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Emma traut sich was

Emma traut sich was

Titel: Emma traut sich was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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von deinen Freunden dabei ist.«
    »Das bildest du dir nur ein«, murmelte ich. Aber ich wusste genau, dass Mona Recht hatte. Und sie wusste es auch.
    »Du könntest es wenigstens zugeben«, sagte sie. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so feige bist.«
    Ich starrte nach unten und kaute auf meiner Unterlippe herum, bis ich Blut schmeckte. Ich kam mir richtig fies vor. Fies und feige.
    Mona wartete noch einen Moment. Vielleicht wartete sie auf eine Entschuldigung. Oder darauf, dass ich überhaupt irgendetwas zu der ganzen Angelegenheit sagte. Aber ich kriegte keinen Ton heraus. Mein Mund war ganz trocken und in meinem Kopf blinkten immer wieder dieselben Wörter auf: fies und feige, fies und feige, fies und feige.
    Als ich aufsah, war Mona schon aus dem Zimmer gegangen.

 
 
15. Kapitel
Emma wird
fast ein
richtiger Öko
     
    ielen Dank, Rudi«, sagte Mama. »Das war wirklich nett von dir.«
    »Kein Problem.« Papa stand neben dem Boiler und packte sein Werkzeug ein. »Hab ich gern gemacht. Ich weiß doch, wie sehr du kaltes Wasser hasst.«
    Mama lächelte. Sie lächelte Papa tatsächlich an! Ich konnte es von meinem Beobachtungsposten auf der Bodentreppe ganz deutlich sehen. Von ihrem Lächeln wurde mir ganz warm im Bauch.
    Dann sagte sie: »Möchtest du nicht zum Mittagessen bleiben? Es gibt heute ein Vollwert-Menü mit drei Gängen. Gesa und ihr Kochkurs sind schon fleißig bei der Arbeit.«
    »Klar, gerne, vielen Dank für die Einladung.« Papa strahlte. Ich sah genau, wie sehr er sich freute. Dann fragte er: »Wie läuft es denn so mit euren Kursen?«
    »Sehr gut«, sagte Mama. »Der Wochenendkurs für Yoga und Vollwertkochen, der gerade läuft, ist komplett ausgebucht. Dabei haben wir kaum Werbung gemacht, das lief alles über Mund-zu-Mund-Propaganda. Für das Yoga-Wochenende im nächsten Monat haben wir auch schon drei Anmeldungen.«
    »Das ist ja toll«, sagte Papa. Er klang etwas zu begeistert. »Dann ist die Sache richtig gut gestartet, was?«
    Mama nickte. »Wir können uns wirklich nicht beschweren. Es ist zwar eine Menge Arbeit, aber die lohnt sich auch. Mir macht es jedenfalls richtig Spaß, mir selbst etwas aufzubauen. Ich hab endlich das Gefühl, etwas zu tun, was ich wirklich gut kann.«
    »Das freut mich für dich, Lia«, sagte Papa. »Ganz ehrlich.«
    Mama und er sahen sich eine Weile schweigend an. Ich saß mucksmäuschenstill auf der Treppe und spürte die Wärme, die sich langsam von meinem Bauch aus in meinem ganzen Körper ausbreitete. Es war das erste Mal, seit Papa ausgezogen war, dass sich die beiden wieder ganz normal miteinander unterhielten. Ich hatte doch gewusst, dass das mit dem Boiler eine gute Idee gewesen war! Jetzt mussten sie sich nur noch küssen, dann wäre alles wieder in Butter. Ich drückte beide Daumen, so fest ich konnte, und traute mich kaum zu blinzeln, um bloß nichts zu verpassen ...
    »Essen ist fertig!«, brüllte Mona in diesem Moment von unten. Ich fiel vor Schreck fast von der Bodentreppe.
    Mama und Papa zuckten zusammen. Der richtige Moment für einen Versöhnungskuss war vorbei.
    »Wollen wir?«, fragte Papa und hielt Mama seinen Arm hin.
    Mama lachte und hakte sich bei ihm unter. »Sehr gerne, der Herr.«
    Dann stolzierten sie nebeneinander die Treppe hinunter.

    Gesa hatte den Esstisch ausgezogen, aber wir waren so viele Leute, dass es trotzdem ziemlich eng wurde.
    »Was gibt's denn?«, fragte Tim und quetschte sich auf den Küchenhocker, der zwischen mir und einer blonden Frau stand, die bei dem Kochkurs mitmachte.
    »Als Vorspeise Grünkernsuppe, als Hauptgericht Vollkornravioli mit Tomatensoße und Möhren-Apfel-Salat und zum Nachtisch Himbeerquark mit Zitronenmelisse«, verkündete Gesa. Sie klang wie der Küchenchef in einem vornehmen Restaurant.
    Ich musste grinsen, weil es in unserer Küche kein bisschen vornehm aussah. Mindestens zwölf Leute drängelten sich um den großen Holztisch und alle redeten durcheinander.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich beim Kochen noch etwas lernen kann«, verkündete Oma, während sie Suppe auf die Teller schöpfte. »Aber deine Vollwert-Rezepte sind wirklich raffiniert, Gesa. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, auch auf Vollwert-Ernährung umzusteigen. Zumindest teilweise.«
    »Ja, ja, man lernt eben nie aus«, sagte Herr Pauli. »Ich koche schon seit Jahren vollwertig, aber das Ravioli-Rezept kannte ich noch nicht. Dürfte ich, bitte, auch etwas von der Suppe haben, meine Liebe?« Er hielt Oma seinen Teller

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