinder retten konnte. Und er rannte los.
    »He! Junge! «, rief Wallace. »Wo willst du denn hin?«
    Aber Michael rannte einfach weiter.
     
     
    Vor der Kajüte schrien die Kinder. Drinnen lag Dr. Pym und wachte nicht auf. Egal wie oft Kate ihn schüttelte und rief, er
lag einfach reglos da. Schließlich legte sie ihm das Buch auf die Brust, packte ihn unter den Achseln und schleppte ihn nach einem letzten Blick auf den leblosen Körper der Gräfin durch die Tür hinaus und von da aus aufs Deck, wobei sie sich jedes Mal im Stillen entschuldigte, wenn er sich irgendwo den Kopf stieß.
    An Deck war die Hölle los.
    Verängstigte Kinder rannten schreiend durcheinander. Zweimal wurde Kate einfach umgeworfen. Das Kind, mit dem sie zusammengestoßen war, stand jedes Mal auf und rannte in die Richtung davon, aus der es gekommen war. Zu beiden Seiten des Sees loderten Fackeln und viele der Kinder standen an der Reling und riefen in die Dunkelheit hinein nach ihren Müttern und Vätern.
    Kate blickte sich entgeistert um. Wie waren die Kinder freigekommen ? Wo waren die Kreischer? War Dr. Pym dafür verantwortlich ? Aber gleich darauf sagte sie sich, dass nichts davon eine Rolle spielte. Das einzig Wichtige war die Frage, wie sie all diese Kinder von Bord schaffen konnte.
    »He!« Stephen McClattery hastete auf sie zu. »Ist das der Zauberer?«
    »Ja«, sagte sie

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