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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: INDIA GREY
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bisschen wie ich! Er war … immer derselbe. Verlässlich, berechenbar … der geborene Kronprinz!“
    „Und das bist du nicht?“
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Egal, wie sehr ich mich auch bemühe, das Geflecht an Lügen und Intrigen zu akzeptieren, das offenbar untrennbar mit dieser Aufgabe verbunden ist, will mir nicht gelingen. Ich habe einfach keine Übung darin.“
    „Musst du denn unbedingt der nächste König werden? Kannst du nicht einfach …“
    „Was, weglaufen?“, fragte er schroff. „Das ist absolut keine Option. Ebenso wie du habe ich es leider aufgeben müssen, an das Märchen von der großen Freiheit zu glauben, und werde mich der Realität stellen, egal, was es mich kostet.“
    Emily schluckte und fragte sich, ob Luis wusste oder auch nur ahnte, dass er damit ihre geheimsten Wünschen und Träume platzen ließ.
    „Wenn das so ist, dann gibt es nur eine Lösung“, sagte sie leise. „Ignoriere deine falschen Ratgeber und sei einfach du selbst. Ich bin von ganzem Herzen überzeugt, die Bevölkerung von Santosa wird deine Integrität und deine aufrichtige Persönlichkeit auf Dauer zu schätzen wissen. Vielleicht ist es an der Zeit für einen neuen König, einen mit neuen Ideen und einem Herzen voller Leidenschaft. Wenn du dich nicht verstellen musst, bist du brillant und wirst jeden überzeugen … so wie mich“, endete sie fast enthusiastisch.
    Mit jedem Wort, das sie sprach, gewann Emily zunehmend Luis’ Aufmerksamkeit.
    Was sie anfasst, dem widmet sie sich voller Leidenschaft, von ganzem Herzen und mit ganzer Seele, hörte er Oscar sagen.
    Könnte ich das doch auch von mir behaupten oder Emily wenigstens an meiner Seite haben, wenn ich schon König werden muss, schoss es ihm durch den Kopf.
    „Dann dürfte ich aber auch nicht mehr schlafen, mit wem ich wollte“, flüchtete Luis sich in Sarkasmus, wie immer, wenn er sich in die Enge getrieben fühlte.
    Da dies nur in Ausnahmefällen und immer seltener geschah, traf es Emily auch nicht wirklich. „Das hättest du an dem Tag, als wir uns das erste Mal begegneten, nicht gesagt“, ging sie deshalb auf seinen Ton ein.
    „Nein“, murmelte er rau. „Aber seit jenem Tag hat sich mein Leben auch grundlegend geändert. Ich habe mich verändert. Es … es war allein meine Schuld!“
    Er schrie die Selbstanklage förmlich heraus, und Emily fühlte, wie ihr Blut gefror.
    „Was meinst du damit?“
    „Ich hätte damals zu der Preisverleihung gehen müssen, zu der Rico und Christiana an dem Unglücksabend geflogen sind. So wie es auch meine Aufgabe am Vormittag gewesen war, als Teil der Jury die neue Miss Santosa zu küren … ein ganz besonders hübsches, aufreizendes Ding und so unglaublich dankbar!“
    Er spie die Worte förmlich voller Selbstverachtung aus.
    „Ich rief Rico vom Jacuzzi in der Honeymoon-Suite eines Nobelhotels aus an und bat ihn, an meiner Stelle zu der Abendveranstaltung zu gehen.“
    „Oh, Luis …“
    „Nein, bitte … sag nichts! Dazu gibt es einfach nichts zu sagen.“ Er leerte die Weinflasche mit einem großen Schluck und warf sie angewidert von sich. „So, jetzt weißt du es. Ich habe meinen eigenen Bruder und seine Frau umgebracht und damit eine ganze Familie zerstört! Meine Familie!“
    Emily war aufgestanden und hinter ihn getreten. Sanft legte sie ihre Arme um Luis’ Hals und bettete ihre Wange auf sein zerrauftes Haar. „Du hast sie nicht umgebracht, Luis.“
    „Nicht mit meinen eigenen Händen, aber ich trage die Schuld an ihrem Tod. Und genau so wird es auch Luciana sehen, wenn sie erst alt genug ist, um es zu begreifen. Darum habe ich mich von ihr ferngehalten. Ich konnte ihre Nähe nicht ertragen. Ich habe sie um ihr Leben betrogen und …“
    „Nein, das hast du nicht“, unterbrach Emily ihn energisch. „Ich den letzten Wochen hast du ihr mehr Wärme und Zuneigung entgegengebracht als in den ganzen Jahren seit ihrer Geburt. Du bist ihre Familie und ihre Zukunft. Und sie liebt dich.“
    „Sag so etwas nicht! Ich verdiene deine freundlichen Worte nicht“, stöhnte er.
    „Aber es ist die Wahrheit. Was geschehen ist, war einer dieser schrecklichen Schicksalsschläge, die jedem Menschen widerfahren können. Darüber hat niemand die Kontrolle. Das Einzige, was zählt, ist, wie man mit den Folgen umgeht. Und du bist durch diese Tragödie zu dem ernsthaften, verantwortungsbewussten und mitfühlenden, starken Mann herangereift, den Luciana von ganzem Herzen lieben gelernt hat … und ich

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