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Empty Mile

Empty Mile

Titel: Empty Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stokoe
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fielen trockene Stücke davon ab. Stan hatte eine Hand im Schoß liegen. Er hielt sie mir entgegen und öffnete die Finger. Ein feuchter Klumpen Konzentrat lag in der Mitte seiner Handfläche.
    »Dad hatte recht, Johnny. Wir mussten nur fünf Pfannen waschen, um das zu bekommen.« Er kratzte die Mischung aus schwarzem Sand und Goldstaub von der Hand in eine der Pfannen. »Dad hat mit fünf Pfannen nie so viel gefunden.«
    Ich kniete nieder und begutachtete das Konzentrat. Ohne angemessene Reinigung ließ sich unmöglich sagen, wie viel Gold es enthielt, aber ich sah so viel Farbe, so viel Gelbes in dem schwarzen Sand, dass ich den Eindruck hatte, als hätte Stan mindestens eine Unze Gold gewaschen. Möglicherweise enthielt nicht der gesamte begrabene Flussabschnitt solche Reichtümer, aber man sah, dass die Stelle, an der Stan gegraben hatte, tatsächlich sehr gehaltvoll sein musste.
    »Was hast du da im Gesicht?«
    »Ich wollte nicht, dass mit dem Gold etwas schiefgeht. Es soll nicht wie mit Plantasaurus sein. Rosie hat mir geholfen. Ist Jeremy Tripp fort?«
    »Ja, er ist fort.«
    »Er weiß, dass ich es war, nicht?«
    »Er hat nur Fragen gestellt.«
    »Johnny!«
    »Ja, okay, er weiß es. Trotzdem wird alles gut.«
    »Wie kann alles gut werden?«
    »Ich habe es geregelt.«
    »Wie?«
    »Ich habe ihm erklärt, dass alles ein schlimmer Fehler war und du es nicht wolltest. Das hat er verstanden.«
    Stan sah mich lange an. »Versprochen, Johnny?«
    »Versprochen.«
    Er sah Rosie an und gab einen Stoßseufzer von sich.
     
    Gareth und ich trafen uns im Black Cat in Back Town. Es war früher Nachmittag, das Café leer. Wir nahmen eine Nische auf der gegenüberliegenden Seite des Tresens. Gareth sah mich über den Tisch hinweg prüfend an.
    »Nett, dass du mich auf einen Kaffee einlädst und so. Soll das etwa heißen, dass wir doch Freunde sein können? Würde mich nämlich freuen. Aber ich frage mich, ob nicht mehr dahintersteckt.«
    »Wie läuft es mit der Straße zum See?«
    »Oh, ich denke, du zuerst, Johnny. Heute Morgen habe ich etwas gesehen, bei dem ich sofort an dich denken musste. Als ich auf meiner üblichen Paranoia-Route bei Plantagion vorbeifuhr, um einen Blick auf Vivian zu werfen, fiel mir auf, dass es dort gebrannt hatte. Ich wette, Jeremy Tripp ist nicht besonders gut auf dich zu sprechen.«
    »Was sollte das mit mir zu tun haben?«
    »Ein Feuer bricht nicht von selbst aus.«
    »Auf dich ist er auch nicht besonders gut zu sprechen. Marla war bei einer Sitzung des Stadtrats, wo er und Vivian eine Petition gegen den Bau der Straße vorgelegt haben. Sie sagten, sie würden erst aufhören, wenn sie genügend Unterschriften beisammen haben, um das Projekt zu kippen.«
    »Diese Fotze. Warum überrascht mich das nur nicht?«
    »Hast du eine Ahnung, wer Jeremy Tripp ist?«
    »Ein reiches Arschloch, das mir die Frau ausgespannt hat und sich nach Kräften bemüht, mir auch den Rest meines Lebens zu versauen.«
    »Er ist der Bruder von Patricia Prentice.«
    Gareth blinzelte und sah mich an, als hätte er nicht verstanden.
    »Er ist der Bruder von Patricia Prentice. Er hat das Video gesehen und weiß, dass du es gemacht hast. Er glaubt, dass wir drei für ihren Tod verantwortlich sind, und lässt nicht locker, bis er seine Rache bekommen hat. Mir schadet er, indem er Plantasaurus in den Ruin treibt. Er hat Marlas Haus gekauft und sie rausgeworfen. Und er intrigiert gegen die Straße, um es dir heimzuzahlen. Und natürlich hat er dir Vivian ausgespannt.«
    »Nicht zu vergessen das Feuer.«
    »Was ist mit dem Feuer?«
    »Johnny, wenn das darauf hinausläuft, was ich glaube, dann dürfen wir uns gegenseitig nichts vormachen. Er sitzt dir wegen diesem Feuer im Nacken. Es wäre schon ein verdammter Zufall, dass wir am Morgen danach hier zusammensitzen.«
    »Okay, das Feuer.«
    »Und, hat er recht?«
    Ich wollte Gareth nicht mehr als unbedingt nötig erzählen, brauchte aber seine Hilfe in einer Sache, die ich nicht allein durchziehen konnte. »Stan hat einen Fehler gemacht.«
    »Na also, war doch nicht so schwer. Jetzt können wir weitermachen. Woher weißt du, dass er ihr Bruder ist?«
    »Ich habe es von einem unserer Kunden gehört. Später hat er es mir dann selbst gesagt.«
    »Du hast mit ihm gesprochen?«
    »Ich wollte ihm sagen, dass er uns in Ruhe lassen soll.«
    »Johnny, auf dem Band sind nur du und Marla zu sehen. Woher weiß er, dass ich es gemacht habe?«
    Ich wusste, dass ich dieses unglückliche Detail

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