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Empty Mile

Empty Mile

Titel: Empty Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stokoe
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leises Wimmern von sich und ließ die Pfanne fallen, die er in Händen hielt. »Johnny …«
    »Schon gut. Vermutlich ist er nur hier, um zu fragen, ob wir ihm mit einigen Pflanzen aushelfen können.«
    »Ist er nicht.«
    »Nimm doch Rosie mit, und zeig ihr, wie man Gold wäscht. Wir müssen wirklich herausfinden, was in dem Flussbett ist.«
    Ich gab Rosie meine Pfanne. Stan warf Jeremy Tripps Auto besorgte Blicke zu.
    »Na los, Stan. Es ist besser, wenn ich allein mit ihm rede. Ich komme dich holen, wenn er fort ist. Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut.«
    Stan hob die Pfanne auf und zupfte Rosie unglücklich am Ärmel, dann stapften die beiden über die Wiese. Ich ging zu Marla und stellte mich zu ihr auf die Veranda. Eine Minute später setzte sich der Jaguar in Bewegung und kam den Weg herunter.
    Als Jeremy Tripp aus dem Auto ausstieg, spürte ich, wie Marla zusammenzuckte. Er betrat den Boden vor der Hütte, als wollte er alles in Besitz nehmen, uns eingeschlossen.
    »Blockhütte … Sehr malerisch, aber hast du keine Angst vor Feuer?«
    »Nicht besonders.«
    »Ach nein? Nun, ich sehe das inzwischen etwas anders. Ein Feuer bricht leichter aus, als man denkt.« Er sah die Wiese hinab. Stan und Rosie verschwanden gerade unter den Bäumen. »Kluger Schachzug, deinen Bruder wegzuschicken. Ich nehme an, er kommt mit Stress nicht gut klar. Sollen wir reingehen?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, erklomm er die Stufe und ging an uns vorbei in die Hütte. Marla sah niedergeschlagen und blass aus, und ich spürte eine eiskalte Hand um meinen Magen. Einen Augenblick regte sich keiner von uns, dann gingen wir ebenfalls hinein.
    Jeremy Tripp fläzte sich auf die Couch. Marla nahm einen Stuhl so weit von ihm weg, wie möglich, ich blieb stehen. Jeremy Tripp grinste, als ich mich nicht setzte.
    »Es nützt dir nichts, wenn du stehen bleibst, John. Der ganze Mist, von wegen mit dem Rücken zu einem Fenster sitzen, einen höheren Stuhl als dein Gegenüber zu nehmen, das ist alles Blödsinn für Leute, die nicht genügend Mumm haben. Es gibt nur wenige Faktoren, durch die man ein Gespräch tatsächlich dominieren kann. Geld ist einer davon. Wissen ein anderer. Wenn man nervös im Zimmer rumstolziert, bedeutet das für gewöhnlich, dass man beides nicht hat.«
    »Was wollen Sie?«
    »Gestern Nacht hat es in meiner Lagerhalle gebrannt.«
    »Ach?«
    »Überrascht? Das war ich auch. Die Feuerwehr spricht von Brandstiftung. Das stimmt mich nachdenklich, wie du dir sicher denken kannst. Das Ziel ist eine Lagerhalle voller Pflanzen. Es gibt eine zweite Pflanzenfirma in der Stadt, deren Geschäft ich so gut wie ruiniert habe und deren Inhaber mir alles andere als freundlich gesonnen ist.«
    »Dass ich eine Pflanzenfirma habe, heißt nicht zwangsläufig, dass ich das Feuer gelegt habe.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt. So dumm, dass du etwas derart Offensichtliches tust, bist du nicht.«
    »Genau. Was soll das also?«
    »Du bist nicht dumm … aber dein Bruder.«
    Ich spürte, wie die kalte Hand um meinen Magen fester zudrückte. »Stan wäre gar nicht imstande, so etwas zu tun.«
    »Jeder kann unter den richtigen Umständen alles tun, und es sind schlechte Zeiten für Stanley. Das Geschäft geht den Bach runter, er hat sein Haus verloren … wenn man mental nicht gefestigt ist, kann einen so etwas fertigmachen. Es ist natürlich nur eine Vermutung, aber mir scheint, als wäre Stan mental alles andere als gefestigt. Und als er herausfand, dass seine Freundin für Aktfotos posiert, war das sicher auch nicht hilfreich.«
    »Das war eine verdammte Gemeinheit.«
    »Ist es so gelaufen? Er hat die Fotos gesehen und ist durchgedreht? Ist mit einem Benzinkanister Amok gelaufen?«
    »Sie sind wahnsinnig.«
    »Aber nahe an der Wahrheit.«
    »Sie haben keinen Beweis dafür, dass es so gewesen ist.«
    »Glaubst du wirklich, ich brauche einen?«
    »Verschwinden Sie aus meinem Haus.«
    »John, wenn ich zur Polizei gehe und sage, ich glaube, dass Stan meine Lagerhalle angezündet hat, dann holen die ihn zu einem Verhör ab. Dann sind keine Beweise mehr nötig, weil er denen nach spätestens zwei Minuten alles sagen wird. Und das weißt du. Mit einem strengen Verhör würde er ganz und gar nicht fertigwerden.«
    »Was wollen Sie?«
    »Diese Gemeinde wieder sicher machen. Es geht nicht an, dass Leute hier herumlaufen und Häuser anzünden.«
    »Sie meinen Gefängnis? Soll das ein Witz sein? Wir reden hier von Stan. Das würde sein Ende

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