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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: INDIA GREY
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weltgewandt …
    Bis zu dem Moment, als sie den taxierenden Blick dieser faszinierenden goldbraunen Augen spürte. Ab da war alles anders gewesen.
    In ihrem Zimmer angekommen, warf Emily die Tür hinter sich zu und lehnte sich schwer atmend dagegen. Im Halbschatten wirkten die sonst so vertrauten Möbel und Gegenstände fremd und bedrohlich. Trotzdem machte sie kein Licht. Stattdessen trat sie ans Fenster.
    Der weitläufige Garten unter ihr mit dem beleuchteten Pavillon und den unzähligen Lichtern in den umliegenden Bäumen wirkte wie die Illustration aus einem Märchenbuch – ein verwunschenes Königreich für Aschenbrödels ersten Ball.
    Emily seufzte. Genau davon hatte sie geträumt – sich wie in einem Märchen zu fühlen und auf den jungen, hübschen Prinz zu warten, der sich auf den ersten Blick in sie verlieben würde. Mit einem noch viel tieferen Seufzer presste sie ihre brennende Stirn gegen das kühle Fensterglas.
    Dann ließ sie ihren Blick tiefer in den Garten wandern, zwischen die dunklen hohen Bäume und Büsche jenseits des Partytrubels.
    Dort hatte sie ihn getroffen.
    Hilflos ballte sie die Hände zu Fäusten, als eine Welle des Verlangens ihr die Luft zum Atmen raubte. Sein maskuliner, herber Geschmack lag immer noch auf ihren Lippen. Voller Sehnsucht fuhr sie mit der Zungenspitze darüber und dachte an den magischen Moment, als er lautlos aus dem Schatten der Bäume getreten war und sie ohne Hast an sich gezogen hatte … so, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
    Und dann hatte er sie geküsst!
    Sie war viel zu schockiert gewesen, um an Gegenwehr zu denken. Eine Welle nie verspürter Emotionen brandete in ihr auf und machte sie völlig hilflos, während er voller Hingabe ihren weichen Mund erforschte. Doch dann sah sie ein sonderbares Licht in den goldenen Raubtieraugen aufblitzen, und der Bann war gebrochen.
    Empört über seine Dreistigkeit und entsetzt über ihr eigenes haltloses Benehmen, begann Emily, mit beiden Fäusten auf seine breite Brust zu trommeln, bis er sie leise lachend aus seinen Armen entließ. Der Gedanke, wie leicht es ihm gefallen war, sie alle Benimmregeln und jeden Anstand vergessen zu lassen, verstörte sie zutiefst.
    Sie mochte ja unerfahren und naiv sein, aber doch nicht so weltfremd, dass sie sich einbildete, ihm könne es ebenso ergehen.
    Prinz Luis Cordoba von Santosa war unbestritten der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte, aber er war nicht ernsthaft an ihr interessiert … und er war schon gar nicht Prince Charming aus einem Märchen!
    Oh, nein! Er war verführerisch, gefährlich und unwiderstehlich.
    Er war der Wolf!

1. KAPITEL
    Ein Jahr später
    Balfour Manor – majestätisch in seinem goldenen Glanz, eingebettet in smaragdgrünen Samt. Jedes Detail war Emily vertraut. Trotzdem, oder gerade deshalb, war es das Letzte, was sie in dieser schmuddeligen, nach Benzindämpfen stinkenden U-Bahn-Station zu sehen erwartet hatte.
    Es war mitten in der Rush-Hour, und Emily fühlte sich von den anderen Fahrgästen, die aus dem Dunkel ans Licht strebten, unwiderstehlich mitgezogen und vorangeschoben. Mit einer gemurmelten Entschuldigung bahnte sie sich einen Weg aus dem Menschenstrom und lief die paar Meter zurück zu dem Zeitungskiosk, wo sie das Bild gesehen hatte. Wahrscheinlich war es eine Abbildung vom Buckingham Palace gewesen, und sie… Nein, da hing die Zeitung, das Foto zeigte tatsächlich Balfour Manor, und die Schlagzeile darunter lautete:
    Skandal über illegitimen „Sprössling“ erschüttert Balfour-Dynastie und stellt Erbfolge infrage!
    Wie in Trance nahm Emily ein Exemplar vom Stapel und musste ein paar Mal blinzeln, weil die Buchstaben vor ihren Augen verschwammen. Als erstes sprangen ihr die vertrauten Namen entgegen: Olivia Balfour, Bella, Alexandra, Zoe …
    Zoe?
    „Wollen Sie die Zeitung kaufen oder nicht?“, fragte der Kioskbesitzer knurrig. „Ich betreibe nämlich keine Leihbücherei.“
    Es dauerte eine Sekunde, bis Emily überhaupt begriff, was der Mann von ihr wollte. „Oh! Ja … bitte verzeihen Sie.“ Hastig fingerte sie die Fünf-Pfund-Note aus ihrer Jackentasche, die ihr ein betrunkener Geschäftsmann als Trinkgeld zugesteckt hatte, nachdem er ihr vorher alles über seine Frau und Kinder erzählt und ihr dann unter den Rock gegriffen hatte.
    Besänftigt nahm der Kioskbesitzer den Schein entgegen und zwinkerte seiner hübschen jungen Kundin vertraulich zu. „Ganz schön fasziniert von der anderen Seite der Straße, was?

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