Ende Gelände
lösen.
Am nächsten Tag kehrt die Dame zum Bestatter zurück, um einen letzten Moment mit Alfie zu verbringen. Als der Bestatter den Vorhang zurückzieht, lächelt sie unter ihren Tränen. Alfie sieht prächtig aus in einem strahlend blauen Anzug.
»Wunderbar, das ist einfach wunderbar«, lobt sie den Bestatter. »Aber wo haben Sie diesen schönen blauen Anzug her?«
»Ich glaube, Gott war uns wohlgesinnt, gnädige Frau«, antwortet er. »Nachdem Sie gestern weg waren, wurde ein Mann von der Statur Ihres Mannes gebracht. Er trug einen blauen Anzug. Seine Frau erklärte, sie sei besonders deshalb so verzweifelt, da er immer in einem schwarzen Anzug begraben werden wollte, also ...«
Die Dame lächelt den Bestatter unter Tränen dankbar an.
»... mussten wir nur noch die Köpfe austauschen.«
George fährt nach einem anstrengenden Arbeitstag auf der Autobahn von der Arbeit nach Hause, als das Radio plötzlich von Kuschelrock auf eine Eilmeldung umschaltet.
»Achtung an alle Autofahrer, die stadtauswärts auf der Autobahn unterwegs sind!«, ruft der Sprecher. »Auf der linken Spur ist ein Geisterfahrer unterwegs. Ich wiederhole: Auf der linken Spur der Autobahn stadtauswärts kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen!«
»Einer?«, schreit George und reißt am Lenkrad, um einem weiteren Auto auszuweichen. »Es sind Hunderte!«
Der Ehemann von Mrs Lamb stirbt, und sie möchte eine Todesanzeige in der lokalen Zeitung aufgeben. Der freundliche Mann in der Anzeigenabteilung spricht ihr sein Beileid zum Tod des guten alten George aus – trifft es nicht immer die Besten usw. – und erklärt ihr, dass die Anzeige pro Wort einen Dollar kostet. Mrs Lamb bedankt sich für die tröstenden Worte, murmelt, dass sie nur zwei Dollar bei sich hat, und verfasst dann die beste Todesanzeige, die sie sich leisten kann: »George gestorben.«
Dem Mann bei der Zeitung ist das ein wenig unangenehm, weil George doch so ein großartiger Kerl war, und bietet ihr an, drei Wörter umsonst dazu auszuwählen. Sie bedankt sich überschwänglich und entscheidet sich für: »George gestorben. Katze zu verkaufen.«
Zwei Freunde, Brian und Bob, sind die größten Baseballfans auf Erden. Sie sprechen tagein, tagaus von nichts anderem als Baseball, von ihrer Jugend bis ins hohe Alter. Sie haben gemeinsam Saisonkarten, und ihre Namen sind auf ihren Sitzen im Stadion eingraviert. Sie haben sich geschworen, dass derjenige, der zuerst stirbt, zurückkommt, um dem anderen zu berichten, ob man oben in den Wolken auch Baseball spielt.
Eines Nachts, nachdem Bob dabei war, wie sein Team einen herausragenden Sieg erzielte, stirbt er im Schlaf.
Einige Tage später wacht Brian nachts auf, weil er Bobs Stimme aus dem Jenseits hört.
»Bob?«, flüstert er in die Dunkelheit. »Bist du das?«
»Natürlich bin das ich«, kommt die Antwort. »Wer denn sonst?«
»Das ist ja unglaublich!«, ruft Brian. »Also, das Wichtigste zuerst: Spielt man im Himmel Baseball?«
»Nun, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Welche willst du zuerst hören?«
»Die gute zuerst.«
»Die gute Nachricht ist«, sagt Bob, »dass es im Himmel Baseball gibt.«
»Wunderbar, das ist ja wunderbar!«, ruft Brian erfreut aus. »Was für eine schlechte Nachricht kann es denn da überhaupt noch geben?«
»Du bist morgen als Pitcher dran.«
»Erst das Leben verleiht dem Tod seinen Schrecken.«
OSCAR WILDE, DRAMATIKER UND DENKER
Ein Mann liegt im Krankenhaus. Plötzlich wedelt er mit den Armen, zeigt auf sein Gesicht und benimmt sich so, als wolle er etwas sagen. Der Pfarrer, der an seinem Bett wacht, lehnt sich nach vorne und flüstert: »Möchten Sie mir etwas mitteilen?«
Der Mann nickt, also reicht ihm der Pfarrer einen Zettel und einen Stift.
»Ich weiß, dass Sie nicht sprechen können«, sagt er ruhig, »aber schreiben Sie Ihre Nachricht. Ich werde sie dann Ihrer Frau geben. Sie wartet vor der Tür.«
Der Mann nimmt mit allerletzter Kraft den Zettel und kritzelt eine Nachricht, die er dem Pfarrer in die Hand drückt. Sekunden später stirbt er.
Der Pfarrer gibt dem Mann die Sterbesakramente und verlässt den Raum, um der Frau die traurige Nachricht zu überbringen. Nachdem er sie einige Minuten getröstet hat, reicht er ihr den Zettel.
»Er hatte ein paar letzte Worte für Sie«, erklärt er teilnahmsvoll. »Er hat sie aufgeschrieben.«
Die Frau faltet unter Tränen den Zettel auseinander: »GEHEN SIE RUNTER VON MEINEM
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